Januar – März 1943

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[Fortsetzung Blatt 277] 

4. Januar 1943

Montag. Schulanfang. Unteroffizier Hans Trentmann wurde Feldwebel. Paulus Steinhorst Sudendorf ist vor Stalingrad schwer verwundet (rechtes Auge, Gesicht, Kinn). Karl Averesch Laudiek verwundet (Granatsplitter über rechtem Auge). Fr. Ahmann Schwege verwundet (Granatsplitter rechter Oberarm, rechter Schenkel). – Heinr. Nuvemann bekam das Kriegsverdienstkreuz. Witterung in den letzten Tagen über 0 °C. Schnee ist ziemlich fort. Gestern etwas dabei, aber Tau. Nachts leichter Frost. Der Tommy war nicht da. –

5. Januar 1943

Letzte Nacht Wache. – Gegen 20 Uhr abends war der Tommy wieder da. Flog von Norden [an] Glandorf vorbei. Dunkel, keine Abwehr. Nachts 10 cm Schnee, naßkalt. Am 8. Januar kommen 20 Franzosen von Averfehrden hierhin in das Lager bei Hilkemann.

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[Blatt 278] 

6. Januar 1943

Heilige Drei Könige. In der Kirche wie am Werktag. 7 Uhr Messe, 7⁴⁵ Uhr Schulmesse, abends 19³⁰ Uhr Hochamt. Wind: [Nordosten]. – Etwas Schnee, leichter Frost. -6 °C morgens. – Vorgestern hatte ich Wache, nichts los. – Gestern Abend waren Hanewinkel Päule, Alfons Mia, Julius Winterberg und Augustin bei mir. – Alfons muß übermorgen wieder fort. Päule drei Tage später.

7. Januar 1943

-6 °C. Wind: [Osten]-[Südosten]. – Bedeckt. – Gestern Heilige Drei Könige. Gingen auch unsere vier Kleinen (Norbert, Ausg., Marianne und Bernh.). Stellungsbefehle kamen (Jahrgang [19]25) für den Arbeitsdienst. – Abends früh immer Scheinwerferübungen. – Nächste Woche ist Entlausung der Gefangenen. – Das neue Gefangenenlager bei Wilkemann soll nun aufgelöst werden, die Gefangenen sollen [zur] Schule Averfehrden kommen. Willi Schlüter wurde Obergefreiter. –

8. Januar 1943

Augustin wieder zur Schule. – Schnee. Kalt. [-?]6 °C. 10 cm Neuschnee. – Wind: [Nordosten]. Vor drei Tagen kam Karl Biedendieck-Herbermann auf Urlaub, machte das große Eisenbahnunglück bei Wunstorf vor Hannover mit. Hatte großes Glück, lag auf der Bank und schlief. Im Abteil waren zwei Kameraden tot, einer [hat] ein Bein verloren und starb auch. Selber außer Kleinigkeiten nichts abbekommen.

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[Blatt 279] 

Heute Morgen 6 Uhr war der Tommy da. In Münster Abwehr. –

9. Januar 1943

Winter. – Wind: [Osten]. -7 °C. – Klemens Siene ist in englischer Gefangenschaft. Gestern Abend schwieg das Radio von 19 bis nach 22 Uhr. Der Tommy war also da. In den Städten Alarm, hier nichts los. – Heute kommen 15 neue Franzosen von Melle (kein Lager). – Jahrgang [19]25 wird zum Arbeitsdienst eingezogen.

11. Januar 1943

Kalt, sehr kalt. Wind: [Osten]. Gestern -13 bis -15 °C. Heute: -11 °C. Wetter: wunderschön. Gestern mit Walker zur Schulung nach Georgsmarienhütte. 8¹⁵ Uhr mit Pg. Erpenbeck über Laer und Iburg fort. Vier Vorträge. Rothert: Zusammenfassung der letzten Schulungsthemen 1942. Kreisleiter Burdorf: Allgemein. Kröger: Nationalpolitik, Fremdenpolitik. – Alich: Längsschnitt durch die Geschichte. – Diese Themen sollen in den Schulungen (jeden Sonntag sechs Mann Georgsmarienhütte pro Ortsgruppe) gehalten werden. (Wird sich nicht durchführen lassen). Kälte und Anfahrt. Werden wohl in Glandorf haben. Stellungsbefehle kamen [(ältere)] (Jahrgang [19]25 zum Arbeitsdienst). Gefangenenlager Averfehrden ist aufgehoben. Serben kamen fort. 15 Franzmänner kamen. Lager bei Hilkemann. Arbeiten in Averfehrden. – Die Franzosen des anderen Lagers sind so weit frei, daß sie ohne Bewachung herumgehen dürfen.

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[Blatt 280] 

12. Januar 1943

Johannes Schmidt, zweitjüngster Bruder von Lehrer Schmidt-Riese, ist gefallen. Bruder schrieb. War mit [zum] Begräbnis. Von Partisanen ermordet. – -2 °C. Wind [Ostsüdosten]. – Heute Morgen kam ein Tommy über Glandorf. – Entlausung des Gefangenenlagers bei Kellinghausen. – Stellungsbefehle kamen. –

13. Januar 1943

Gestern Abend Regen, heute Morgen starkes Glatteis. Temperatur um 0 °C. Wind: [Südwesten]. – Heute morgen 6³⁰ bis 7⁴⁵ Uhr starkes Trommelfeuer mit mehreren starken Bombeneinschlägen im Westen. Richtung Münster. Postauto kam auf dem Thie ins Rutschen. Leichte Beschädigungen. Bernh. Nüvemann bekam das Verwundetenabzeichen. Postkarte (vom Tommy). Ansicht: Santa Fe und Kautabakröllchen gefunden. –

14. Januar 1943

Gestern Abend [bei] Gülker Forsthoff. – Politische Leiter-Versammlung. Vorbesprechung: Schulung und 30. Januar. – Heute Heirat Jos. Knappheide-Bußmann. – Gestern Abend Tommy. – Tauwetter. Naßschnee. – Wind südsüdöstlich. –

16. Januar 1943

Stelle eine große Statistik für Kriegsarchiv zusammen. Wetter warm, Wind: [Westen]. – Die ersten Kraniche wurden beobachtet.

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[Blatt 281] 

Die vom Arbeitsdienst kamen (vor drei Wochen), bekamen schon Stellungsbefehle für die Wehrmacht. –

18. Januar 1943

Wetter gut. Wenig über Null. Nachts leichter Frost. Wind: [Lücke]. Der Tommy fliegt dauernd, in den Städten tagsüber mehrmals Alarm. Auf dem Lande macht man sich nicht so viel draus. Abends von 19 bis 20 Uhr und morgens beim Hellwerden 5–7 Uhr Tag für Tag. Vorgestern war den ganzen Abend Alarm (Berlin), ebenso gestern Abend. Gegen 22 Uhr überflogen mehrere Flugzeuge in Abständen unseren Ort (bald Vollmond, etwas bedeckt). Weit weg Abwehr. Aug. Greßkötter-Sudendorf ist gefallen. – Gestern war Kleiderkartenausgabe. Vierte Karte. –

20. Januar 1943

Wetter frühlingsmäßig. – Gestern Abend Schulungsabend bei A. Herbermann. Es sprach Bannführer und Ordensjunker Rothert, Kreisleiter in Vertretung. Burdorf war auch da. 80 Mann. Programm für 30. Januar 1943 aufgestellt.

21. Januar 1943

Frühlingswetter. Vollmond. Wind: [Süden]. – Letzte Nacht egal weg Flieger da. Seit langer Zeit, [von] 1³⁰ Uhr an. Sonst meist abends und morgens.

22. Januar 1943

Große Statistik für Partei (Jahre [19]39, [19]40, [19]41, [19]42) fertig gemacht.

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[Blatt 282] 

Gestern Abend 19³⁰ Uhr schwerer Luftangriff mit sehr starker Abwehr (Münster und Westen). Detonationen waren sehr schwer. Die Türen und Fenster schüttelten und rappelten nur so. – Gestern kam Militär mit Pferden durch Glandorf. –

22. Januar 1943

Alles ruhig. Wetter: Frühling. Spindicke singt. – An den Fronten schwere Kämpfe. – Joseph. Bittmann, bei Buchholz in Averfehrden großgemacht, ist gefallen. – Heute morgen war der Tommy da. – Joseph Herbermann, Westendorf wurde Feldwebel. – Gestern Mittag war der Tommy da. –

25. Januar 1943

Alles ruhig. Wetter trocken. Letzte Nacht Frost. – Gestern große Gauspendentag-Straßensammlung. Es sollte der dreifache Betrag gegeben werden. Stimmung sehr ernst. Zeitungen schreiben ernst. Stalingrad umschlossen. Mehrere Glandorfer sind dabei (so Karl Krützkamp, Aug. Fechtenkötter, Weber, Gresstroth, W. Niemann usw.). Maag sein Junge lag in Italien, Neapel. Sollten nach Afrika, sind wieder ausgeladen. –

26. Januar 1943

Am Sonnabend, 21. Januar, fielen in Quakenbrück usw. am Tage mehrere Bomben. – Heute morgen mehrere Flieger über

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[Blatt 283] 

Glandorf. Es schneit etwas, Wind: [Südwesten]. – Etwas Frost. –

27. Januar 1943

Heldenkampf in Stalingrad. Die Stimmung ist sehr ernst und niedergeschlagen. War die Rede davon. Auch viel Mießmacherei. Im Allgemeinen aber große Trauer. Große Hoffnung auf die Zukunft. Alles wartet auf Nachrichten. Veranstaltungen vom 30. Januar bis auf interne Feiern schon abgesagt. Kein Beflaggen, kein Feiertag, kein schulfrei, keine Ausgabe der Hitlerbilder. Am 31. Januar ist morgens nur in der Schule Übertragung der HJ-Feier. – Stellungsbefehle kamen. – Wetter: um 0 °C. Wind: [Westen]. –

28. Januar 1943

Wetter gut. Gestern Regen. Temperatur über 0 °C. – Heute morgen 7 Uhr war der Tommy da. – Stimmung bei Stalingrad. –

29. Januar 1943

Totale Krieg ist erklärt. – Widerstand in Stalingrad geht weiter. Stimmung noch ernst und würdig. Viele Eltern sind in Sorgen um ihre Jungen. – Feierlichkeiten für 30. Januar abgeblasen. – Heute morgen war der Tommy da. –

30. Januar 1943

Heute morgen war der Tommy da. – 9 Uhr Übertragung der HJ-Feier. Radio in der Klasse. – Keine Beflaggung, kein Feiertag. – Augustin kam, muß morgen

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[Blatt 284] 

Abend (Sonntag) 18 Uhr in Münster sein. Kaserne. Übermorgen Tauglichkeitsprüfung.

1. Februar 1943

Montag. Die Tage des 30. Januar sind gut verlaufen. Sonnabend, 30. Januar, hörten wir morgens in der Klasse 9 Uhr Ar. Axmann (Gemeinschaftsempfang). Um 12 Uhr Hermann Göring. Der Tommy versuchte zu stören, deshalb fing die Übertragung eine Stunde später an. Den Saal Herbermann mit den 14-Jährigen geschmückt. Nachmittags 16 Uhr sprach Göbbels mit der Proklamation des Führers. In der Nacht [von] 2³⁰ Uhr an kam der Tommy. Mehrere über Glandorf gekreist. In Osnabrück drei Stunden Alarm. Sonntag 11¹⁵ Uhr Abmarsch vom Thie, Kranzniederlegung, Feier im Saal. Kreisleiter Esser wollte kommen, war verhindert. Es sprach Pg. Jansen von der Arbeitsfront. Gut verlaufen. – Nachmittags hatte Marianne Kaffeeklatsch. Schulkameradinnen. 14 Kinder. – Wetter sehr schön, mehr Frühling. – Letzte Nacht stürmisch. – Lebensmittelkarten. –

2. Februar 1943

Augustin hat in Münster die Prüfung bestanden, wurde über ein Jahr zurückgestellt. – Gefreiter W. Lauhoff

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[Blatt 285] 

aus Schierloh bekam das EK I¹. – Paulus Brockmeyer wurde Postbetriebs-Assistent. – Gestern großer Sturm. – Gasmasken werden bei Herbermann verkauft. – Aug. Börger Schierloh wurde Obergefreiter. – Bernh. Gülker Forsthoff, Unteroffizier, ist in Hamm jetzt bei der schweren Flak. –

3. Februar 1943 [?]

Heinr. Gäher [?], Averfehrden feiert heute Goldene Hochzeit. – Heute nach Osnabrück. Kreisleitung. Amtswaltertagung NSLB². – Heute begannen wir mit der Schule eine halbe Stunde eher (8 Uhr). –

4. Februar 1943 [?]

Gestern Nachmittag Nachricht vom Fall Stalingrads. – Alle Kinos usw. sofort geschlossen (bis Sonnabend einschließlich). Große Trauer. – Um 20³⁰ Uhr kam der Tommy. Mehrere überflogen Glandorf. In Osnabrück starke Abwehr. – Wetter: Frühling. Weidenkätzchen blühen. – Film heute, „Venus vor Gericht“, fällt wegen Trauer aus.

5. Februar 1943

Heute kommt eine Kommission und tagt mit den Bürgermeistern, Ortsgruppenleitern wegen Maßnahmen des totalen Krieges (Devermann). Stimmung ernst, aber siegesgewiß. – Wetter: feucht, milde. Gestern Abend: Flieger. – Ebenso kamen mittags mehrere Tommys über Glandorf weg. – Bern. Peters Westendorf bekam das EK II³. – Heute müssen sich etliche stellen, auch Anton Hälker und Paul Schliehe Dieks.

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[Blatt 286] 

6. Februar 1943

Für Josepha nach Rheydt geschrieben und eine Anmeldung bekommen. – In Osnabrück wurde vorgestern von der Heimatflak ein Tommy abgeschossen. Ging bei Rulle herunter. Kam bis auf 150m über die Stellungen tief. – Am Tage vorher auch einer vom Jäger abgeschossen bei Osnabrück. – Morgen werden Plaketten verkauft (Handel und Beamte).

8. Februar 1943

Montag. Etwas Nachtfrost. – Alles ruhig. – Letzte Nacht Wache. – Lage im Osten fester, Stimmung ruhig und ernst.

9. Februar 1943

Gestern nach Osnabrück, wollte eine Holzfräse mit biegsamer Achse kaufen. Nichts zu machen. – Sah dafür den ersten Buntfilm „Die goldene Stadt.“ – Heute läuft der ausgefallene Film vom 4. März 1942 [?], „Venus vor Gericht.“ – Gestern Mittag war der Tommy da. – Gestern lieferte Schwege zwei Waggon Heu für die Wehrmacht in Kattenvenne ab. – Joseph Dallmöller verwundet. Granatsplitter übers Auge. – Bei Bauer Schierloh wurde von der Leine Zeug gestohlen. –

10. Februar 1943

Gestern kam Nachricht, daß unser Klassenkamerad Franz Gildehaus (Gilhaus) in Rußland vom Feindflug

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[Blatt 287] 

nicht zurückgekehrt ist. – Fräulein Fecker (in Aschendorf) ist gestorben. – Heute Regen. Wind: [Westen]. – Bernh. Bollmann Mersch bekam das EK II⁴. – Gestern Nachmittag und heute Morgen war der Tommy da. –

11. Februar 1943

Hermann Krümpelmann verwundet. Linker Arm und Bein Granatsplitter. – Gestern Abend 23 Uhr Tommy da. – Wetter: naßkalt. –

12. Februar 1943

Heinr. Burbank ist verwundet. Osten. Armschuß. JG. – Abends Scheinwerferübungen. – Upmann Viehverwertung bekam gestern 55 Schafe, nächste Woche kommen wieder welche. – Wir haben geschlachtet. Zweimal. – Gestern Spätnachmittag flog der Tommy. – Abends Sturm. – Regen. –

15. Februar 1943

Augustin und Josepha waren da. – Alles ruhig. – Naßtrocken. – Vorgestern war (12. Februar, Freitag) der Rat hier. – Wetter: warm. –
Das Ergebnis der Heilkräutersammlung 1942 betrug für die Glandorfer Schulen 1410,250 kg Heilkräuter, 550 kg Kastanien, 249 kg Bucheckern. Gesamt: 2209,250 kg.

16. Februar 1943

Heute Luftschutz-Laienhelferin-Kursus. – Ausbildung habe ich übernommen. Schule. 53 Laienhelferinnen. Regenwetter. Bei Lakmann ist Maul- und Klauenseuche. Gestern [hatten] zwei in der Klasse Masern. – In der Kirche werden Fliesen gelegt.

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[Blatt 288] 

18. Februar 1943

Am Sonnabend, 20. Februar, müssen alle Gedienten der Jahrgänge 1890–1922 nach Iburg-Glane Tovar zur Kontrollversammlung (nachmittags 16 Uhr). Wetter: schön. Wind: [Westen]bis [Nordwesten]. – Feucht – Heute Film: Wiener Blut. – Aug. Gründker bekam EK II⁵. – In der Kirche werden die neuen Chorplatten gelegt. Die ersten Mädel (über 17) wurden dienstverpflichtet.

19. Februar 1943

Gestern Abend Rede Dr. Goebbels zum Totalen Krieg. – Wetter: nebelig. – Stimmung: ernst, ruhig, zuversichtlich. – Der Totale Krieg hätte schon eher kommen müssen. – Alles gut: nur ohne Ausnahme. – Ängstlich wartet man darauf, ob der und der auch wohl eingezogen wird.

20. Februar 1943

Heute Morgen Mondfinsternis. – Mutter gestern mit Upmann nach Osnabrück zum Einkaufen. – Nachmittags Schießerei. – Heute Wehrversammlung in Glane. Von Glandorf (Ort) 65. Fahren mit Wacker (15³⁰ Uhr). Jahrgang 1890–1920. Gediente. Heer. Jos. Feldhoff schrieb aus englischer Gefangenschaft in Ägypten. – Aug. Nüvemann ist verwundet. Beinschuß (Granatsplitter). –

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[Blatt 289] 

22. Februar 1943

Montag. Sonnabend den ganzen Tag Schießereien. Nachmittags Wehrappell der Gedienten der Jahrgänge 1890–1920 in Glane bei Tovar. Wir fuhren mit Eggert. Landwacht, Feuerwehr und Sanitäter kamen frei. Alle anderen mußten sich anschreiben, die Kranken usw. untersuchen lassen. – Gestern und heute „Nebel.“ Wetter sonst schön. – Schneeglöckchen und Primeln blühen. An der Füchtorfer Str., Opas Garten gegenüber, wird ein Lager für Telegraphenmasten aufgeschlagen. Heinr. Niemann Averfehrden ist verwundet. Granatsplitter ins Bein und Füße erfroren. –

23. Februar 1943

Heute Hilde Knemeyer Hochzeit. – Abends und morgens Nebel. Nachtfrost. Tagsüber: schön. – Abends: Laienhelferkursus zweiter Abend. Schule.

24. Februar 1943

Heute Herbermann Amtsleiter Dienstbesprechung. Kriegslage: ich. Europa und Amerika: Körling. –

25. Februar 1943

Gestern kamen Bereithaltungsbefehle. Heini Witte ist in Stalingrad verwundet, Flugzeug fort. – Willi Freiye kommt nächste Woche nach Afrika. – Wetter: gut. Wind: [Westen]. Gestern: kälter.

26. Februar 1943

Gestern bekamen A. Schmidt Riese, sein Knecht, Rintsche und Sicking Bereithaltungsbefehle für den Grenzlandschutz.

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[Blatt 290] 

Bernhard ging gestern zum ersten Male zur Beichte. – Nachmittags war der Tommy da, abends Alarm ringsum. – Wetter morgens kühl (um 0 °C). Nebel.

27. Februar 1943

Gestern Nachmittag war der Tommy da. – Abends starkes Abwehrfeuer und Einschläge im Westsüdwesten. – Nachtfrost. Klar. – Bei Schierloh ist wieder gestohlen (Lebensmittel). Ebenso bei Schlingmann am Kalvarienberg. – Franz Pues ist im Kaukasus (in Mettingen verheiratet) gefallen.

1. März 1943

Lebensmittelkarten wurden verteilt. – Wetter: schön. – Heinr. Niermann aus Averfehrden, der vermißt war, ist in Stalino aufgefunden. Lazarett. Beine sind erfroren.

2. März 1943

Gestern Abend Großangriff. Seit 20³⁰ Uhr schwiegen alle Sender in Deutschland. Doch blieb es hier ruhig. Kurz nach 22 Uhr kam ein schwerer Tommy und flog kreuz und quer. 22⁴⁵ Uhr kurzes starkes Abwehrfeuer in Osnabrück. Um 23 Uhr gings los. Ein Flieger nach dem anderen kam vom Osten zurück, manchmal drei bis vier und mehr, in großer Stärke in schnellem Flug zur gleichen Zeit. Eine Stunde ging das so. In Osnabrück

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[Blatt 291] 

und zeitweise Münster, Rheine sehr starkes Abwehrfeuer. 0¹⁵ Uhr Ruhe, aber einzelne Flieger kamen noch immer. – Donnerstag ist Film „Zwei in einer großen Stadt.“ – Heute sammeln wir Altmaterial. – Gestern bekam ich von Auf der Landwehr eine Fuhre Mist. –

4. März 1943

Die Kindergärtnerin Gerda Wilsmann wird nach Wallenhorst versetzt. Gestern 16 Uhr Abschiedsstunde im Kindergarten. – Wetter wunderschön. – Gartenarbeiten. Heute werden die Altmaterialien abgeholt. Es kamen zusammen: 546 kg Lumpen. – 405 kg Papier. – 41 kg Zink. – 5 kg Messing. 2 kg Aluminium. 1950 kg Eisen, dasselbe [an] Blech. – 833 kg Knochen. 22 kg Gummi. – Gestern Abend war der Tommy wieder da. Im Südwesten Abwehr und Scheinwerfertätigkeit. Hier blieben wir verschont. – In Laer verunglückte der Ortsgruppenleiter Tewes tödlich unterm Strohwagen. –

5. März 1943

Todestag Marius. – Gestern mit Rad nach Kattenvenne. Münster. – Mittags waren 17 englische Bomber da, einer abgeschossen. – Clemens Bergmann Oesede bekam EK I⁶. – Gestern Abend Film: Zwei in einer großen Stadt. – Bei Engelen kam gestern ein Geschoß von der Flak herunter. Die Franzosen im neuen Lager sind jetzt auch frei von strenger Bewachung. Können Sonntagnachmittag [unleserliches Wort].

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[Blatt 292] 

6. März 1943

Gestern war der Rat bei mir in der Fortbildungsschule, heute bei Schmidt und Fr. Hagedorn. – Joseph Obermeyer-Kreimer ist in Rußland gefallen, nachdem er von Norwegen nach Rußland kam. – Bei Flake wurde vorletzte Nacht gestohlen. Mehrere Ztr. Hafer. – Gestern Abend war kurz der Tommy da. Abwehr in Münster. Um 23 Uhr kam Feuerwehr durch, fuhr nach Münster. –

9. März 1943

Dienstag. Die Wirtschaften werden zugemacht. In Glandorf bleiben Gülker Forsthoff, Al. Herbermann, Erpenbeck, Mutting und Kahl. Alle anderen müssen bis Freitag schließen. In Schwege soll Riesenbeck bleiben. Zurzeit 40-stündiges Gebet. Wie sonst. Josepha hat Erlaubnis, ihr praktisches Jahr schon jetzt zu machen. War gestern nach Osnabrück zum Arbeitsamt. Mit Walker. Ab[fahrt] 8 Uhr, zurück 12 Uhr. Starke Bewachung unterwegs. 46 Offiziere, Engländer, sind bei Berlin ausgerückt. Landwacht ist für zwei Tage einberufen. – NSBL⁷hat seine Tätigkeit eingestellt, RDF⁸ebenfalls. – Reichspostdirektion Oldenburg aufgelöst, Bremen angeschlossen. – Joseph Riesenbeck (von Riesenbeck angenommen, gebürtig Blaskowky) ist bei mit zwei Monaten.

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[Blatt 293] 

Petersburg vermißt. August Papenbrock Laudiek bei Woronesch vermißt. – Sonst trotz guten Wetters hier alles ruhig. Nachtfrost (morgens), tagsüber schön. –

10. März 1943

Gestern vier Stunden Unterricht der Laienhelferinnen (Schule). – Heute Aschermittwoch. – Heute morgen Nebel, Raureif. – In Füchtorf wurden zwei ausgerückte Russen gepackt. –

11. März 1943

Auf Suche für Stellung [für?] Josepha. – Maßmanns Lastwagen (mit Holzkohle) fing auf Herrenrest an zu brennen. Feuerwehr Oesede löschte schließlich. Oben verbrannt. Wagen war voll Butter. Gerettet. – Gestern Abend Dienstversammlung [der] Partei. Ich Vortrag: Kriegslage. – Die Milchleistungsprüfer sollen hier durch Frauen abgelöst werden, ebenso die Zeitungsaufträger (Frauen) durch die Post.⁹ –

12. März 1943

Schönstes Wetter, morgens kälter. Nebel. – Noch immer steht die Landwacht in allen Orten Posten. Jeder Fremde, jedes Auto muß sich ausweisen. Im Osten sind die Offiziere ausgerückt (Hohensalza). Da ist man noch hinterher, auch hinter mehreren Deserteuren. Gestern mit Änne mit A. Schmitts Wagen nach Rothenfelde, Josepha festgemacht. – Von Hein. Brünemann Gartmann Oesede Sohn Matth. im Osten gefallen oder vermißt.

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[Blatt 294] 

Militärfeuerwehr (viel) kam durch Glandorf und quartierte sich in Rothenfelde ein. – Für Samenkauf muß man einen Schein haben (Ortsbsh. [?] stellt aus), damit man nur bei einem einkauft (kein Hamstern). Das Volk hat aus den englischen Offizieren (von denen schon 36 wieder eingefangen sein sollen) jetzt schon 3000 Russen gemacht. Viele Glandorfer müssen heute nach Iburg (Untersuchung), kommen zur Heimatflak (17-Jährige). –

13. März 1943

Gartenarbeit jeden Tag. – Wetter: wunderschön, nachts kalt, morgens Reif. – Gestern Abend 21–22³⁰ Uhr [war] der Tommy da. Mehrere über Glandorf. Abwehr in Münster usw. Scheinbar diesseits Münsters einer abgeschossen. Großes Feuer in der Luft, kam brennend herunter. – Heute werden die Wirtschaften geschlossen. – Vorarbeiten für die Diphtherie-Schutzimpfung. Alle Kinder von einem bis 14 Jahren. Am 17. März und 14. April [19]43 bei Alfr. Herbermann. Zeit: Schulkinder: 8–10 [Uhr], Kleinkinder: 10–12 [Uhr]. (Spritze: Arm).

15. März 1943 [?]

Montag. Gestern 17 Uhr [bei] Herbermann Schulung. Keisleiter Burdorf sprach zwei Stunden über die Lage und Aufgaben der politischen Leiter. – Heute 20¹⁰ Uhr spricht Körling. – Burdorf wird wieder

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[Blatt 295] 

Soldat. Sein Stellvertreter kam auch mit. – Augustin und Josepha waren hier. – Jos. Uthmann von Schwege ist gefallen. –

16. März 1943

20¹¹ Uhr. Herbermann drittes Reichschulungsthema: Kampf als Lebensgesetz. (Pg. Körling) Schwege. – Die Landwacht ist erweitert. In den Bauernschaften wird nicht mehr gestanden, dafür stehen diese mit im Dorfe. Über 40 Engländer sind wieder eingefangen. Gestern Abend wurde ein Fremdländer? von der Streife (Lehrer Rintsche) festgenommen. – Gartenarbeit. Maulbeerpflanzen. 300 Stück unterbringen. – Wetter: Frühling. Wind: [Westen]. – Gestern Nachmittag Tommy. Schoß mit Maschinengewehr. Abwehr: Münster. –

17. März 1943

Heute große Impfung gegen Diphtherie. Alle Schulkinder und Kleinkinder [ab] einem Jahr werden geimpft. Von Glandorf, Westendorf, Sudendorf und Schierloh. 8–12 [Uhr] bei Herbermann. 8–10 [Uhr] die Schulen. Die anderen Bauerschaften nachmittags. Kreisarzt Dr. Börger nahm die Impfung vor. – Gestern Abend fünfte Schulung der Laienhelferinnen für den Luftschutz, zugleich Abschluß. Ich hatte die Schulung durchgeführt. 55 junge Mädchen und Frauen in meiner Klasse. Zur Schlußprüfung waren Fräulein Niemann vom Luftschutz (Iburg) und Frau Vorn Bäumen, Bereitschaftsführerin vom DRK, da. – Gestern Nachmittag gegen 18 Uhr über

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[Blatt 296] 

flogen zehn Tommys in Haushöhe in rasender Fahrt von Osten [über] unsere Gemeinde. (Averfehrden Westendorf) Maibaum.

18. März 1943

Franz Peters, Sudendorf und Clemens Drücker, Schwege (zweiter Sohn) gefallen. – Heute Begräbnis Jos. Uthmann, in Schwege gestorben im Lazarett zu Oventrop. Partei zieht auf.

19. März 1943

Mutter mit Tante [Anne] nach Oesede. Gestern kalter Ostwind, heute besser.

20. März 1943

Gestern Film: Der heilige Florian. – Die Wirte bekamen Schnaps (nur die vier offenen in Glandorf). Gulker Borger 50 l. Es gibt Regen. – Wetter sonst gut. – Jos. Frese Börger aus Averfehrden ist gefallen.

22. März 1943

Montag. Gestern sprach der Führer kurz aus Anlaß des Heldengedenktages im Zeughaus in Berlin. Josepha hat ihre Bestätigung bekommen für Rothenfelde. – Franz Lefken aus Sudendorf ist vermißt gemeldet. – Heldengedenkfeier war nicht in Glandorf, da wir am 30. Januar schon Kranz niedergelegt hatten. Es wird zu viel. Nächsten Sonntag ist schon wieder die Entlassung der Jugend und die[, die] mitmachen, sind immer dieselben.

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[Blatt 297] 

23. März 1943

Meine Klasse schreibt jede Woche einen Feldpostbrief an Bekannte. Zurzeit schreiben wir die Ortsgruppenchronik. Frau Reißner tippt meine ausgestellten Sammlungen. –

24. März 1943

Gerücht, daß Willi Lienenkamp, Glandorf gefallen sei. Nachmittags 13³⁰ Uhr war der Tommy da. Münster Abwehr. Vorbereitungen zur Verpflichtung der Jugend am 27. März.

25. März 1943

Vorletzte Nacht und nachmittags war der Tommy da (nichts geschehen).

26. März 1943

Gestern im Garten gespritzt. – 300 Maulbeerpflanzen gesetzt. – Wetter: Frühling. – Lehrer Sicking und Rinsche und Iburg müssen vom 28. bis 30. März zur Landwachtübung (Osnabrück). Lehrer Körling bekam Stellungsbefehl. –

27. März 1943 [?]

Stellungsbefehle kamen. – Gestern holte Mutter Josepha von [Neu]dorf wieder. A[b] 1. April muß Josepha in Rothenfelde bei Böhmanns das Praktikantinnenhalbjahr machen. – Gestern Abend war der Tommy da. Mehrere überflogen Glandorf. Starke Abwehr in Osnabrück, wenige in Münster. Füchtorfer Flak ballerte kräftig. Vorgestern Abend ringsum Abwehrfeuer. – Gestern mit Steinborn den Saal geschmückt und mit den Kindern

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[Blatt 298] 

zur Verpflichtung geprobt. Gestern große Abschiedsfeier in der Schule. 8–12³⁰ Uhr Theater, Zeitungen usw. Sehr nett. Mittags 14 Uhr noch nach Gülker fr. [?] W [?] zum Kaffee der Mädchen. Die Jungen halten auch bei Erpenbeck (Thie). – Augustin hat beim Turnen den linken Fuß verstaucht. Kam gestern Abend. Muß liegen.

29. März 1943

Montag. In letzter Nacht um 2 Uhr wurden die Uhren wieder eine Stunde vorgestellt. Sommerzeit. Gestern Lebensmittelkartenausgabe, Plakettenverkauf (Blumen unter Naturschutz). – Auf dem Donnerbrink kam ein Störballon der Tommys herunter. An dem Ballonkörper hing ein langer Draht mit einem Topf. Ergebnis steht noch aus.

30. März 1943

Gestern Abend kam der Tommy nach den Nachrichten. Starkes Abwehrfeuer Münster-Ruhrgebiet. Dauerte bis nach 23¹⁵ Uhr. Starke Bombenerschütterungen. Hinter Münster wurde einer abgeschossen. Hier keine Überflüge. Dafür gings nachts um 3 Uhr los. Von 3–4 Uhr. Ununterbrochen überflogen schwere Maschinen den Ort. Aus dem Osten kommend,

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[Blatt 299] 

waren wohl in Berlin gewesen? Abwehr in Osnabrück und Münster. Nachmittags war auch schon in Osnabrück und Münster und sonst Alarm. – Die Feuerwehr[en] (Bereitschaftswehren der Wehrmacht in Rothenfelde) kamen gestern Abend bei Angriff Richtung Ruhrgebiet (22³⁰ Uhr schon) durch Füchtorf. Jos. Büning, Westendorf ist verwundet (Granatsplitter Kopf). Heute kommen drei Franzosen von Schwege in das neue Lager (bei Phillippskötter). Wilhelm Lienkamp, Glandorf (Mühle) ist vermißt.

31. März 1943

Wilh. Niemann, Westendorf ist vermisst. – Osten. Regenwetter. Nacht: Sturm.

[Fortsetzung Blatt 299 folgendes Kapitel]

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