Haus Wibbelsmann
Das alte „Wibbelsmann'sche Haus an der Kirche“, das Teil der ehemaligen Kirchhofsburg Glandorfs ist und im 18. Jahrhundert erbaut wurde, war zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein Handelsgeschäft von Franz Wilhelm Jostes und seiner Frau Anna Karolina (geb. Balz). Eines ihrer vier Kinder, der spätere Professor Franz Jostes, wurde 1858 in diesem Haus geboren. Nach dem Tod von Franz Wilhelm Jostes im Jahre 1868 wurde das Haus an August Wibbelsmann verkauft, der das Ladengeschäft weiterführte. Durch Einheirat von Bernhard Beckmann 1924 wurde das Haus später auch als „Haus Beckmann“ bekannt. Das Ladengeschäft wurde 1962 in ein neues Gebäude am Thieplatz verlegt wurde. Der Zustand des alten alte Hauses „Wibbelsmann“ hatte in den vielen Jahrzehnten stark gelitten, konnte aber durch die Sanierung des Heimat- und Kulturvereins Glandorf vor dem endgültigen Verfall gerettet werden. Das Gebäude blieb so als wichtiger Bestandteil der alten Kirchhofsburg erhalten.
Mit Blick auf die edierten Quellen ist das Haus Wibbelsmann ein unweigerlich bedeutsamer Ort, hätte es als Wohnhaus des Glandorfer Parteifunktionärs, Lehrers und Chronisten Beckmann kaum zentraler und damit günstiger liegen können. Nur eine kleine Gasse trennt das Gebäude von der Kirche St. Johannis und keine 40 Meter sind es bis zum Thieplatz. Sein Wohnort in unmittelbarer Nähe zu diesen zwei zentralen Orten des politischen, kulturellen und religiösen Lebens der Gemeinde Glandorf bot Beckmann beste Voraussetzungen, um daran zu partizipieren und dieses gleichzeitig in seinem Tagebuch zu dokumentieren.
Das ehemalige und unter Leitung des Heimat- und Kulturvereins Glandorf umfassend sanierte Beckmann‘sche Haus steht inzwischen als „Haus Wibbelsmann“ unter Denkmalschutz und wird heute als Vereinsheim, Kultur- und Begegnungszentrum sowie als Ortsarchiv genutzt. In diesem Archiv lagern auch die originalen Tagebücher Beckmanns sowie weitere Quellen aus seinem Nachlass.