September – Dezember 1942
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[Fortsetzung Blatt 189]
1. September 1942
Alles ruhig. – Wetter: warm. Heinrich Schliehe wurde Gefreiter. – Heute haben wir drei Jahre Krieg.
3. September 1942
Wetter: sehr schön. Ernte recht gut. Gestern Abend sind wieder zwei Franzosen ausgerissen. Der von Krümpelmann und der von Lackmann. Antonius Landwehr bei Lohmeier (Hardensetten) ist gefallen. Militär kam durch Glandorf in Richtung Füchtorf. – Alles ruhig! –Wilh. Stockhoff wurde in Telgte das Rad gestohlen. –
4. September 1942
Nachmittags 17 Uhr grosser Brand in Laer. Entstehung unbekannt, Gerüchte groß. Bücker und Aschenberg, Tovar und Knemeyers Scheune im Dorfe brannten. Alle Feuerwehren der Umgebung waren da, wurden aber nicht mehr eingesetzt. Sogar aus Osnabrück war ein Zug gekommen. – Der Rat war hier und die Zeugnisse für Hauptschulreife wurden unterschrieben. – Am Tage waren Flieger da. Vorgestern Abend um 2130 Uhr überflog ein Engländer Glandorf und warf in Wellendorf vier Bomben ins Freie. – Die Bevölkerung achtet jetzt besser auf die Verdunkelung. Wetter weiterhin recht schön, warm.
5. September 1942
Letzte Nacht 3 Uhr war der Tommy da. Abwehr in Osnabrück. August Brockmeyer wurde Fuhrmann im Reichsarbeitsdienst. Wir schicken Frontbriefe des Kreisleiters vom August 1942 an unsere Soldaten. – Unser Kreisleiter kommt nach Oldenburg. Nachfolger: Burdorf. Ortsgruppenleiter. –
7. September 1942
Montag. Alles ruhig. Gestern etwas Regen, sonst schönes
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[Blatt 190]
Wetter. Es wird Herbst. Der Brand in Laer soll von einem Lehrjungen angelegt sein bei Ascheberg, als Rache für Schläge. – Wir schreiben jede Woche einen Feldpostbrief an unsere Freunde, Brüder usw.
8. September 1942
Morgen ist Mauleselabnahme. – Fräulein Attemeyer-Schwege, Frauenschaftsleiterin, ist nach Westfalen Meschede (?) Oberschule, versetzt. Wir suchen eine neue Frauenschaftsleiterin. Frau Pukal soll es werden, aber sie wehrt sich noch. Heute findet bei den Franzosen Entlausung statt.
10. September 1942
Gestern, nachmittags und besonders 21 Uhr abends waren etliche Engländer da.
Starke Schießerei in Münster und Osnabrück. Mehrere kamen über Glandorf. Sehr hoch. – An den letzten Abenden wurden Scheinwerferübungen über Osnabrück und Münster getätigt. – Heute Film: Liebe ist zollfrei. – Heute Sonnenfinsternis. In Glane wurden gestern Abend zwei Bombengeflüchtete Damen aus dem Ruhrgebiet von einer niedergehenden Flakgranate (beim Spaziergang) tödlich getroffen. – In Osnabrück fielen Bomben. Verluste und zwei Straßen sind zerstört.
11. September 1942
Letzte Nacht war der Tommy da. Abwehr in Osnabrück und Münster. – Heute ist Mauleselabnahme. August Baumann-Averfehrden ist gefallen (amtliche Nachricht fehlt noch).
12. September 1942
Gestern haben wir für die NSV eingekocht. Die Kinder brachten in den Schulen Gemüse und Obst mit. Bei Herbermann. Die großen Mädchen helfen. 300 Dosen müssen gefüllt werden. – Gestern Abend wieder Scheinwerferübungen. In den Städten ist tagsüber mehrfach Alarm. Nachts ist hier alles ruhig.
14. September 1942
Montag. Letzte Nacht war der Engländer da von 3–4 Uhr. Starke Abwehr in Osnabrück und Münster. – Vorgestern Abend Gewitter. Regen. Wetter sehr gut. Ostwind. Ernte vorzüglich. – Joseph Rosenbusch ist schwer verwundet (Bauchschuss). – Anton Nieße ist vermisst gemeldet. Höveland aus Schwege ist gefallen.
Gestern gab es Lebensmittelkarten. – 15 Uhr war bei Herbermann Versammlung der 13 bis 16-Jährigen HJ. Vortrag über Berufsberatung. Am Freitag haben wir wieder
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[Blatt 191]
bei Alfred Herbermann eingekocht. 143 Dosen. 200 Pfund Äpfel zum Vermosten. 176 Flaschen sind geliefert bzw. fertig. Meine Mädchen haben geholfen. Die Arbeit geht weiter.
15. September 1942
Heute Morgen Gewitterregen, trotzdem war der Tommy noch um 7 Uhr da. Starke Schießerei in Münster und Osnabrück. Aug. Jankrift aus Averfehrden fiel.
17. September 1942
Flugblätter wurden gefunden. G.50. Sonst alles ruhig. Seit gestern Gewitter und Regenschauer. – Es wird Herbst. –
19. September 1942
Gestern Turnkonferenz in Glane, vorgestern in Dissen. In Glane waren Bezirk Iburg und Glandorf. Erst Turnsportfest der Jugend (Herbstbesichtigung). Laufen, Springen, Werfen, Spiele. Dann Turnhalle: Hallenturnen. Berechnung der Punkte. Daraufhin Schulbesprechung mit dem Rat. Wetter wieder schön, aber kühl. Flugblatt G. 48 kam. Die Kupferdrähte der Hochspannungen wurden in Westendorf durch andere ersetzt. Die Kartoffelernte ist schon in vollem Gange.
21. September 1942
Vorgestern Nachmittag war der Engländer hier. – In Münster Abwehr. Gestern fand in Georgsmarienhütte die Verleihung der Auslesebestätigung des Reichsbundes Deutsche Familie statt.
NS-Jugendheim. 62 Familien. – Glandorf: Recker und Beckmann. Urkunde usw., sehr nett. – Gestern Abend Gewitter. Viele Flugzettel schwirren herum. Sammlung für das WHW. Autowagen mussten noch abgeliefert werden für das Heer. Hanewinkels Wagen, Hartlage in Schwege. – Heute von 12–18 [Uhr] und morgen und übermorgen ist kein Licht: Kupferauswechslung.
22. September 1942
Mehrere Tage brennt nachmittags das elektrisches Licht nicht. Es werden von Leuten der Wehrmacht und der Niki im Dorfe die Kupferdrähte ersetzt. – Gestern Abend bei Herbermann Ortsgruppen-Dienstbesprechung. Nachts Regen. – Alles ruhig.
23. September 1942
Ein Franzose (bei Bauer Mennemann) ist ausgerückt. Josef Rosenbusch, verheiratet in Osterkappeln, ist gefallen. Er starb beim Abtransport ins Lazarett.
24. September 1942
Heute gibt es Ferien bis zum 19. Oktober. Morgen findet der Obstverkauf an den Straßen statt. Starker Regen. Heute Film: Der Strom. 2015 Uhr.
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[Blatt 192]
30. September 1942
Mittwoch. Alles ruhig. Herbstwetter, schön. – Gute Ernte. Heute spricht der Führer. Abends üben die Scheinwerfer. Aufklärer kommen ab und zu. – In der Nacht zum 27. September (Sonntag) brannte das Büro von Pg. Walker. Er hat das Feuer selbst gelöscht. Akten usw. vernichtet. Viel Arbeit. Pg. Beckmann hat zurzeit die Ortsgruppe als Vertretung. In dieser Woche sind NSV-Versammlungen der einzelnen Zellen zwecks Werbung.
5. Oktober 1945
Montag. Wetter schön. Am 30. September sprach der Führer. Gestern Erntedankfest. – Hermann Göring. Ganz groß. – Wir haben keine Feiern veranstaltet. – Vorgestern Abend im Westen starkes Abwehrfeuer. Hier alles ruhig. – Margret Forsthoff hat sich gestern verlobt. – Pg. Beckmann hat zurzeit sehr viel Arbeit, da er die Ortsgruppe in Vertretung von Pg. Walker hat.
7. Oktober 1942
Gestern Abend 2215 Uhr kam der Tommy. Ein unheimliches Brausen war in der Luft. Eine Welle hinter der anderen. Eine Stunde lang. Da die Flugzeuge niedrig flogen, war ein gewaltiger Radau. Von Osnabrück und Münster spielten Dutzende von Scheinwerfern. Starke Abwehr. Bald kamen die Flugzeuge mit demselben Radau zurück. Andere kamen. Kreuz und quer ging die Fahrt. Leuchtbomben standen im Osten Richtung Osnabrück. Sie sahen aus wie ein Tannenbaum, hart rechts an Osnabrück. Als wenn man mit einer Brause Wasser gießt, so rieselte das Phosphor auf die Stadt Osnabrück. Die Glandorfer Wehr wurde alarmiert, später kam die Wehrmacht von Münster durch Glandorf. Es war in der Nacht eine Stunde, die an die Nerven ging. 23 Uhr. Die ersten Berichte von Osnabrück kommen durch. Die Post kam auch. Das Telephon ist gesperrt. Die Gerüchte jagen sich. Neustadt, Möserstraße, Krahnstraße, Hammersen Fabrik, Mellerstraße, Voxtrup, Lüstringen usw. Viele Bauernhöfe brennen. Hochleitungen sind zerstört. Es muss sehr schlimm sein. Bevölkerung recht nervös.
9. Oktober 1942
Gestern war Pg. Beckmann mit Upmann nach Osnabrück. Es sah dort traurig aus. Teilweise brannten und dampften die Trümmer noch. Bevölkerung ist ruhig und sehr gefasst. Bis jetzt 61 Tote. Teilweise lagen die Verschütteten noch unter den Trümmern. Es wird glänzend für die Bevölkerung gesorgt. Bis jetzt sind 14–16 Gefangene aus Glandorf ausgerückt. In den letzten Tagen wurden fünf in
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[Blatt 193]
Holland wieder eingefangen. Flugblatt: Völkischer Beobachter vom 10. Oktober 1941 wurde hier abgeworfen. Jahrgang [19]24 kam aus dem Arbeitsdienst und hat jetzt Stellungsbefehl bekommen.
16. Oktober 1942
Es sieht doch überall traurig aus. Das Wetter ist schlecht und kalt.
19. Oktober 1942
Heute Schulanfang. Nachtrag: Am 17. und 18. Oktober war die Büchersammlung für unsere Soldaten. Am 18. Oktober, Sonntag: Großversammlungen in Glandorf. Thema: "Wofür kämpfen wir?". Hier sprach Pg. Wehmeyer im Saale Herbermann. In Schwege bei Riesenbeck Pg. Gathermuth. In Averfehrden in der Schule Pg. Stoßmeister. Herbert Erpenbeck ist gefallen. Jos. Biedenstein in Schlesien, geb. aus Lohmeyers Kotten, ist gefallen. Gildehaus Franz ist Oberfeldwebel, hat schon 22 Abschüsse. Er ist jetzt in München. 40% der reklamierten ländlichen Arbeiter und Bauern sollen eingezogen werden. Heinz Gründker bekam die Ostmedaille. – Jos. Döpker kam nach Afrika, Aug. Altenau bekam das EK II1 und das Infanteriesturmabzeichen. Karl Landwehr wurde Obergefreiter.
20. Oktober 1942
Bernhard Horstmann hat die Ostmedaille und das Verwundeten-Abzeichen. Immer Regenwetter. –
21. Oktober 1942
Gestern Film: Etappenhase. Letzten Sonntag war die Büchersammlung für die Wehrmacht. Heute Berufsberatung in der Schule. Franz Gildehaus hat die Ostmedaille, Krimschild und rumänische Tapferkeitsmedaille bekommen. Jos. Erpenbeck aus Schwege, wohnte in Warendorf, war in Köln dienstverpflichtet und ist dort beim Bombenangriff getötet. – Gestern und heute Morgen Fliegeralarm in Osnabrück und Münster. Noch immer Regenwetter. Alles ruhig. Gestern wurden in Schwege drei Russen geschnappt.
24. Oktober 1942
Von jedem Lager wurden zwei Franzosen fortgezogen zum Arbeiten in Osnabrück. Vorgestern schoss der Tommy im Emsland bei Tage. Drei Tote, viele Verletzte. – Gestern auch Alarm.
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Eisernes Kreuz 2. Klasse.↩
[Blatt 194]
27. Oktober 1942
Alles ruhig. Hermann Schade, Knecht bei Flake, bekam das EK II2 . Er hat das rechte Bein verloren. Heute kommt ein Franzose nach Bad Horn. Stellungsbefehle kamen.
28. Oktober 1942
Wir suchen Bucheckern. Sehr reichlich. Zwei Mal waren wir los. Haben jedes Mal etwa 50 Pfund bekommen. – Bei Lackmann ist die Maul- und Klauenseuche. Gestern Nachmittag waren feindliche Flieger da. – Gestern Abend war der Rat da. – Heinrich Sicking geht zehn Stunden nach Averfehrden, Rintsche nach hier. – Es kamen viele Bereithaltungsbefehle.
29. Oktober 1942
Gestern in Iburg Teilversammlung des NSLB.3 Es sprach Mittelschullehrer Kreissachbearbeiter für Grenze und Ausland VDA4 von der Haar über Ferieneinsatz im Lager mit Umsiedlerkindern im Warthegau. Ich hatte die Leitung. Der andere Teil des Kreisabschnitts tagt am nächsten Mittwoch in Dissen. Gestern Nachmittag und heute Morgen waren englische Aufklärer da.
30. Oktober 1942
Joseph Börger-Diekriede soll gefallen sein, hat ein Kamerad geschrieben.
31. Oktober 1942
Flugblätter fielen vom Himmel. Wieder Völkischer Beobachter vom 10. Oktober 1941. – 25–28 neue Gefangene sollen kommen. Stellungsbefehle kamen. Morgen ist in Füchtorf Kirmes. Kettenkarussel, Luftschaukel usw. kommen. –
2. November 1942
Letzte Nacht um 3 Uhr wurden die Uhren eine Stunde zurückgedreht. Wir haben jetzt wieder Normalzeit. Alles ruhig.
3. November 1942
Die Bücherabgabe für Soldaten ergab rund 150 Bücher, viele kleine Hefte und Zeitschriften und 560 RM. Regenwetter. Heute Film: Verwehte Spuren. Vorbereitungsbesprechung für den 9. November, der am Sonntag, den 8. November gefeiert wird. – Lehrer Sicking geht in einer Woche zehn Stunden nach Schwege. Lehrer Rintsche kommt dafür von Sudendorf nach hier.
4. November 1942
Pg. Beckmann hat die Vorbereitung für den 9. November. Jos. Börger-Glandorf-Laudiek ist gefallen. Amtliche Nachricht kam.
5. November 1942
Mauleselfohlen wurde gemustert.
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[Blatt 195]
Wetter nasskalt aber trocken.
7. November 1942
Gestern Mittag 1330 Uhr war der Tommy da. In Osnabrück warf ein Flieger Bomben. Mellerstraße. Bis jetzt drei Tote (darunter ein Franzmann). Zwölf Schwerverletzte (Zwei Franzosen). Starke Abwehr. Bedeckt. Pg. Beckmann hat die Vorbereitungen für den 9. November. Er wird gefeiert am Sonntag, den 8. November bei Herbermann um 16 Uhr. Kein Schulfrei, keine Beflaggung.
9. November 1942
Gestern Nachmittag 4 Uhr Feier der Partei. Pg. Beckmann hatte das Ganze [sic]. Gesprochen hat Martin Körling. Die Feier nahm guten Verlauf. Um 18 Uhr sprach der Führer von München. Die letzten drei Tage war der Tommy jeden Mittag über Glandorf. – Nasskalt. – Nachts ruhig. Lebensmittelkarten wurden ausgegeben. Bernhard Nüvemann bekam das EK II5 . Joseph Döpker kam in Afrika an. Gestern Opfersonntag.
10. November 1942
Gestern Abend kam der Tommy. Von 21–22 Uhr. Es war nebelig, trotzdem flogen Flieger immer wieder mit sturer Gewalt Osnabrück an. Sehr starke Abwehr. Kurze Abwehr war auch mehrmals in Münster, jedoch war das Angriffsziel scheinbar Osnabrück. Etliche Flieger kamen über Glandorf hinweg, waren aber sehr hoch. Leuchtkugeln wurden wegen des Nebels nur vereinzelt geworfen, keine Scheinwerfer.
11. November 1942
In Osnabrück fielen keine Bomben. Die Abwehr war zu stark. Ein Flugzeug wurde hinter Osnabrück herunter geholt. Zwei Engländer kamen in Laer und zwei in Lienen mit Fallschirm herunter und wurden gefangen. Unsere Landwehr war gestern Abend noch alarmiert. – Letzte Nacht Frost.
11. November 1942 [sic]
Gestern Einmarsch ins unbesetzte Frankreich. Stimmung: ruhig, zuversichtlich. Bereithaltungsbefehle kamen, z. B. Pukal, Aug. Erpenbeck, Ludger Greive usw.
13. November 1942
Militär kam durch Glandorf. Desgleichen kam am 14. November Flak nach Osnabrück. – Die Osnabrück Flak kam nach Frankreich. Flugblatt G. 44 gefunden. W. Bollmann bekam Stellungsbefehl. Alles ruhig. Stimmung geflickt. Heute Abend ist bei Herbermann Blindenkonzert.
17. November 1942
Nichts Neues. Gestern tagsüber war der Tommy mehrmals da. Wetter: nasskalt, kein Frost.
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Eisernes Kreuz 2. Klasse.↩
[Blatt 196]
18. November 1942
Nasskalt. Regen. Gestern Abend Scheinwerferübung mit Flugzeugen über Osnabrück. Weihnachtsarbeiten werden mit Hochdruck gebastelt.
19. November 1942
Alles ruhig. Regenwetter. Heute Abend Film: Serenade. Pg. Walker bekam das Kriegsverdienstkreuz von der Partei. Steinborn im Oktober von der SA. Schmidt-Riese im Januar von der Bauernschaft und Erntedanktag von der Bauernschaft. – Wir sammelten 136 kg Bucheckernkerne.
21. November 1942
Dasselbe. Die Brandteiche in Westendorf werden gereinigt. – Gestern schoss die Flak in Osnabrück.
23. November 1942
Montag. Wetter: nasskalt. Vollmond. Wind: West. – Alles ruhig. – Gestern Plakettenverkauf Bauernhöfe auf Holz. Vorgestern Abend etwas Schnee. Sofort wieder weg.
24. November 1942
Nachts Frost.
25. November 1942
Nebel. – Zwei Franzosen kamen nach Frankreich zurück. Etliche Franzosen werden den Bauern genommen und in die Industrie eingesetzt. Dafür sollen Russen kommen. Im Frühjahr sollen die Franzosen wieder in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Soldaten kamen durch Glandorf. Transport. Soldaten und Pferde. Gestern Nachmittag schoss die Flak.
? November 1942
Heute große Altmaterialiensammlung. Wetter: schön. Im Radio machen sich abends die feindlichen Störsender sehr bemerkbar. Nur einige Stationen senden noch nach 20 Uhr. Wir stören auch.
30. November 1942
Montag. Trocken. Nachtfrost. Johannes Heuer ist gefallen. – Heute ist Pferdemusterung. Die Glandorfer müssen nach Laer. – Gestern kamen sieben Franzosen nach Georgsmarienhütte zum arbeiten. Abends Scheinwerferübungen. Unsere Altmaterialiensammlung erbrachte: 223 kg Papier, 451 kg Lumpen, 333 kg Knochen, 79 kg Gummi und Leder, 73 kg Zink, 19 kg Messing, 5 kg Aluminium, 2210 kg Eisen, 2500 kg Schrott. Bernhard Nüvemann-Westendorf bekam das EK II6 .
2. Dezember 1942
Wetter schön. Kein Frost. Gestern Sturm. – Am Montag 30. November –
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Eisernes Kreuz 2. Klasse.↩
[Blatt 197]
Dienstag 1. Dezember und Mittwoch 2. Dezember sind in Iburg (Hubertushof) Schulungstage für die Ortsgruppen Iburg und Glandorf. Abfahrt 1630 Uhr vom Tiggeschmedt mit Wacker, Zellenleiter und Ortsstab Bürgermeister fahren mit. Etwa 30 Personen. Es sprachen am 30. November Pg. Burgdorf, [am] 1. Dezember Kreisleiter Horstmann Emden, heute Ordensjunker Rothert. Gestern Ausleseprüfung des 4. Jahrganges. Steinborn hier, Pg. Beckmann nach Averfehrden und Rintsche nach Schwege (letzterer aber krank, Hexenschuss.)
03. Dezember 1942
Wilhelm Papenbrock-Möller in Sudendorf ist gefallen. – Heute Film: Schneeweißchen und Rosenrot für die Kinder und abends: Der Tanz mit dem Kaiser. – Nachtfrost.
04. Dezember 1942
Heinrich Speckmann ist im Lazarett gestorben. Gestern war Viehzählung. – Nachtfrost.
05. Dezember 1942
Alles ruhig. Nachts Frost. Wetter klar. In die Unterklasse kam der Nikolaus und brachte Stutenkerle. Wie immer, wurden sie von A. Herbermann und Schliehe Diecks gebacken.
07. Dezember 1942
Montag. Wind: West. Nasskalt. Kein Frost. – Alles ruhig. Am Sonntag vor Weihnachten feiert unser Pastor sein 50-jähriges Dienstjubiläum. Der Bischof will kommen. Dienstag soll eine Kollekte sein zur Ausschmückung der Kirche (als Geschenk der Gemeinde gedacht). Es sind die neuen Fußbodenplatten für das Chor angekommen, können aber nicht mehr rechtzeitig gelegt werden. Auch die neuen Chorstühle von Bildhauer Bannmüller gemacht, sind noch nicht fertig. Jahrgang 24 wird eingezogen. Viele Stellungsbefehle kamen. Gestern Markenausgabe mit den Weihnachtsgratifikationen. (50 gr. Kaffee, Schnaps, ½ Flasche, Zuckerwaren 250 oder 125 gr., Mehl 1 Pfd., Butter 125 gr, Zucker ½ Pfd., Käse 1/8 Pfd. und 125 gr. Hülsenfrüchte). – Gestern Opfersonntag. Heinrich Bäumer wurde Obergefreiter.
08. Dezember 1942
Wetter: nass. Etwa 8–10 °C Wärme. Sieme-Bollmann aus Telgte (hat Tochter von Bollann-Mersch zur Frau) ist vermisst. Wahrscheinlich in englischer Gefangenschaft.
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[Blatt 198]
11. Dezember 1942
Alles ruhig. Wetter: gut, kalt, trocken, Nachtfrost. – Die Kinder der Gefallenen (im Alter von 4–14 Jahren) bekommen vom Kreisleiter zu Weihnachten einen Rodelschlitten.
12. Dezember 1942
Wetter sehr schön. Sehr mildes Frühlingswetter. Gestern Nachmittag überflog ein schwerer Tommy, von deutschem Jäger verfolgt, unseren Ort. Heute Morgen war er auch da.
14. Dezember 1942
Wetter herrlich. Nicht kalt. Rübenfutter noch reichlich. Die Leute erinnern sich nicht eines so milden Herbstes. – Gestern Weihnachtsfeier der Mütter der Kinder des Kindergartens. Versammlung des Bürgermeisters und Ortsbauern-Führer mit der Partei um Beratung für Einrichtung eines Arbeitslagers für landwirtschaftliche Lehrlinge. Etwa 30 Mann. Soll wohlmöglich nach Westendorf.
15. Dezember 1942
Joseph Recker aus Sudendorf, der bei Franz Recker auf dem Donnerbrink war, ist gefallen. H. Lehmkuhl aus Sudendorf ist schwer verwundet. Zwei Granatsplitter, davon einer 18cm lang, 14cm breit, Rücken, ½ Ohr ab und beide Füße verfroren.
16. Dezember 1942
Wetter: nass-warm, kein Frost.
17. Dezember 1942
Gestern Abend und heute Morgen war der Tommy da. Abwehr in Osnabrück. Die Frauen der gefangenen Franzosen dürfen hierhin kommen, müssen sich aber sechs Monate beim Bauern verpflichten. – Heute Film: Kellnerin Anna. In Osnabrück war gestern drei Mal Alarm. Ein Flugzeug wurde abgeschossen.
18. Dezember 1942
Um 8 Uhr gestern Abend war der Tommy da. Drei kamen direkt über Glandorf. Fünf wurden abgeschossen. Einer im Kreise Melle, drei Bersenbrück, einer bei Vechta. Bei Schierloh in Schierloh wurden 8 Ztr. Roggen gestohlen.
19. Dezember 1942
Heute Ferien. 19. Dezember bis 4. Januar Wetter noch immer schön. Kein Frost. Für Pastor Kösters 50-jähriges Priesterjubiläum, das morgen gefeiert wird, haben wir mit den Jungfrauen geübt. Der Bischof kommt. – Wir haben Weihnachtsplaketten durch die Schulkinder verkauft. 600 Stück. Restlos. – Sonntag sammelt die HJ. – Hilkemann – Auf der Landwehr schickt jedes Weihnachten seine Zelte nach
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[Blatt 199]
Osnabrück für den Postbetrieb zum Feste (Zwei Zelte.)
20. Dezember 1942
Abends 20 Uhr war der Tommy da. Nicht über Glandorf. Hinter Münster, Duisburg. Abwehr. Links von Münster wurde einer abgeschossen. Gut zu sehen. Die Jubelfeier am 20. Dezember vom Pastor verlief gut. – Die HJ bastelte 60 Stück Ziehtiere, davon wurden hier 15 Stück verschenkt, die anderen verkauft, für 102,05 RM. Spiel- und Straßensammlung erbrachten 1064,66 RM. Erlös.
22. Dezember 1942
Wetter noch immer wunderschön, trocken, kein Frost.
28. Dezember 1942
Montag. Alles ruhig. Weihnachten drei Tage. Gut verlaufen. Das Wetter ist in diesen Tagen wunderbar. Nachts leichter Frost. Wind: aus Osten. Clemens Laumann aus Averfehrden ist in Russland gefallen.
29. Dezember 1942
Heute erster Schnee. Etwa 10 cm. Wind: West. Temperatur um 0 °C. Alles ruhig.
30. Dezember 1942
Temperatur um 0°C. Etwas tau. Der Schnee liegt noch. Hugo Feldhoff hat aus englischer Gefangenschaft geschrieben (Afrika).
[Fortsetzung Blatt 199 folgendes Kapitel]
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