NSDAP-Ortsgruppen-Chronik Teil 1 – 1933 bis 28. Juni 1943 (maschinenschriftlich) (Q3.1)

Dieses Kapitel enthält die Quelle mit dem Titel „NSDAP-Ortsgruppen-Chronik Teil 1 – 1933 bis 28. Juni 1943 (mschr.) (Q3.1)“. Sie stellt gegenüber der Quelle „NSDAP-Ortsgruppen-Chronik Teil 2 – 30. Juni 1943 bis 30. April 1944 mschr.) (Q3.2)“ das der Chronologie nach ältere der beiden maschinenschriftlichen Dokumente aus dem Nachlass Beckmanns dar. Q3.2 folgt hinsichtlich der Chronologie der Einträge lückenlos auf Q3.1. Da Beckmann selbst diese beiden Quellen als „Chronik“ betitelte und sie aufgrund der Tilgung persönlicher und privater Äußerungen im Zuge der Abschrift einen eher chronikartigeren Charakter erhalten haben (siehe hierzu Kapitel „Vergleich: Maschinen- und handschriftliche Tagebuchfassungen“), wurden sie – anders als ihre handschriftlichen Vorlagen – nicht als „NS-Tagebuch“, sondern als „NSDAP-Ortsgruppen-Chronik“ bezeichnet.

Q3.1 umfasst 231 Blätter mit Text und beinhaltet Einträge für den Zeitraum vom 31. Dezember 1932 bis zum 28. Juni 1943. Auf den Blättern 1 bis 3 beginnt die Quelle mit einer kurzen retrospektiven Skizzierung der Gründung und Entwicklung der Glandorfer NSDAP-Ortsgruppe seit dem 31. Dezember 1932 mit Ausblicken bis ins Jahr 1938. Auf Blatt 4 beginnen dann die klassisch tagebuch- bzw. chronikartigen Einträge, die bis Blatt 223 reichen. Auf Blatt 225 finden sich Tabellen mit Statistiken zu Größe und Struktur der Glandorfer NSDAP-Ortsgruppe. Auf den Blättern 226 bis 231 finden sich Listen zur Mütterehrung aus dem Mai 1939 für Glandorf, Averfehrden, Sudendorf, Westendorf und Schwege.

Der gut sechsjährige Zeitraum vom Frühjahr 1933 bis zum November 1938 ist nur sehr knapp dokumentiert, nämlich auf insgesamt 18 Blättern: Für nahezu alle Monate dieses Zeitraums finden sich weniger als sechs Einträge, für mehr als ein Drittel dieser Monate finden sich gar keine Einträge.

Danach beginnt Beckmann schließlich regelmäßiger und ausführlicher zu schreiben: Sehr dicht dokumentiert ist der viereinhalb Jahre umfassende Folgezeitraum vom Dezember 1938 bis zum Juni 1943, der auf 206 Blättern dokumentiert ist. Für alle Monate dieses Zeitraums finden sich mindestens sechs, aber zumeist deutlich mehr Einträge. Da Beckmann für den Zeitraum bis zum November 1938 neben dieser Quelle nur in der zwölfblättrigen Quelle Q2.1 lediglich Eintragungen vorgenommen hat, lässt sich von einem umfassenden Führen von Tagebüchern erst ab Dezember 1938 sprechen. Insgesamt hat Beckmann durchschnittlich 1,83 Blätter pro Monat beschrieben (übersprungene Monate im dokumentierten Zeitraum miteingeschlossen). Auf den ersten 18 Blättern sind es durchschnittlich 0,25 Blätter pro Monat, auf den folgenden Seiten dagegen 3,75 Blätter pro Monat. Allerdings handelt es sich um Blätter, die in etwa dem DIN A4-Format entsprechen und entsprechend mehr Text pro Seite enthalten als die handschriftlichen Quellen.

Diese Quelle ist größtenteils als Abschrift verschiedener Handschriften entstanden: Die Blätter 60 bis 212 der Quelle Q3.1 sind Abschriften der Blätter 1 bis 302 des handschriftlichen Tagebuchs und beinhalten Einträge vom 9. April 1940 bis zum 12. April 1943. Die Vorlage für die Blätter 213 bis 223, die den Zeitraum vom 13. April 1943 bis zum 28. Juni 1943 beinhalten, fehlt. Dabei handelt es sich vermutlich um das fehlende „Heft“, auf das auf Blatt 302 der Quelle Q2.2 hingewiesen wird; an dieser Stelle überspringt das Tagebuch Q2.2 mit diesem Hinweis auf das ‚Heft’ diesen Zeitraum.

Die Blätter 4 bis 31 behandeln den gleichen Zeitraum wie die Quelle Q2.1 (Juni 1933 bis Mai 1939). Da sich die Inhalte nicht decken, scheint diesem Dokument das handschriftliche Tagebuch Q2.2 jedoch nicht als Vorlage gedient zu haben. Von daher liegt nahe, dass es ein weiteres, nicht erhaltenes Tagebuch für diesen Zeitraum gegeben haben muss.

Die Vorlagen für die Tagebuch-/Chronik-Blätter 1 bis 59, 213 bis 223 liegen nicht vor. Auch für die Tabellen auf den Seiten 225 bis 231 sind keine handschriftlichen Vorlagen überliefert. Ob diese überhaupt bestanden, ist ungeklärt.

Erst ab Blatt 12 finden sich vorangestellte Datumsangaben vor den jeweiligen Tagebucheinträgen. Auf den Blättern zuvor sind die Datumsangaben in den Fließtext integriert. Der Übersichtlichkeit halber wurden im Transkript dennoch Datumsangaben überschriftenartig den Einträgen vorangestellt.

In dieser Quelle finden sich maschinenschriftliche Seitenzahlen, die teilweise in der Zählung springen oder doppelt vergeben wurden. Zusätzlich finden sich auf den ersten knapp 60 Seiten handschriftlich eingetragene Seitenzahlen, die mit 22 beginnen und damit stark von den maschinenschriftlichen abweichen. Die Blattnummerierung ist letztlich nur auf den Blättern 1 bis 3 mit den maschinenschriftlichen Seitenzahlen identisch und weicht ansonsten ab.

Hinsichtlich der Blattnummerierung ist Folgendes zu bemerken: Nach der Digitalisierung der Quelle durch den Heimat- und Kulturverein gab dieser das Originaldokument an Interessierte, die beabsichtigen, es zu lesen. Im weiteren Umlauf der Quelle unter Leseinteressierten ging diese daraufhin verloren. Im vorher erstellten Digitalisat dieses Quellendokuments sind Blätter mit der Seitenzahl 221 und 223 enthalten, jedoch keines mit der Seitenzahl 222. Ob ein Blatt mit der Seitenzahl 222 allerdings im Original besteht und möglicherweise schlicht nicht digitalisiert wurde, konnte nach dem Verlust der Originals nicht rekonstruiert werden. Den Blättern mit den Seitenzahlen 221 und 223 wurden der bisherigen fortlaufenden Zählung nach die Blattnummern 223 und 225 zugewiesen. Die Blattnummer 224 wurde von den Herausgebern nicht zugewiesen, da nicht bekannt ist, ob ein entsprechendes Blatt existiert und möglicherweise wieder aufgefunden werden wird.

NSDAP-Ortsgruppen-Chronik Teil 1 – 1933 bis 28. Juni 1943 (Q3.1)