Oktober 1944
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[Fortsetzung Blatt 21]
[Blatt 21]
1. Oktober 1944
Sonntag. In Schierloh fielen Bomben bei Ströher (Walkem Kotten). Das Haus wurde zum Teil abgedeckt. Die anderen 20 Bomben fielen auf Hardensettener Gebiet. Mehrere Kühe wurden getötet. Zwei mußten notgeschlachtet werden. Hülsmann, Sudendorf erhielt das EK I.1 Regenwetter. Nacht ruhig. Abends Voralarm, aber ruhig.
2. Oktober 1944
Die Uhren wieder eine Stunde zurückgestellt.
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Eisernes Kreuz 1. Klasse.↩
[Blatt 22]
Morgens und um 11 Uhr Alarm. Wetter klar. Flugzeuge über Glandorf. 1115Vorentwarnung. Später starke Verbände O-SW. Starke Abwehr im Ruhrgebiet. Zwölf deutsche Jäger NS-Richtung. 1230 Uhr Vorentwarnung. 1330Vollalarm. Mehrere hundert Viermotorige kommen in Gruppen zu etwa 30, begleitet von etlichen Jägern aus [aus Südosten kommend?] Richtung SO-NO [Nordosten] über Glandorf, bis 1410 Uhr über Glandorf. 15 Uhr Entwarnung. — 1530 Uhr Voralarm. 1545 Uhr Vollalarm. 1615 Uhr Vorentwarnung. — — — — Später Vollalarm. Einige schnelle Flugzeuge über Glandorf. 2130Vorentwarnung. 2145 Uhr Entwarnung. Münster soll wieder bombardiert sein. Die Bewohner bauen in verstärktem Maße ihre Keller aus.
3. Oktober 1944
Regenwetter. 1340 Uhr Voralarm. 1350 Uhr Entwarnung. Nach Glandorf sollen 1000 Evakuierte (aus Osnabrück) kommen. 16 Uhr Vollalarm. 16 Uhr30Entwarnung. 1640Vollalarm. 1655Vorentwarnung. 1705 Uhr Entwarnung. 2130 Uhr Voralarm. — 22 Uhr Vollalarm.
4. Oktober 1944
Morgens 9–930Voralarm. 1030-1130Voralarm. 1940 Uhr Voralarm.
5. Oktober 1944
Nacht ruhig. Wetter schön. 1115 Uhr Vollalarm. 1130 Uhr mehrere Verbände, sehr hoch über Glandorf [aus Westen?] Richtung W-O [Osten]. Die Nachschubkompanie, die in Glandorf liegt, rückt ab nach Ostbevern. — 1130 bis 2012 Uhr ein Verband nach den anderen, aus verschiedenen Richtungen, [Norden-Westen-Osten] und dann rückwärts über Glandorf. Mehrere hundert Flugzeuge! Jäger dazwischen. Angriffszeichen über Münster. Bomben nördlich von Glandorf. Starke Abwehr in Münster und Osnabrück.
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[Blatt 23]
Über Glandorf ein Rauchzeichen und Fallschirm. 1240 Uhr Vorentwarnung. 1250 Uhr noch immer kommen einzelne Verbände, sehr hoch, zurück [aus dem Südwesten Richtung Nordosten]. — 1330 Uhr Entwarnung. Theodor Ostege, gefallen, wird am Sonntag mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Wir werden bei Herbermann Alfred eine kleine, würdige Feier veranstalten. Überreichung an die Eltern. 1730-18 Uhr Vollalarm. 21 Uhr mehrere Flugzeuge über Glandorf. — Richtung [Westen]. — 22 Uhr Entwarnung.
6. Oktober 1944
Wetter klar. In Warendorf fiel eine schwere Bombe. Emsbrücke. Morgens 1030 Uhr Vollalarm. Wehrmacht und Strafgefangene entschärfen im Gebiet Glandorf liegende Blindgänger (bei Ossege). Morgens Alarm, das gleiche 14–1420 Uhr Voralarm. 16 Uhr Vollalarm. Bombenteppich im Süden. Alarm 2030 Uhr. Starke Angriffe in Richtung Münster. Sehr viele Blitzlichtpatronen. Auch nördlich von Osnabrück starke Feindtätigkeit. Abschuß nördlich [von] Osnabrück. Starker Aufschlag. 21 Uhr hier alles ruhig.
7. Oktober 1944
1030 Uhr Vollalarm, dann Einflüge in ununterbrochener Folge bis 1130 Uhr.
Reihenfolge: Wir zählten Viermotorige in Verbänden, die
hintereinander flogen:
150 25 39
70 37 Abwehr Osnabrück 33
30 35 37
65 40 (1040 Uhr) 47
37 47 7 Jäger (1135 Uhr)
75 7 8
33 36 (1052 Uhr) 37
43 30 49/30
46 32 42
36 (1030 Uhr) 10 Jäger 69
gesamt gezählt: 1389
viermotorige Bomber ohne Jäger.
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[Blatt 24]
1220 Uhr einzelne Flieger in der Luft. Abwehr in Osnabrück. 1235 Uhr Rückflüge, Bombeneinschläge. 1215 Uhr drei Minuten [lang] Vorentwarnung, dann Rückflüge einzelner Verbände. Abwehr Osnabrück. Bombeneinschläge. 1345 Uhr einzelne Flugzeuge, scheinbar beschädigt auf dem Rückflug; von Jägern begleitet. Einer schießt rote Notzeichen. Zwei Angriffszeichen auf Flak Ostbevern. 1340 Uhr neue Verbände fliegen [nach Westen].
14 Uhr neue Verbände, Richtung auf Münster. Starke Flakschießerei. Münster. Im Westen Abschuß und starker Brand. 1530 Uhr Entwarnung. 1550 Uhr Alarm. Abends 20 Uhr Voralarm. 21 Uhr Entwarnung. Wir hängen bei jedem Vollalarm an den Ausgängen des Dorfes (bei Herbermann, Alex und Tiggeschmidt) eine gelbe Flagge aus, damit die durchfahrenden Autos in Kenntnis gesetzt sind. Die Autos haben jetzt vorne auf dem Wagen einen Beobachter sitzen, der nur auf Tiefflieger zu achten hat (Luki Luki). Nachmittags Tiefflieger überm Dorf.
8. Oktober 1944
Sonntag. Letzte Nacht und tagsüber ruhig. Nachmittags 16 Uhr wurde der Familie Oßege Theodor Laudiek in einer schlichten Feier das Ritterkreuz z. [Eis]. Kreuz überreicht. Vorbereitungen: Pg. Beckmann. Eingeladen: Amtsträger der Partei, Bürgermeister, Ortsbauernführer, Kriegerkameradschaft. Ortsgruppenleiter Walker würdigte das Leben der Familie Oßege. Die Wehrmacht entsandte eine offizielle Abordnung der Überreichung. Landrat und Kreisleiter wegen Krankheit verhindert. Die Grüße überbrachte Pg. Schulz. Therdor Oßege rollte mit drei Mann einen
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[Blatt 25]
starke feindliche Stellung der Russen auf und verhinderte einen groß angelegten Durchbruchsversuch der Russen. Verleihung des Ritterkreuzes: 5. November 1944. Die Tat geschah am 20. Juli 1944. Gefallen am 23. Juli 1944.
10. Oktober 1944
Alles ruhig. Regenwetter. Walker zu einer wichtigen Besprechung zwecks Volkssturmaufstellung zur Kreisleitung.
11. Oktober 1944
Mittwoch Schulanfang. Bedeckt. August Auf der Landwehr in englischer Gefangenschaft. Obergefreiter Steinheider Wilhelm, wohnt Averfehrden 48, evakuiert, ist gefallen. Wilhelm Schünemann, Vormund W. Brinkmann, ist gefallen. Anton Everwin, verwundet in Gefangenschaft.
12. Oktober 1944
Morgens 430-6 Voralarm. 10 Uhr Vollalarm. 1120 Uhr etliche Bomber über Glandorf, Richtung [Südosten]. Durchflüge bis 1230 Uhr. 1145 bis 12 Uhr mehrere Verbände in Richtung auf Osnabrück. Sieben Angriffszeichen über Osnabrück. Starke Abwehr. Dauernd Jäger über uns. Glandorfer Wehr wird nach Osnabrück gerufen. 14 Uhr kurzer Voralarm. Mehrere Flugzeuge über unserer Gegend. In Osnabrück ist wieder die ganze Stadt getroffen. Überall brennt es. Hasetor, Bahnhof bis Schloß. 2030 Uhr Vollalarm. Mehrere Einzelflugzeuge. 2115Vorentwarnung.
13. Oktober 1944
Morgens: Einquartierung, Evakuierung aus Osnabrück gemeldet. Vorbereitungen werden getroffen. _____________________________________________________________
[Blatt 26]
10 Uhr Voralarm. Bomben im Süden. 11 Uhr Entwarnung. 12–1305 Uhr Voralarm. 14–16 Uhr Voralarm. 1620 Uhr Voralarm.
14. Oktober 1944
Nacht ruhig. Regenwetter. Wir müssen zwölf Mann zum Schanzen stellen. Westwall. Erich Harms ist verwundet (linker Arm). 830-915Voralarm. Nachmittags eine Stunde [lang] Voralarm. 1645 Uhr Voralarm. 1715Vollalarm. 1730Entwarnung.
15. Oktober 1944
Sonntag. Letzte Nacht bis 3 Uhr Vollalarm. 6 Uhr Entwarnung. Ununterbrochen in der Nacht Flugzeuge. Richtung [Osten], dann [Richtung Westen]. – 815 Uhr Voralarm, sofort Vollalarm. Ein Verband [Richtung Osten]. Gestern Abend kam Eilnachricht durch Boten. Wir müssen zehn Mann zum Arbeiten schicken. Werkzeuge und Armbinden mitbringen. Abfahrt heute Morgen zum Flugplatz Achmer. Der Kreis stellt 300 Mann.
850 Uhr vier Bomber und drei Jäger kreisen südwestlich von Glandorf. 930 Uhr Vorentwarnung. 945 Uhr mehrere Feindmaschinen, Abflug [im] Nordwesten. — 1125 Uhr Entwarnung. 1135 Uhr Voralarm. Hinter Schierloh nach Versmold wird in den Wiesen ein Notflughafen gebaut. Seit gestern sind 50 Mann dabei, den Platz zu ebnen. 12 Uhr Entwarnung. 1230 Uhr Voralarm. 13 Uhr Entwarnung. 1340 Uhr Voralarm. 15 Uhr Entwarnung. 17 Uhr Voralarm. 1930 Uhr Vollalarm. Etliche Feindmaschinen über Glandorf. — Es regnet. — 21 Uhr Entwarnung.
16. Oktober 1944
Obergefreiter Karl Speckmann, Glandorf, Delfmann-Stätte, ist gefallen. Folgende Männer nur gestern zum Arbeiten zum Flugplatz gefahren. Averfehrden: Brüske und Heinrich Kreuner. Sudendorf: Bernhard Hälker und Paul Nieße. Schierloh: Bernhard Kuttler. Glandorf: August Hörstkamp, Paul Erpenbeck.
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[Blatt 27]
17. Oktober 1944
Nacht ruhig. Regen. Morgens 10–13 Uhr Voralarm. 17 Uhr eine Stunde [lang] Voralarm. Nacht ruhig. Regen.
18. Oktober 1944
7 bis 815 Uhr Voralarm. Obergefreiter Albert Beusmann (Schwiegersohn [von] Hendker Glandorf) ist gefallen. Obergefreiter Franz Peters Westendorf vermißt. W. Buller, Averfehrden verwundet und vermißt. Stabsgefreiter Anton Börger, Osten[dorf?] vermißt. Heinrich Bäumer, Westendorf, [in] Frankreich vermißt. 10 Uhr Voralarm. 1015 Uhr Hauptalarm. 11 Uhr Vorentwarnung. 12 Uhr Vollalarm. 1215 Uhr Vorentwarnung. Aprilwetter mit Gewitter. 13 Uhr Entwarnung. 14 Uhr Voralarm. – 2030 Uhr Voralarm. 21 Uhr Vollalarm. 2135 Uhr Vorentwarnung. 2140 Uhr Entwarnung.
19. Oktober 1944
Regenwetter. Mittags 13 Uhr und 16 Uhr je eine Stunde Voralarm.
20. Oktober 1944
Nacht ruhig. 1120-12 Uhr Voralarm, sonst ruhig.
21. Oktober 1944
Nacht ruhig. Bedeckt. Mittags von 14–1430 Uhr Voralarm, das gleiche nachmittags eine Stunde [lang]. Abends 20–2130 Uhr Vollalarm. In Warendorf fielen heute Nachmittag Bomben. ///
22. Oktober 1944
Sonntag. Bedeckt. Nacht ruhig. Mittags 13 Uhr Vollalarm. Von 14 Uhr an Überflüge bei bedecktem Himmel. Im Südwesten starke Feindtätigkeit. 15 Uhr Rückflüge in starken Massen über Glandorf. Einzelne Bomben fallen noch. Man hört das Pfeifen. Abwehr- und Scheinwerfertätigkeit ringsum. Um 1510 Uhr tritt Ruhe ein. In Münster war Angriff. Alle Männer wurden zum Aufräumen herausgerufen durch Rundfunk. 1905 Uhr Voralarm. — Nachmittags Pferdemusterung. In Schwege fiel eine Bombe (Weide, zwischen Kapelle und [unleserliches Wort] Land).
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[Blatt 28]
23. Oktober 1944
Montag. Nacht ruhig. Bedeckter Himmel. In Rothenfelde fielen gestern Bomben. Abends 1830 Uhr Vollalarm. 1930 Uhr Vorentwarnung. Einzelne Flugzeuge über Glandorf. Starke Feindtätigkeit im Ruhrgebiet. Türen und Fenster rappeln. 1920 Uhr kurzer Luftkampf hart nordwestlich [von] Glandorf. 1910 Uhr Feuerwehren fahren durch Glandorf zum Westen. 21 Uhr Entwarnung.
24. Oktober 1944
Nacht ruhig. In der Ferne rummert die Front. Mittags 1330-1345 Uhr Vollalarm. Mehrere Feindmaschinen über Glandorf. 14 Uhr einige Flugzeuge NW-SO [aus Nordwesten kommend Richtung Südosten] über Glandorf. — 1425 Uhr Verband [aus Nordwesten kommend Richtung Südosten]. 1430 rege Jagdbomberfliegerei über unserer Gegend. Bis 15[?]45 Uhr einzelne Maschinen Rückflug. Abwehr Münster und Osnabrück. 1545 Uhr Vorentwarnung. 1650 Uhr Entwarnung. 1930 Uhr Voralarm. 1935 Uhr Vollalarm. Viele Flugzeuge Richtung [Osten] über Glandorf. — Starke Abwehr in Osnabrück. 2050 Uhr Vorentwarnung. In Georgsmarienhütte warfen Tiefflieger nachmittags etliche kleine Bomben aufs Werk. 21 Uhr Entwarnung.
25. Oktober 1944
Mittwoch. Nacht ruhig. In Versmold Nachmittag Bomben. 12[?] Uhr Vollalarm. 1315-1330 starke Verbände fliegen von Nordwesten an über Glandorf. Starke Bombenteppiche in Richtung Münster. Bedeckte Luft. 1345 Uhr neuer Verband über Glandorf auf Osnabrück. Schweres Abwehrfeuer dort. 1405 Uhr Vorentwarnung. 15 Uhr Entwarnung. 1510 Uhr Voralarm. 1530 Uhr Vollalarm. 1545 Uhr Vorentwarnung. 1615 Uhr Entwarnung. 20 Uhr Viertelstunde [lang] Vollalarm.
26. Oktober 1944
Donnerstag. 12 Uhr Voralarm. 1320 Uhr Vollalarm. 1330 Uhr feindlicher Verband über Glandorf [aus Nordwesten kommend Richtung Südosten]. Maschinengewehrfeuer. Abwehr Münster. Mehrere starke Verbände [aus Nordwesten Richtung Südosten] über Glandorf. Ersterer dreht auf Glandorf ab, sehr hoch über den Wolken [nach] Osnabrück.
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[Blatt 29]
Abwehr Osnabrück und Münster. – Maschinengewehrfeuer – Dann neuer Verband über Glandorf. — 1415das gleiche. 1440 Uhr einzelne Flieger. Tiefflieger. Von 15 Uhr an viele Rückflüge. Viele Silberstreifen fallen. Mehrere Bomben fallen in Richtung Warendorf. 1630 Uhr [?] Uhr Vorentwarnung. Feuerwehren fahren durch Glandorf zum Westen. 17 Uhr Entwarnung. 1915 Uhr Vorentwarnung. — 20 Uhr Entwarnung. An der Füchtorfer-Straße in Buxels Wiese fiel Nachmittag eine Bombe, das gleiche bei Recker in Füchtorf (zwei Bomben und ein Blindgänger). Unsere Feuerwehr wurde erst nach Münster, dann nach Bielefeld gerufen.
Bei Paul Herbermann Laudiek kam ein Blindgänger [herunter]. In Schwege fiel ein Brandkanister beim Dorf. — Bei Dingwerth eine Bombe. Die Bauern bauen in verstärktem Maße sich Bunker, teils Keller, Busch, näher und ferner. Einige in Strohdiemen. Nur ist man sich über die Zweckmäßigkeit nicht klar. An den Hauptstraßen haben wir jetzt an allen freien Stellen in kurzen Abständen Deckungslöcher zum Schutze gegen Tiefflieger anlegen lassen. 1430Vollalarm bis 1445. 15 Uhr Entwarnung. 1830-19 Uhr Voralarm. Um 2015 Uhr spricht Dr. Goebbels zur Lage.
27. Oktober 1944
Sonnabend. Letzte Nacht 2415 Hauptalarm. Viele Flugzeuge zogen über Glandorf. Auf Oedingberge zwei Bomben. Schwere Detonationen. 130 Uhr Vorentwarnung. 3 Uhr Entwarnung
28. Oktober 1944
1130 Uhr Vollalarm. 1215 starke Verbände aus SW-W über Glandorf nach Osnabrück zu.
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[Blatt 30]
Abwehr Münster. — Abwehr und Feindtätigkeit in Osnabrück. Bordwaffenbeschuss hier. [Ab] 13 Uhr ruhiger, dann Entwarnung. 1330 Uhr Voralarm. 1350 Uhr Vollalarm. 1430 Uhr Großengriff auf Münster.
Ein Fesselballon schwebte beim Angriff über Münster, kam näher und ging bei Ostbevern nieder (hatte sich im Ruhrgebiet losgerissen). Ein Verband nach dem anderen fliegt die Stadt Münster an, wirft Angriffszeichen (weiße Rauchbomben), macht einen Bogen und fliegt wieder [nach] Nordwesten ab. Etliche Jäger über uns.
1510 Uhr Vorentwarnung. 16 Uhr Voralarm. 17 Uhr Entwarnung. Um 18 Uhr kam von Münster der Aschenregen (Papier) hier überall hernieder (dabei windstill), z. B. Rechnungen vom Seidenhaus Jansen (Salzstraße).
Feuerwehren aus Osnabrück kommen durch Glandorf nach Münster. Viel Silberpapier fiel. Abends [um] 1930 Uhr starke Bombergeschwader. 22 Uhr Entwarnung. Nachts Voralarm. Geringe Feindtätigkeit.
29. Oktober 1944
Sonntag. Wetter klar. Morgens 7 Uhr Voralarm, dann Vollalarm. 9 Uhr kreisen etliche Jäger über Glandorf. Maschinengewehrfeuer.
930 Uhr Vorentwarnung. 10 Uhr Entwarnung. Beim Brand in Münster landete ein dickes geschäftliches Hauptbuch hier in Glandorf auf einem Bauernhof. Eine gewaltige Rauchsäule zog sich gestern von Münster [aus] nördlich an Glandorf vorbei.
1210 Uhr Voralarm. 1230 Uhr Vollalarm. 1245 Uhr Vorentwarnung. 13 Uhr Entwarnung. 14 Uhr Voralarm. 1425 Uhr Vollalarm. 1445 Uhr Vorentwarnung, dann Entwarnung. Auf Münster warf ein Flugzeug wieder Brandbomben. 1510 Uhr Voralarm. Etliche Flugzeuge (wohl Jäger)
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[Blatt 31]
im Bogen auf Osnabrück zu. 17 Uhr Entwarnung. 1730 Uhr mehrere schwere Detonationen. 20 Uhr Vollalarm. Einzelne Flugzeuge mit verschiedenem Kurs. 21 Uhr Entwarnung. Nacht ruhiger. 15 Mann erhielten Nachricht zum Arbeitseinsatz.
30. Oktober 1944, Montag
Bedeckt, Nordost-Wind. Kalter Wind. 1130 Uhr Vollalarm. Von 12 Uhr an einzelne Verbände über Glandorf. — Starke Abwehr [in] Osnabrück bis 1230 Uhr. 1240 Uhr starker Verband auf Osnabrück [zu], dreht dann von Osnabrück ab [nach] Nordwesten. — Um 13 Uhr starke Verbände fliegen von Osnabrück herkommend im Bogen über Glandorf weg. Ununterbrochen. Eine halbe Stunde lang starkes Abwehrfeuer in Osnabrück und Münster. Um 1330 Uhr fällt mit starkem Rauschen eine große Bombe südwestlich von uns. 1340 ruhiger, 1350 Uhr Entwarnung. Die Bomben sind bei Hoffmann (21 Stück) und in Schierloh gefallen. Auch in Averfehrden sollen Bomben gefallen sein. Hinter Averfehrden nach Lienen zu. In Schierloh nach Füchtorf zu. Angriff auf Münster.
[Skizze: Siehe Faksimile]
Glandorf Löcher 5–6 m Durchmesser.
Hoffmann einige Scheiben entzwei.
2 m tief. Bomben Mauer umgeworfen
Rind getroffen
Telefonkabel und elektrische Leitungen zerrissen
Bach getroffen. Schnüpke Recker Scheiben und Dachziegel versetzt.
Rind mehrere
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[Blatt 32]
Instandsetzungsarbeiten werden sofort aufgenommen. Bei den Würfen war ein großes Glück. Abends 20 Uhr Voralarm, dann Entwarnung. Regenwetter.
31. Oktober 1944
Dienstag. Nacht ruhig. — Mittags von 1445 bis 1515 Uhr Vollalarm. 20 Uhr Voralarm bis 2045 Uhr, dann 21–2130 Uhr Voralarm. Die Merschmühle wurde mit Bordwaffen beschossen.
[Fortsetzung Blatt 32 nächstes Kapitel]
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