Juni – September 1941
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[Fortsetzung Blatt 128]
2. Juni 1941
Am 31. Mai ist in Ostbevern ein deutsches Flugzeug brennend abgestürzt. Die Insassen waren tot. In Münster und sonst werden die Lazarette feigemacht. In Schwege und Milte sind Serben. Körperlich kräftige Kerle. Von der Kultur nicht beleckt. Essen mit den Händen. Messer und Gabel kennen die Brüder nicht. In der einen Hand Brot, in der anderen Schwarzbrot. Butter kennen sie nicht. Als ihnen bedeutet wurde, dass sie aufs Brot Butter schmieren müssen, schnitt man sich eine Scheibe Butter ab, aß das Brot rechts und die Butterscheibe links. Verständigung recht schwer. – Die Franzosen hoffen, dass sie bald frei werden. – Sonst alles ruhig.
4. Juni 1941
Heute Schulanfang. Vorletzte Nacht waren die Engländer da. – Wetter sehr schön. – Am 1. Pfingsttag kamen wieder Stellungsbefehle.
5. Juni 1941
Gestern lief in Osnabrück der Film: "Ohm Krüger" von Janningh. Gewaltig! – Es kamen wieder Stellungsbefehle. Gestern war Musterung des Jahrganges 1923 von Averfehrden.
6. Juni 1941
Gestern Musterung (Schwege). – Vorgestern kamen von Osnabrück 1000 Franzosen fort (neu eingekleidet, jeder neuen Koffer). Ab Heimat. Alle älteren, -besonders Landwirte und Marine). – Alles ruhig. Trotzdem schöne helle Nächte. Der Engländer kann scheinbar nicht mehr.
9. Juni 1941
Montag. Gestern sollte hier ein Jungtreffen sein. Die Iburger und Laerer kamen aber nicht. – Gestern Gewitterregen. Der Engländer kam trotz Vollmond nicht.
10. Juni 1941
Gestern Amtswaltertagung bei Herbermann. Pg. Walker war dort. Pg. Beckmann
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[Blatt 129]
leitete (60 Mann). In Schwege war im letzten Jahr Einquartierung. Panzer. Der Kompanieführer hat in Afrika jetzt das Ritterkreuz zum EK1 erhalten. – Militär kommt durch Glandorf nach beiden Richtungen. Alles ruhig.
11. Juni 1941
Letzte Nacht schoß in Münster die Flak. In Iburg war Fohlenschau. – Unsere Seidenraupen sind ausgekrochen. Piepmeyer hat die Scheune bis zum Dach hoch. Am 9. Juni wurde ein Engländer bei Borgloh von einem deutschen Jäger gejagt. Dicht über die Baumkronen ging die Fahrt. In einem Gehölz liess der Tommy drei Bomben fallen. Zwei detonierten, ein Blindgänger. Nördlich von Osnabrück wurde er doch abgeschossen: Ein Sprengkommando kam zum Blindgänger bei Borgloh. Man ging nochmals zum Wagen, um einen Maßstab zu holen, um die Tiefe und Lage der Bombe festzustellen. Da ging das Biest los. – Glück gehabt! Franzosen kamen durch Deutschland. (Syrien). Militär Flak kam durch Glandorf. Richtung: Füchtorf.
13. Juni 1941
Letzte Nacht kam der Engländer in grossen Mengen. Schon kurz nach 23 Uhr begannen die Einschläge. Pg. Beckmann wurde um 130 Uhr aus dem Schlaf geschüttelt und glaubte, dass draussen welche an die Türen schlugen um zu wecken. Es war aber nur der Luftdruck. Draussen war größter Betrieb. Flak hörte man nur in Bielefeld, aber überall waren Leuchtbomben, viele zugleich. Grelles Aufblitzen der Bomben und Brandbomben. Immer mehr Flieger kamen, teils einzeln, teils in Geschwadern. Es schien, als wenn auch Jäger unterwegs waren. Bielefeld, Hamm und Münster bekamen ihre Segen. Nach Füchtorf zu schwere Bombenexplosionen. Alles schüttelte sich. Gegen 3 Uhr verzog sich der Laden. Alles ging aufatmend zu Bett. – In vorletzter Nacht wurden Flugblätter abgeworfen – (Nr. 2 in Zeitungsberichtform) in Westendorf gefunden. In Füchtorf wurden auch Brandplättchen geworfen (die Schulen haben gesucht). – Auf dem Laudiek wurden Flugblätter gefunden. Bei Vormund und Diekriede fand man Brandplättchen. In Füchtorf fielen sieben Bomben, darunter drei schwere.
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Eisernes Kreuz.↩
[Blatt 130]
Bielefeld soll 80 Bomben erhalten haben. Osnabrück fiel ein Luft-Torpedo. Ein Haus in 40m Entfernung wurde Weggeblasen. Roggen 100m Durchmesser ist vom Erdboden verschwunden. Die Erde ist schwarz.
14. Juni 1941
Letzte Nacht waren die Flieger auch hier. Nicht so schlimm. – Heute sammelt die HJ für den VDA2.
16. Juni 1941
In Bielefeld sollen vor drei Tagen 27 Tote sein. Erst redete man von mehreren Hundert: 700. – In Münster wurden viele (27) Leuchtschirme von der leichten Flak abgeschossen. Gestern nach Schledehausen NSLB3. mit Pg. Körling. Amtsleitertagung. Auto – Kattenvenne, mit der Bahn Osnabrück – Belm. Wanderung nach Schledehausen, Tagung. Nach Wissingen mit Bahn-Auto zurück. – In Glandorf lief gestern der Film: Der Fuchs von I. (Irlandfilm). Guter Besuch. Heute haben wir Altmaterial gesammelt, mit der ganzen Schule – ungeheure Mengen –. Gestern kam die Nachricht: dass Heinrich Wördemann auf Kreta gefallen ist. Sein Hauptmann schrieb: "Wollte einen Verwundeten zurückbringen und fiel dabei." War vor etlicher Zeit schon Unteroffizier, vier Jahre Soldat, alles mitgemacht. – Gestern Fronleichnam, in der Kirche Prozession, da Umgang verboten. Der Bischof hat in Rulle wieder zu offen geredet und nun kommt mal wieder die Reaktion. –
17. Juni 1941
Flugblätter fanden wir in den Wiesen. Ueberschrift: "Wer Hass sät, wird Rache ernten." – Heute morgen waren bei sehr warmen Wetter, unendlich hoch, mehrere Engländer hier. In Osnabrück starkes Abwehrfeuer und scheinbar auch Bombeneinschläge. –
18. Juni 1941
Gestern Haushebung von Piepmeyers Stall. – Engländer kamen heute Nacht wieder über Glandorf. – Auf dem Tie [sic] machte eine Abteilung mit Pferden längere Rast (von nach Osnabrück). Flugblätter kamen wieder vom Himmel (Dieselben von gestern).
19. Juni 1941
Gestern Feuerwehrübung in Schwege. – Auto auf dem Laudiek umgekippt. Menschen wurden nicht verletzt.
20. Juni 1941
Einige Serben kamen. Sonntag kommt der Rest, 25 sollten 20 kamen. Wohnung: Averfehrden, Schule. – Gestern Antrag auf Gemeinschaftshaus fertiggestellt. – Um 3
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[Blatt 131]
Uhr nachts schoss die Flak bei Münster.
21. Juni 1941
Nach Osnabrück. Propaganda. Sollen "Fröhlichen Dorfabend" (Gesang und Kaspar [Dosto Osnabrück]) veranstalten. Abgeblasen. Flak kam durch Glandorf nach Osnabrück. Nachts Flugwache 23–3 Uhr. Es steht jetzt nur mehr eine Wache. Jetzt alle vier Tage dran, vorher doppelt. – Parolen: Stalin soll nach Berlin kommen. Berlin bereitet sich schon auf den Empfang vor. – Nacht ruhig. – In weiter Ferne (Rheinland) scheint etwas los zu sein. – Regen fehlt. – Man redet jetzt auch von Tanks, die auf dem Wasser fahren können. Die Klöcknerwerke sollen sehr viele Eisenkähne fertigstellen, die je zwei Tanks tragen können. Bei Kreta sollen diese Tanks schon ausprobiert sein. –
23. Juni 1941
Gestern kam wie ein Blitz das Memorandum des Führers, Kriegserklärung an Rußland. Man redete in letzter Zeit viel vom Krieg gegen Rußland. Große Truppenzusammenziehungen im Osten. Eine Kriegserklärung an Deutschland konnte man nicht glauben. Dass viel faul war, wusste jeder. Man hatte auf das Gebahren Rußlands, Deutschland gegenüber, kein Verständnis. Jetzt ist alles klar. Noch in letzter Zeit wurde von einem Besuch Stalins und Molotows in Berlin geredet mit gewaltigen Vorbereitungen. Man verstand den Laden als Nationalsozialist einfach nicht. Die Stimmung hier ist gut und zuverlässig und ruhig. – Wetter: recht trocken und heiß.
24. Juni 1941
Gestern nochmals Materialsammlung. Ohman Dissen holte ab (siehe unten). Alles ruhig. Nur Berichte der PK. sonst nichts, aber hohe Stimmung und zuversichtlich. – In Iburg gestern kleiner Brand in Stapenhorsts Scheune. – Flak kam durch Glandorf nach Münster.
Post- und Paketsperre für Soldaten.
25. Juni 1941
Vorletzte Nacht überflogen Engländer Glandorf. Alles ruhig. Letzte Nacht war nichts los. Gestern hitzefrei. Heute auch nach der 3. Stunde. Kartoffelkäfersuchkolonnen eingeteilt. Gesucht wird in Glandorf jeden Freitag. 16 Kolonnen, von 10–12 Uhr. Heute war in Osnabrück Ortsgruppenleitertagung in der Handwerkskammer. – Große Trockenheit. – Unsere Altmaterialsammlung erbrachte für den Monat Juli 1941 ganz hervorragende Resultate.
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[Blatt 132]
Wolle | 46 kg | 13,80 | ||
Knochen | 166 kg | 498 Punkte | 4,98 | |
(628 + 46 kg Wolle) | Lumpen | 674 kg | 3370 „ | 37,68 |
Papier | 812 | 1624 „ | 12,18 | |
Buntmetalle | 96 | 288 „ | 9,60 | |
Schrott | 11324 | 11324 „ | 110,48 | |
Sonstiges | 208 | 416 „ | 4,16 | |
17520 Punkte | 192,88 RM |
Bei 228 Schülern im Schnitt 76,4 Punkte.
26. Juni 1941
Gestern in Osnabrück Ortsgruppenleiter-Tagung in der Handwerkskammer. Sehr warm. Abends sehr schweres Gewitter. Zog rings um Glandorf von Südost nach Nord. – Hier kein Regen. Alles ruhig. – Noch keine Ergebnisse von Rußland. Engländer überflogen nachts den Ort. Abends bei Börger RDF4 .-Versammlung. Pg. Beckmann gab Erklärungen für das Ehrenbuch.
27. Juni 1941
Gestern war eine Kommission (Landrat, Kreisleiter, Baurat usw.) hier, um den Platz festzulegen für das Gemeinschaftshaus. – Heute 1. Kartoffelkäfersucherei. Jeden Freitag von 10–12 Uhr. Noch kein Regen. Etwas kühler. Nachts Flieger in weiter Ferne.
28. Juni 1941
Wir warten noch immer auf Bekanntgabe der Erfolge im Osten. – Noch kein Regen. Unsere Gemeinschaftsarbeit: "Unser Dorf im Dienste der Seefahrt" ist zur Reichsausstellung nach Köln gekommen.
30. Juni 1941
Hier alles ruhig. Gestern war alles am Radio: Die Sonderberichte aus Russland. – Große Freude und Selbstverständlichkeit. Stimmung groß. Vor drei Tagen war der Kreisleiter, Landrat und Baurat hier. Sie haben das Gelände für das Gemeinschaftshaus angesehen. (Vorgesehen: Kellinghausen, unser Spielplatz: neue Schule, rechts der Füchtorfer Straße hinter Hörstkamp: Turnhalle und Sportplatz.-) Morgen Impfung. Gestern ist ein Motorrad auf der Iburger Straße verunglückt. Der Fahrer bekam ein Huhn ins Rad. Gut gegangen! Die Idioten Pues (religiöser Wahn) und Vormund sind tot. Nachricht: Gestorben und verbrannt. Das Volk redet. – Vor Wochen starb Kahle (Sohn). – Gestern Rote-Kreuz-Sammlung. Plaketten: Heideröschen. – Gesammelt wurde von der Arbeitsfront.
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Reichsbund Deutsche Familie.↩
[Blatt 133]
Militär kam durch Glandorf (nach Münster, Wagen). Wetter kühl mit Regenschauern, zu wenig. Bernhard Horstmann ist an der russischen Grenze verwundet. Kopfstreißschuss Auge. Ist im Lazarett. Ostpreussen. Feldlazarett.
2. Juli 1941
Alles ruhig. Engländer, die nachts kommen, werden nicht beachtet. Vorgestern, Sonntag 12 Sondermeldungen. – Große Begeisterung. – Gestern schrieb Pg. Beckmann wieder einen Frontbrief an die Soldaten. – Heute NSLB.5 Pg. Beckmann hat die Führung durch Glane (Geschichte) in unserer Arbeitsgemeinschaft (5. Vortrag). – Gestern tagsüber 18 Uhr und 19 Uhr und nachts schoß die Flak in Münster. – Mehrere bekamen Stellungsbefehle.
3. Juli 1941
Sondermeldungen, Begeisterungen. Albert Busch ist schwer verwundet (was, noch nicht bekannt). Hülsmann-Sudendorf ebenfalls. – Heuer Dumdumgeschoß.
4. Juli 1941
Gestern musste Birkemeyer Jun. mit zwei Mann Tischler mit Extrazug nach Bremen. (Aufbau, Fliegerschäden). Militär (Wagen) kamen durch Glandorf. Richtung Münster. – Trocken und Trockenheit. Es scheint aber doch langsam Regen geben zu wollen.
5. Juli 1941
Schlamassel: Karl Maag hatten sie am Sonnabend mitgenommen. Gestapo: hatte 10 RM Strafe für schlechte Verdunkelung bezahlen müssen. Schickte das Geld ein und bemerkte dabei: "Das Geld würde bei der nächsten NSV-Sammlung doppelt abgezogen." Maag kam Montagabend wieder. – Gerücht: Böckenholt soll gefallen sein (Falsch!). – Vorgestern war Manöver auf dem Donnerbrink (Kavallerie). – Gestern Regen, aber noch viel zu wenig.
6. Juli 1941
Letzte Nacht wieder guter Betrieb. Von 130 bis 3 Uhr kamen feindliche Flieger vom Osten und flogen Münster an. Keine schwere Flak. Leuchtschirme, viele Bomben, große Brände. Trotz baldigen Vollmondes über Münster alles rot von Feuern. – In Münster sollen Flugblätter abgeworfen sein, mit einem Schinken drauf: "Wir bitten um hundertfache Vergeltung." Wird schon werden. Auffällig ist, wie viel Messen in der Kirche für die Soldaten publiziert
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Nationalsozialistischer Lehrerbund.↩
[Blatt 134]
werden. Jeden Tag sicher 30. – Gestern Frontbriefe der Ortsgruppe geschrieben und verschickt (mit Hilfe der Schulkinder). Von Glandorf und Westendorf 206 fortgeschickt. – Heute Schießen mit Preisen von der Kriegerkameradschaft (in Sudendorf) 1630 Uhr. – Albert Busch hat zwei Schüsse durch den Fuß und Wade bekommen. Er liegt in Warschau im Lazarett. – Von Böckenholt noch nichts gehört. In Laer ist einer gefallen. In Münster war schwerer Betrieb (Hauptbahnhof, Kiffe, Nebenpost, Domhof, Wolbeckerstrasse). Sieben Stellen. Die Tankstelle brannte am Sonntag, 6. Juli noch. – Nach dem Heeresbericht sollen bei den Angriffen die Menschenverluste beträchtlich sein. Telephonverbindung war gestern mit Münster nicht zu haben.
7. Juli 1941
Letzte Nacht war wieder Flak in Münster. Es war etwas los. Eisenbahnlinien Münster-Osnabrück = Münster-Warendorf getroffen beim vorletzten Angriff (5. zum 6). – In Münster bis gestern nachmittag 16 Tote und 15 Verwundete. – Sehr viele Flugblätter (in Sudendorf gefunden) bekommen. (N.51 und N.6). Abends Montagstagung der politische Leiter usw. bei Herbermann. – Sehr warm. – Regen fehlt. –
8. Juli 1941
Letzte Nacht schwerster Angriff auf Münster. – Vollmond. – Viele Bomben! – Tolles Feuerwerk. – Ein Leuchtschirm stand nordwestlich von Glandorf, sehr nah über Westendorf. Sehr starke Leuchtspur geschossen als Sperrfeuer. – Heute morgen kommt aus Münster telefonisch die Nachricht, dass Münster die schwerste Nacht durchgemacht hat. Leute wollen Kinder nach hier bringen. Es sollen sehr viele Blindgänger liegen. Da heute Großabnahme für Vieh dort ist und alles Strassen polizeilich gesperrt sind, läuft das Vieh auf den Wiesen um Münster. – Hier war alles in der letzten Nacht auf der Strasse. – In Hasbergen sind in letzter Nacht 28 Bomben geworfen. – In Icker sollen zwei große Bauernhöfe abgebrannt sein. Bei Vennemann's Lisbeth in Münster ist ein Blindgänger in die Wohnung geflogen, alles abgebrannt.
In Münster soll es doll aussehen. – Schon heute morgen kamen die Flüchtlinge. – Unsere Hauderer fuhren den ganzen Tag und holten Leute. Die Münsterschen Postautos haben den ganzen Tag Leute ins Land gebracht, nach Warendorf usw. – 3000 Personen nach Warendorf. In Münster sind die Brände noch nicht gelöscht. – Die Wasserleitungen sind zerstört. – Bei Kattenvenne brennt es. Heide!
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[Blatt 135]
Bei Ibbenbüren sollen drei Höfe abgebrannt sein. – Münster wimmelt vom Arbeitsdienst. Die Bevölkerung ist sehr erregt. Aus Münster wandert alles aus. Die Strassen sind so voll wie bei einer Prozession. Die Leute bleiben vor Telgte usw. liegen, um dort zu schlafen. Man erwartet einen Großangriff in nächster Nacht. – Es ist unerträglich heiß. 35–36 °C im Schatten, in der Sonne an +50 °C.
9. Juli 1941
Letzte Nacht auf Münster Großangriff. Zu gleicher Zeit standen immer 3–6 Leuchtkugeln über Münster, einmal sogar acht. Auf der Strasse alles versammelt. An der Füchtorfer Strasse standen wenigstens 40–50 Glandorfer. In Münster muss es gewaltig hergegangen sein. Ununterbrochen Bomben und Abwehr. – In Georgsmarienhütte sind Brandbomben geworfen. Sonst kam diesmal nur wenig über den Ort, alles über Münster. – Bei Lohmeyer war gestern Waldbrand (Brandplättchen). Das Rote-Kreuz-Auto brachte gestern von Münster mehrmals Verwundete zum Krankenhaus. – Gestern um 430 Uhr war der Tommy schon wieder in Münster und warf Flugblätter. Es war tagsüber kein Wasser, Gas und elektrisches Licht da. Man hat mit Bier Brände gelöscht und Wasser aus dem Kanal zum Trinken geholt. – Vorbereitungen für unseren Schulausflug (I. und II. Klasse). Morgen wollen wir mit drei Wagen (Riese und Pg. Beckmann) nach Bad Rothenfelde. Wir müssen alles mitnehmen (Trinken). Es fahren Riestenpatt, Riese und Flake.
11. Juli 1941
Gestern Ausflug (vier letzte Jahrgänge) nach Rothenfelde (Lehrer Schmidt und Pg. Beckmann). Zu warm! Über 50 °C in der Sonne. Schmidt, Flake und Riestenpatt fahren. Leiterwagen. 8 Uhr fort. – Alle Getränke (in Pulver- und Flaschenform) haben wir mit. Desgleichen zwei Kannen frische Buttermilch. 5 Pfd. Zucker. In Rothenfelde wurde gebadet. 1830 Uhr zurück. Alle waren befriedigt. – Viele Flüchtlinge aus Münster. Vorletzte Nacht scharfe Knallerei in Münster und überall. Von 0030 bis 230 Uhr. Viele Flüchtlinge in Glandorf. Alles belegt. Kindergarten auch. Gestern fuhren nur die Wagen, um die besten Sachen zu holen. v Hermann Göring soll gestern in Münster gewesen sein. In Münster soll es toll aussehen. Letzte Nacht wenig gehört. Man konnte nicht schlafen vor Wärme. Morgens noch 27 °C Wärme. Vorgestern abend um 19 Uhr musste Münster geräumt sein. – Flugzettel: Bis 11. Juli sollte Münster,
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[Blatt 136]
Bis 16. November Osnabrück vernichtet sein. – Osnabrück: Wenn Ihr auch liegt im Loch, wir kriegen Euch doch! Bevölkerung sehr mitgenommen. Wut auf den Engländer. – Hier ist die Bevölkerung recht nervös. – Wärme: Es vertrocknet alles. Jeden Tag hitzefrei. – Vinnenberg musste geräumt werden. Kinderheim? Am 9. Juli bei der Impfnachschau bekamen folgende keinen Impfschein: Antonia Peters (3´), Clärchen Hagemann (2´), Hermann Recker (2´), Resi Auf der Landwehr (1´), Mathilde Honerkamp (1´), Maria Landwehr (1´), Walter Burbank (1´), Heinz Schräder (1´), P. Heuger (1´), Joseph Jürgens (1´), Walter Wacker (1´), Heinz Wiesmann (1´).
12. Juli 1941
Die Wärme hält an. Morgens um 8 Uhr schon 26–27 °C in den Klassen. – Alles zu trocken. – Die Nacht war ruhig. In Münster soll vorgestern am Nachmittag noch die Überwasserkirche abgebrannt sein (Brandplättchen). Es ist dieses ein Gerücht und nicht wahr. Noch immer kommen Flüchtlinge von Münster durch Glandorf.
14. Juli 1941
Montag. Gestern abend endlich Regen (Gewitter-Schauer). Letzte Nacht war der Tommy wieder da, wie man hört, über Münster. – Gestern morgen sprach Pg. Wiemann-Rothenfelde zur HJ. DJ6 BDM, JM.7 auf dem Marktplatz über die Pflichten der Jugend im Kriege.
15. Juli 1941
Letzte Nacht starke Fliegereinflüge über Glandorf. Mehrmals starke Bombenerschütterungen. In Münster starke Flak. Diese Nacht gilt es Hannover. – Klasse IIIc. Lehrer Sicking, ist heute mit Leiterwagen nach Bad Rothenfelde. In Meckelwege (Grenze Averfehrden) fielen Brandbomben. Tüchter in Meckelwege ist abgebrannt. Es kommen jetzt in der Hauptsache amerikanische schwere Bomber. Man kann sie am tiefen Brummen erkennen, ähnlich wie unsere. – In Lengerich wurde ein Lufttorpedo geworfen. – Josef Krieft, Averfehrden, ist in Rußland durch Volltreffer von Tanne gefallen.
16. Juli 1941
Feindliche Flieger überflogen 115 Uhr 130 Uhr Glandorf. Karl Piepmeyer muss heute fort (kam wieder). Heute morgen 6 Uhr schoß die Flak noch. – Heute Ferien.
17. Juli 1941
Gestern ging schöner Regen nieder. In Vinnenberg wurde gestern das Kloster zuge-
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[Blatt 137]
macht. Über 70 Schwestern mussten fort. Sie konnten ihre mitgebrachten Sachen nach Ausweis mitnehmen. Acht Schwestern waren gebürtig aus Glandorf. Etliche sind mit Wagen nach Osnabrück zum Kloster gebracht. In Glandorf landeten etwa 30 Schwestern. Sie kamen privat im Dorfe unter. Morgens in der Kirche war alles da (in Tracht). Die Bevölkerung ist natürlich hoch. – Es ist so ein großes Stück Abbauarbeit in der Partei geleistet. Auf der anderen Seite sagen sich die meisten schon, dass sicher etwas bestimmtes vorliege. Wahrscheinlich haben die Brüder neulich keine Flüchtlinge haben wollen, denn jetzt erklärten sie, dass sie nun wohl 40–50 Kinder haben wollen,- wäre nun zu spät. –
18. Juli 1941
Gestern war Pg. Beckmann nach Münster. Er berichtet: Es sieht dort toll aus. Die Aufräumungsarbeiten sind schwer. Es ist doch sehr viel Schaden angerichtet. Blindgänger wurden gesprengt. 180 sollen liegen. Wo der Tommy hingehauen hat, ist ganze Arbeit geleistet. 800 Häuser sollen total zerstört sein. Ganze Stadtteile sind aber mit Ausnahme vieler Scheiben nicht getroffen. In Meckelwege wurde der Bauernhof von vielen Brandbomben getroffen. Sechs hat der Bauer mit der Forke herausgeworfen. Wohnhaus und beide Scheunen sind ausgebrannt. – Die Roggenernte hat begonnen.
19. Juli 1941
Heute Regen. Sehr viel Flak kam durch Glandorf. – Jos. Schnüpke (alles mitgemacht) soll gefallen sein. Ein Kamerad schrieb es. –
Lemkuhl ist auf Urlaub. Im Westen sammeln sich schon Truppen. Viel Flieger, Fallschirm und Landtruppen.
22. Juli 1941
In Osnabrück läuft der Film: "Nordische Nachtigall". In Münster sollen neulich 10000 Brandbomben und 801 Sprengbomben gefallen sein. – 40 Tote. – Wetter: warm: Roggenernte. – Letzte Nächte waren vom Engländer ziemlich ruhig. – Sonntag hier bei Herbermann Film: "Feinde". – Sehr voll.
27. Juli 1941
Wetter schön. Alles ruhig.
28. Juli 1941
Gerüchte: daß noch mehr gefallen sind. So Feldwebel Trentmann, Vormund usw. – Schnüpke Sudendorf haben jetzt Nachricht erhalten, daß Jos. Schnüpke gefallen ist. Gestern abend Schulvorstandssitzung.
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[Blatt 138]
26. Juli 1941
Ortsgruppenleiter Walker hat unsere Büchersammlung in Osnabrück abgeliefert. Sehr gut. – Letzte Nacht 0030 bis 1 Uhr überflogen viele viele schwere vier motorige Amerikaner Glandorf und Umgebung. In Osnabrück starke Abwehrflak. Münster weniger. Heute morgen sind viele Brandplättchen gefunden. – Etliche Roggenstiegen gingen in Brand auf, in Averfehrden, bei Pille und sonst, zwischen Riese und Flake. Glösker, Sudendorf lud Roggen auf, als plötzlich der Wagen brennt. Schnell vom Wagen und Pferde vorweg, sonst wäre alles verbrannt. In Vinnenberg brennt der Busch. Milter Wehr ist tätig. – Gestern brannten Jungens Zelluloidplättchen, Lesezeichen mit Wochensprüchen, in verschiedenen Farben, gefunden nördlich Glandorf (vom Engländer?). – Wetter gut. Alles vertrocknet. Lehrer Riese ist in Neuenahr in Erholung. – Die Seidenraupen haben sich verpuppt. – Fortgeschickt.
2. August 1941
1941 Alles ruhig. – Seit zwei Tagen haben wir ergibigen Regen. In Sudendorf (Glösker) Erhebungen (Brandplättchen usw.). – Es mutet eigenartig an, dass es dort im Binnenberger Busch immer brennt. Auch der Strohwagen. Man weiss nicht und hat Verdacht, daß das nicht mit rechten Dingen zugeht. – Auch in Schwege sind Erhebungen. – Die Polen sind immer besoffen. Schwarzner? – Heute kamen Horstmann (Kopfstreifschuss) und Riesen Häuschen (Hülsmann) in Urlaub. Riese hat die rechte Hand voller Splitter. Dumdum-Geschoß. Alles von Heckenschützen.
3. August 1941
Sonntag. Letzte Nacht überflogen Engländer Glandorf, gegen 3 Uhr. Sie waren in Berlin gewesen. Starke Abwehr. – Bier und Schnaps sind sparsam. Oft hat ein Wirt nichts mehr. 50 (Reklamierte) sollen wieder eingezogen werden. Wetter: gut, bedeckt. Gegen Abend klärt es sich auf.
4. August 1941
Letzte Nacht zwischen 1 und 3 Uhr überflogen Tommys Glandorf. – Heinz Herbermann (Bierhalle) soll vermißt sein. – Heute abend bei Alex Herbermann Amtswaltertagung der Ortsgruppe. Pg. Beckmann spricht über Rußland.
5. August 1941
Gewitterstürme, Hagel. – Runkeln und Hafer sind viel zerstört, besonders in Schwege, aber auch hier.
6. August 1941
Heinz Herbermann soll in einen Sumpf geraten sein. Willi
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[Blatt 139]
Gerwesmann, Westendorf, ist gefallen. Die Angehörigen bekamen heute die Nachricht. Heute mittag kamen vier Sondermeldungen mit Erfolgen im Osten. – Wetter: starke Regenschauer.
8. August 1941
Letzte Nacht Wache. 130 Uhr kam der Tommy. Sehr starke Einflüge. Viele flogen in unserer Gegend hin und her. Wir zählten etwa 40 Leuchtkugeln. Starke Abwehr in Münster, Georgsmarienhütte und Osnabrück. – In Georgsmarienhütte fielen sieben Bomben ins Werk, ein Toter. Der elektrische Strom war gestört und es konnte erst nicht gearbeitet werden. In Osnabrück fielen im Schinkel Bomben. In Münster fielen 80 Bomben, der Wasserturm (Hiltrup) ist beschädigt und die Bahn. In Melle sind mehrere Häuser an der Münsterstrasse zerstört. Um 3 Uhr war Schluss. – Clemens Dälken, verheiratet in Füchtorf (drei Kinder, das jüngste acht Tage alt) ist gefallen. – Es läuft das Gerücht: daß Alfons Hanewinkel vermißt ist.
9. August 1941
Letzte Nacht hier ruhig. Wetter: kühl. Wind: West. Morgen Versammlung der Ortsgruppe bei Herbermann um 18 Uhr. Es spricht Pg. Gauredner Kröger – Oldenburg. Bevölkerung ist recht erregt über die Schliessung der Klöster und Klosterschulen (Vinnenberg und Haste).
10. August 1941
Sonntag. Regenwetter. Jos. Schliehe ist am Arm durch Granatsplitter verwundet.-
11. August 1941
Alles ruhig. Trübes Wetter. – Suren Josef ist verwundet durch einen Granatsplitter im Rücken. Er kam mit einem Flugzeug zurück ins Lazarett. – In Glandorf sind seit drei Tagen 20 Flamen, junge Kerle, Studenten, die bei der Ernte helfen sollen, gekommen. Eigene Uniform. Die Bauern hatten Jungbauern erwartet.
13. August 1941
Tagsüber waren Engländer da. Im Reich wurden 41 abgeschossen. – Theo Schulke und Vetter Lübbersmann sind gefallen. – Letzte Nacht waren Engländer da. Flugblätter 520 gefunden. – In der Zeitung stand, dass in den Kreisen Melle und Wittlage die Ferien um zehn Tage verlängert werden (Ernte). Wir haben noch keine Nachricht. Karl Greshake in Averfehrden (Högemanns Häuschen) ist gefallen. Der Bruder ist schwer verwundet. Letzte Nacht sind in Münster 600–700 Spreng- keine Brandbomben geworfen. Dieses ist ein Gerücht. In Wirklichkeit sind in Mariental und St. Mauritz nur wenige gefallen. –
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[Blatt 140]
Anton Lienkamp ist verwundet.
14. August 1941
Schulanfang. – Noch immer Regen. – Gefreiter Karl Greshake wurde am 23. Juli 1941 durch Bauchschuss schwer verwundet. Ein Glandorfer, Kl. Wienker, hat ihn verbunden. Am 24. Juli starb er. – Sehr viele Flugblätter werden abgeliefert (520).
15. August 1941
Letzte Nacht, 12 Uhr, überflogen viele Engländer unseren Ort. – Abwehrfeuer ringsum beim Ueberfliegen. – Gestern Film: "Wiener Geschichten" bei Brandes. Recht gut besucht. Josef Thies in Schwege ist als Gefreiter am 19. Juli 1941 im Osten gefallen. – In der Nacht vom 12.-13. August sind in Münster zwei Engländer abgeschossen. Einer kam auf dem Friedhof von St. Mauritz herunter. – In letzter Nacht sollen hinter Osnabrück drei Engländer abgeschossen sein. – Fünf Autofahrer von der Post in Osnabrück müssen jetzt mit nach Rußland.
16. August 1941
In Laer sind drei Gefangene vor mehreren Tagen fort. – Noch immer Regen. Sonntag abend 1930 Uhr auf dem Marktplatz Vorführung der Bekämpfung der englische Brandbomben. Gerücht: Heinz Herbermann soll mit 23 Mann wieder zur Kompagnie zurückgekommen sein.
18. August 1941
Gestern abend Luftschutzvorführung auf dem Marktplatz. Sechs englische Brandbomben wurden abgebrannt und vorschriftsmäßig gelöscht. Heinz Herbermann soll wieder dasein. Er war in russischer Gefangenschaft. Gestern morgen war Pg. Beckmann mit Pg. Walker und Pg. Riese zur Georgsmarienhütte, zur Trauerfeier für den gefallenen Schulungsleiter H. Dieckmann von der Kreisleitung. – In den beiden letzten Nächten waren Engländer hier. Flak schoß in Münster und in Osnabrück. – Lebensmittelkarten wurden abgeholt. Noch immer Regenwetter. Gestern war Kirmestag, fiel aber aus. Für die Sammlung von Altmaterial bekamen drei Jungens je ein Buch: Hermann Recker, Ant. Schohmaker und R. Upmann. In Münster warf der Engländer auch Kleider- und Fleischkarten ab. (Druckfehler: statt Hansestadt Hamburg war geschrieben: Hansastadt Hamburg. Im Innern der Karte war ein Pfennig, der sich später entzündete.
19. August 1941
In Laer waren drei Franzosen vor mehrern Wochen fort. Gestern stellten sich hier zwei Polen bei der Polizei. Sie waren von Oldenburg mit zwei
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[Blatt 141]
Damenrädern fort. Joseph Heuer, Laerer Strasse, ist verschwunden. Schuß ins Bein. Der Engländer war hier. – Heute ist Markt. Aber nichts ist los.
21. August 1941
Versammlung der NSLB.8 Arbeitsgemeinschaft bei Gülcker. Augenblicklich wird die große Lumpensammlung durchgeführt. Heute großer Mitbringetag. Heilkräutersammlung. – Gestern war ein Gewitter. – Immer Regen. – Alles ruhig. Heinz Herbermann soll nun bestimmt wieder da sein. Ein Kamerad von der Front, der daheim war, brachte Nachricht. War in russischer Gefangenschaft. Karl Maag hat nun noch 500 RM. Strafe bekommen. Zwölf Zentner alte Lumpen haben wir heute bekommen.
21. August 1941
Ohmann holt unseren Eisenstapel auf dem Marktplatz. Die Lumpensammlung ist beendet. Kontrolle war gestern auf dem Thie. – Es wurden heute 855 kg Lumpen (Spinnstoff) und 89kg. Papier abgegeben. Heute Heilkräutersammlung.
23. August 1941
Wetter bedeckt, kalt. – Nichts los. – Gestern kam Nachricht, dass Heinrich Freese-Sudendorf (Anerbe) gefallen ist. Desgleichen Anton Gülker aus Schwege. Die jungen Leute vom Arbeitsdienst sind entlassen: so Kälker, Brinkmann, Hagedorn, Paul Schliehe, Schmidt-Riese, Von den Glandorfer Mädchen mussten gestern mehrere zur Musterung zum Arbeitsdienst in Iburg.
25. August 1941
Gestern letzte Rote-Kreuz-Sammlung mit Verkauf von kleinen Büchern (aus dem Krieg mit Bildern). –In dieser Woche findet große Einkocherei für die NSV9 bei Herbermann. Die Schulen bringen Gemüse mit. Frontbrief für die Soldaten geschrieben. Gestern Regenwetter. Die Glandorfer, die vom Arbeitsdienst kommen, müssen alle am 28. August sich zur Kriegsmarine melden. Felix Krimphoff ist bei der Marine in Riga schwer verwundet. Gehirnerschütterung. – Der Deutschlandsender wurde abends bei den Nachrichten gestört. – Nauber bekam (siehe Seite 122) vom Jugendgericht zwei Sonntage Kazer und Tragung der Schäden und Kosten.
26. August 1941
Gestern in Georgsmarienhütte
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[Blatt 142]
Schulleiter-Besprechung (Rat) im Jugendheim. – Heute: Regen. – Flak fuhr nach Osnabrück. Die Trommeln der Zentrifugen wurden abgegeben.
27. August 1941
Militär kam durch Glandorf nach beiden Richtungen. – Um 10 Uhr spielten Scheinwerfer über Münster. In Osnabrück Übung. Ein Wehrmachtswagen fuhr bei Everwin das Staket am Hauseingang ab. – HJ. und Flamen trafen sich bei Alfred Herbermann. Kinder bringen was zum Einkochen mit.
28. August 1941
Friedchen Jostes hat neun Tage (wie man erzählt: mit Dirnen zusammen) gesessen. Sie hatte nach Vinnenberg Geld geschickt, als das Kloster schon aufgehoben war. Gestapo nahm sie mit. Militär kam durch Glandorf nach Osnabrück zu. Alles ruhig. Willy Erpenbeck hat sich (gestern) die Schlagader am Hals durchgeschlagen beim Spiel mit Carbid (Carbid ist in der Flasche explodiert). Drei Handtücher um den Hals, ist er selbst zum Krankenhaus gefahren. Dort fiel er um. Dr. Bauer kam gerade noch früh genug. (Er sollte heute zur Marine).
29. August 1941
Der Engländer war da um 230. Scheinwerfer spielten am Abend. 240 Dosen für NSV bei Herbermann eingekocht. Heute weiter. – Heute wird der Arbeitsdienst eingezogen.
30. August 1941
Militär kam durch Glandorf. Regenwetter! – 400 Dosen wurden eingekocht. Karl Maag bekam die rumänische Tapferkeitsmedaille. Stellungsbefehle kamen für die aus dem Arbeitsdienst Entlassenen. (6. September müssen sie fort!)
[Fortsetzung Blatt 142 folgendes Kapitel]
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