Januar – Mai 1942


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[Fortsetzung Blatt 154]

1. Januar 1942

Alles ruhig. Seit vorgestern Tau. Der Schnee verschwindet. Sammlung Wehrmacht, Wintersachen. Wird ganz groß. Heute Schluss. In Füchtorf haben 17 Stellungsbefehle  bekommen, 30–35 jährige (Reklamierte).

2. Januar 1941

Wehrmachts-Wollsammlung. Gestern zusammengestellt. Morgen wird alles mit Wagen (Engelen) nach Hilter gebracht. Ergebnis: 26 Hemde, 47 Unterjacken, 151 Pullover, 88 Unterhosen, 26 Hemden mit Einsatz, 226 Pelze, 46 Muffs, 4 Paar gefütterte Schuhe, 1 Paar gefütterte Stiefel, 2 Paar Skibretter mit Zubehör, 3 Fohlenfelle, 35 Kaninchen und Hasenfelle, 269 Paar Socken, 180 Schals, 78 Paar Fausthandschuhe, 46 Leibbinden, 15 Lungenschützer, 75 Wolldecken, 28 Paar Fingerhandschuhe, 423 Paar Pulswärmer, 28 Ohrenwärmer, 19 Paar Schuhsohlen, 198 Kopfschützer, 4 Schaffelle, 4 Pelzfußsäcke, " Fell-(Schaf)mäntel, 1 Fuchsfell, 45 Hasen-Iltis-Kaninchenfelle usw., viele Filzhüte, 1,5 Zentner sonstige Wollsachen. – Ein glänzendes Ergebnis.

4. Januar 1942

Regenwetter. Alles ruhig. Gestern haben wir unsere Wollsammlung nach Dissen abgeliefert. Engelen stellte das Fuhrwerk.  
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[Blatt 155] 

Heute (Opfer)Sondersammlung. Vom Kreis sammelte gestern Pg. Fischer NSV1 hier bei den Firmen. Zugleich gaueigene Plaketten (Bilder und Schiffe aus Kunststoff). – Julius Gülcker ist verwundet. – Der gesamte Schnaps ist beschlagnahmt. In den Wirtschaften bekommt man nur wenig. Wenn es gut geht: "einen". Bier ist knapp, ebenso Wein. Tabak sehr. –

5. Januar 1942

Schulanfang. Wetter naß. Wilhelm Laumann musste mit seinem Wagen zum Osten (Warschau). Jahrgang 24 muss sich melden. – Bernhard Dälken ist im Lazarett. (Ruhr und Finger erfroren). Ueberschwemmungen sind an der Füchtorfer Straße. Josef Heuer, Laersche Straße bekam das EK II.2 — In Schwege wurde gestohlen: Fahrrad mit Handtasche und 20 Mk.3 und dem Pastor Wein. Paulus Hothneyer ist im Lazarett. Zehen erfroren. Gestern Lebensmittelkartenausgabe. – Gerding, Mersch (verwundet) ist zum Unteroffizier befördert. Lazarette in Osnabrück müssen geräumt werden. Soldat Matthias Maßmann aus Remsede, war bei Lemper Westendorf als Knecht, ist im Osten gefallen. Ferdinand Grever aus Meckelwege, bei Schierhölter (Kotten) ist gefallen. – Alle Radios wurden mit orangefarbenen Schildchen versehen: "Abhören feindlicher Sender verboten".  Schulanfang heute, 5. Januar 1942.

7. Januar 1942

Heute kälter, Rauhfrost. Gestern bei Gülcker-Forsthoff Besprechung der Ortsgruppe mit Bürgermeister und Bauernführer Einrichtung von Landjahrlager für Jungen. – Cl. Gülcker muss sich am 12. Januar wieder stellen. August Heuer desgleichen Neue Stellungsbefehle kamen. – Wir sammeln weiter für die Wintersammlung der Soldaten.

8. Januar 1942

Joh. Wachowiak, Frau Laumanns Bruder, ist verwundet, ein Bein ist bis zum Knie angenommen. Von 7–9 Uhr gestern Morgen auf Georgsmarienhütte und Osnabrück Fliegeralarm. – Kalt! – Gestern und heute starker Rauhfrost. -4 °C. – Aug. Upmann – Sudendorf, machte Examen als Tierarzt. – Die Hühner, die zu Weihnachten abgegeben werden sollen, müssen in Westendorf nun am Freitag abgeliefert werden.

9. Januar 1942

Gestern nacht, 23–24 Uhr Abwehr in Münster.
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  1. Nationalsozialistische Volkswohlfahrt.

  2. Eisernes Kreuz 2. Klasse.

  3. "Mk" war die Abkürzung für die bis 1923 in Deutschland geltende Währung "Mark" (oft auch "Goldmark" genannte). Beckmann meint hier wahrscheinlich Reichsmark.

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[Blatt 156] 

Fliegeralarm in der Umgebung. Militär kam durch Glandorf (beide Richtungen). Kalt! Brümmer darf die Schule noch nicht besuchen. Die ganze Klasse muss nach Iburg zur Untersuchung, am 20. Januar.

10. Januar 1942

Kalt! -7 C°. In der Schule haben wir heute für die große Winterkleidungssammlung noch folgende Sachen abgeliefert: 1 Wolljacke, 6 Paar Pulswärmer, 1 Kopfschützer, 1 Decke, 2 Paar Strümpfe, 3 Muffs, 1 Ohrenschützer, 4 Paar Kniewärmer, 1 Paar Zehenwärmer, 5 Kaninchenfelle, 12 Pelze, 1 Hemd, 2 Lungenschützer. Pferde: Jahrgang 35, 36 und 37 müssen am Montag 12. Januar nach Iburg zur Musterung. Heute werden in Iburg schon Pferde zur Wehrmacht abgeliefert. Stellungsbefehle  kamen.

12. Januar 1942

Vorletzte Nacht Starke Fliegerabwehr. – In Georgsmarienhütte wurde die Flakstellung mit Maschinengewehr beschossen. Jos. Kieskemper, W. Erpenbeck, Paul Brinkmann müssen morgen fort. Auf der Hütte müssen 600–700 Mann fort. Eingezogen! – Gestern war Opfersonntag. Gestern haben wir die Wintersammlung für unsere Soldaten abgeschlossen. -8 °C Kälte!

13. Januar 1942

Über Georgsmarienhütte spielten gestern abend Scheinwerfer. Vorgestern abend starb Pastor Schade in Osnabrück. Militär kam durch Glandorf. Wagen, beladen mit Eseln und Pferden, kam in Richtung Münster durch unseren Ort. Gestern Pferdemusterung. Joh. Maag musste heute fort. Toppheide ist wiedergekommen. Aug. Heuger und Cl. Gülcker mussten sich in Gladbach stellen. Heute morgen -10 °C.

14. Januar 1942

Kalt! Von der Klasse wurde ein Gemeinschaftsbrief an den Flieger Feldwebel Gildehaus geschrieben. Ferner schrieb ein jeder Schüler an einen ihm bekannten Soldaten.

15. Januar 1942

Sehr kalt! Scharfer Ostwind. -15 °C. Militär kam durch Glandorf, von Münster Flak und umgekehrt. Von der Hütte wurden gestern 22 Mann eingezogen. Hch. Gründker, Jos. Gerding und P. Knappheide müssen heute fort. Gestern abend wurde das
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[Blatt 157] 

Endergebnis der Woll- und Winterkleidungssammlung bekanntgemacht. 2092 Teile bei 660 Haushaltungen = 3,2 pro Haushalt. Das Glandorfer Ergebnis  konnte Pg. Beckmann wie folgt melden: 4 Überschuhe, 2 Pelzstiefel, 272 Paar Socken, 88 Unterhosen, 27 Unterhemden, 53 Leibbinden, 17 Brustschützer, 205 Kopfschützer, 72 Paar Kniewärmer, 29 Ohrenschützer, 434 Paar Pulswärmer, 8 Wollwesten, 6 Pelzjacken, 76 Wolldecken, 4 Pelzdecken, 28 Wollhandschuhe, 78 Fäustlinge, 180 Schals, 196 Pelze, 49 Muffs, 43 Pelzkragen, 19 Einlegesohlen, 1 Paar Füßlinge, 7 gegerbte Felle, 90 ungegerbte Felle, 2 Paar Skier, 2 Pelzfußsäcke, 30 Stoffmäntel, 30 Filzhüte. – Pastor Schade, Malgarten, früher Kaplan hier, vor 6 Jahren fort, ist in Osnabrück gestorben und heute in Malgarten begraben.

16. Januar 1942

Recht kalt! -8–10 °C. Stellungsbefehle kamen. – in den Wirtschaften ist es zur Zeit recht kärglich. Es ist nichts zu haben. Die meisten Wirtschaften haben in der Woche  mehrere Tage zu. Bei Börger z. B. gibt es nur ein Glas Glühwein (60 Pf). Jostes und Schierhölter brennen aber wieder. Die Zuteilung soll so geregelt werden, dass die Wirtschaften ohne Nebenberuf reichlicher beliefert werden sollen.

17. Januar 1942

Hannes Wachowiak hat EK II.4 und Verwundetenabzeichen (Knecht bei Lemper in Averfehrden). – Kalt. -12 °C. Scharfer Ostwind. August Künne auf Antrag (fünf Söhne beim Militär) entlassen. HJ. bekommt vormilitärische Ausbildung. Flugblatt geschrieben.

19. Januar 1942

Montag. – Vorgestern abend starke Abwehr in Münster und Osnabrück. – Sehr kalt! -12 °C. In Frankreich starb die Helferin des DRK5 Margerete Hamer (20 Jahre). Bei Tischler Böckenholt-Hendker brannte am Sonnabend die Werkstatt. Unsere Wehr war auch hin. Fertige Möbel haben zu viel bekommen. Sonst aber bald gelöscht. – August Pues (Zement) bekam EK II. – Es muss wieder Heu abgeliefert werden.

20. Januar 1942

Immer recht kalt. Sturer Ostwind. -13–15 °C Kälte. Heute muss die Knabenklasse in der Cl. Brümmer (Tuberkulose)
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  1. Eiserne Kreuz 2. Klasse

  2. Deutsche Rote Kreuz

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[Blatt 158] 

war zur Untersuchung nach Iburg zum Gesundheitsamt, ob Ansteckung vorhanden. Marg. Hamer wurde von einem Bombensplitter getroffen. Bernh. Döpker, Schierloh, soll gefallen sein. Amtliche Nachricht fehlt noch.

21. Januar 1942

Sehr kalt. Gestern den ganzen Tag über -13 °C. Heute Nacht über -15 °C. Schulanfang -14 °C.

22. Januar 1942

Gestern abend und heute morgen -15 °C. Frau Horstmann kam aus Posen zurück. Der Mann (Frau = Witte) ist fortgekommen zum Fahren (fuhr bisher in Posten die Post). Gestern abend war der Tommy da. Ringsum schoss die Flak.

23. Januar 1942

Gestern abend -15 °C. Heute morgen -16 °C. Der Engländer war gestern abend von 20–22 Uhr da. Verschiedene Engländer flogen über uns. Ort. Viele Bomben. Starke Abwehr. Mehrere starke Lufterschütterungen.

24. Januar 1942

Kälte auf -12–10–8 °C herunter am Morgen. In Münster ist vorletzte Nacht viel losgewesen: Althoff wieder, Schauburg, Landesbahnhof, Hafen, mehrere Tote, 85 Häuser. Heute morgen wurde in Münster wieder geschossen. – 80 Bomben.

26. Januar 1942

Kälte vorgestern nachmittag auf -6 °C herunter. In der Nacht Schneesturm. Gestern morgen wieder über -12 °C, tagsüber auch, abends -14 °C und mehr. Heute morgen -14 °C. Heute soll der Film: Das sündige Dorf, laufen bei Herbermann. Pg. Beckmann hat dafür gesorgt, dass Jugendliche die für die Jugend verbotenen Filme auch nicht mehr besuchen. Es war nachgerade ein Skandal.

27. Januar 1942

Gestern tagsüber fiel das Thermometer ständig. Mittags waren -14–15 °C, dann -16 °C, um 19 Uhr -17–18 °C, 21–22 Uhr -19–21 °C. – Heute morgen -24–25 °C. Wind Ostnordost, heute morgen Ostsüd bis Süd. Die Kälte dringt in die Keller. Es hat gestern trotz großer Kälte den ganzen Tag bis 17 Uhr geschneit. Starke Schneeverwehungen, sonst etwa 20 cm. – Gestern abend 21 Uhr war der Engländer da. Etliche kamen über unseren Ort. Sie flogen in Richtung Ost-Südost. Nach 1 ½ Stunden kamen sie zurück. Starke Abwehr. Gestern kam Militär durch. Waren von Osnabrück um 2130 Uhr abgefahren und erst um 3 Uhr hier (sonst ½ Stunde; Schnee, schwere Flak). Um 11 Uhr morgens noch -22–23 °C. Die Klasse wird nicht warm (Eisfüße). Es fehlen in den Klassen 25–30% der Kinder. Gestern nachmittag fiel das Thermometer. Nachmittags -14 °C, dann -12 °C, abends 19 Uhr -10 °C, 21 Uhr -9 °C.
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[Blatt 159] 

Wind auf Süd. Heute morgen 10 cm Schnee. -1–3 °C um 9 Uhr. Wind auf West. Gestern abend war der Engländer da. In Münster war Abwehr. Flak kam durch Glandorf.

29. Januar 1942

Gestern abend war der Engländer da. In Münster Abwehr. – Seit Mittag Tauwetter. Gestern 2–3 °C. Matsch, besondern in den Häusern, wo alles auftaut. – Gestern Arbeitsgemeinschaft NSLB.6 bei Gülcker-Forsthoff. – Willi Köster wurde Gefreiter. Flak zog durch Glandorf nach Münster.

30. Januar 1942

Letzte Nacht wieder 6 cm Schnee, eben unter 0 °C. Heute redet der Führer. – Vorgestern wurde bei Münster ein Flieger angeschossen. In Westbevern ist ein Toter. Die Engländer wollten das Wasserwerk treffen. Trafen aber nichts. – Gestern abend sprach der Führer. In der Ortsgruppe keine Feier. –Wieder Schnee. – Tagsüber gestern -4°C. Heute morgen -3°C. Jos. Herbermann-M ist gefallen. Jos. Mirlenbrink-Sudendorf hat silberne Pflugspange, EK I.7 – 100 Feindflüge. Flak kam durch Glandorf.

2. Februar 1942

Noch immer kalt. – Jeden Tag Schnee. Wind Nordnordost. Gestern den ganzen Tag unter 0°C, gestern und heute morgen je -12 °C. Karl Dälken liegt im Lazarett. Beine verfroren. Gestern gab es Lebensmittelkarten. – Gestern Plakettenverkauf (Ton-Struwelpeter). Gestern vormittag, Sonntag, traten die Jahrgänge 24 und 25 an, zur Meldung der vormilitärischen Ausbildung. Von 84 waren 72 erschienen. – Bei Schwege erwähnt, die unter anderem für ihre Kegelbahn bekannt war. --- Um Mehr zu erfahren, klicken Sie auf den Link!" rel="noreferrer noopener">Winterberg gestern Besprechung zur Vorbereitung der Röver Fettspende (Bürgermeister und Ortsbauernführer usw.). Haben pro ha. wie 50 Pf festgesetzt. August Obermeyer ist verwundet. Granatsplitter im rechten Oberarm.

3. Februar 1942

Kälte hält an. Temperatur morgens bis -19 °C. Im Dorf gut -15 °C. Viehmarkt in Glandorf. – In den Wirtschaften gibt es des Sonntagsmorgens jetzt Fleischbrühe. – Sonst nichts los.

4. Februar 1942

Kälte 0 °C. Die ganze Nacht schneite es, 10–15 cm. Gestern
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  1. Nationalsozialistischer Lehrerbund.

  2. Eisernes Kreuz 1. Klasse

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[Blatt 160] 

Heuabgabe in Kattenvenne (3 Waggons). – Schneesturm und starke Verwehungen in letzter Nacht. Bernhard Döpker, Schierloh ist gefallen. War schon vor 14 Tagen gemeldet, gestern amtliche Nachricht. Die Post aus dem Osten  ist oft lange unterwegs. Viele haben seit Anfang Dezember nichts mehr gehört. In Kattenvenne ist ein Zug verunglückt. Zwei Lokomotiven stiessen zusammen. Der Fahrer-Dienstleister ist verletzt. (Also direkt vor dem Bahnhof). – Gestern Gerichtstag bei Kellinghausen. Jostes & Schierhölter haben die ganzen Keller voll Schnaps liegen. Er ist aber nicht frei und in den Wirtschaften ist nichts zu haben.

5. Februar 1942

Wieder Schnee. Kälte gestern abend herunter -2–3 °C, heute morgen -4 °C. Jetzt müssen auch unsere Glocken abgegeben werden. In einzelnen Gemeinden schon geschehen. Pastor macht Bemühungen, die Schwedenglocke und die große zu behalten. Gestern, heute und morgen läuft hier die Fettspende.

6. Februar 1942

Gestern den ganzen Tag -4–6 °C. Heute morgen -7 °C, bedeckt. Es wird wohl wieder Schnee geben. Wind: Ost. Viele Leute sind grippe- und erkältungskrank. Aug. Brinkmann liegt im Lazarett. Hat Finger verfroren.

9. Februar 1942

Montag. Am Freitag dem 6. Februar mittags kam die Nachricht, dass die Schulen Kohlenferien machen bis 16. Februar – Die Kälte hält an. Am 7. Und 8. um -10–12 °C herum. Gestern abend ging der Wind von Osten nach Norden, heute morgen Westwind, noch -7 °C. Im Jahre 1941 wurden in der Samtgemeinde Glandorf                   geboren: 118, davon von auswärts: 26                 gestorben:  66,   "    "       " :  8                    getraut:  16,  "    "       " :  2                    10. Februar Westwind, Nebel, Rauhfrost, -2 °C., 13. Februar. Immer noch Schneewetter, um 0 °C. Wind: Westnordwest. Am 11. Februar abends Schulungsabend bei Herbermann. Es sprach Pg. Wiemann, Rothenfelde: Ursachen, warum Großeuropa kommen muss, nur Deutschland kann führen. Die 16 und 17-Jährigen kommen jetzt auch zur Vormilitär. Ausbildung Freitagabends in der Klasse von Pg. Beckmann. Steinborn-Averfehrden leitet. Gestern waren die
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[Blatt 161] 

17-Jährigen zur Musterung nach Iburg. Paul Bernd-Brinkmann ist im Osten gefallen (18. Dezember 1941). Heute kam die Nachricht, nachdem das Gerücht schon vor vier Wochen lief. Mehrere bekamen Befehl für den Landdienst, zur Verfügung des Wachtmeisters. Heute waren die Kleinen vom Kindergarten mit einem Schlitten nach Schwege. Matsch-Wetter! Auf den Landstraßen ist schwer fahren und schlecht weiterzukommen. Heute kam Ferienverlängerung um zwei Tage bis Mittwoch.

14. Februar 1942

Noch immer dasselbe Wetter. Letzte Nacht 10 cm Schnee, Sturm, um 0 °C, nachts Frost. – Julius Landwehr ist im Lazarett. Bombensplitter russischer Flieger, Splitter im Bein. August Altenau bekam im Osten einen Granatsplitter in den Arm. Balz-Westendorf ist schwer verwundet am ganzen Tag und er wurde Unteroffizier. Brandes-Schwege erlitt Frostschaden, ein Fuß soll ganz abgenommen sein, der andere halb.

15. Februar 1942

Wetter: kalt! -3 °C, tagsüber. Glatteis, Schnee! Wind: Nordnordost. In der Kirche fällt der Rauhfrost in großen Placken von der Decke. Überall liegt Schnee. "Der Engländer wirft Flugblätter", so witzeln die Leute. Die Raucherkarten werden ausgegeben. Für Sudendorf bei Gülcker-Forsthoff, für Glandorf bei Mutting und Tovar.

18. Februar 1942

Heute, Tag der Polizei. Unser Wachtmeister hat eine Listensammlung durchgeführt. 1400 RM. Die Feuerwehr sammelt heute und verkauft Plaketten und Postkarten.  Heinrich Krümpelmann ist im Osten gefallen. – Heute beginnt die Schule wieder. Clemens Künne-Westendorf ist im Osten mit seiner Truppe eingeschlossen. In Füchtorf wurden schon vor drei Wochen drei Glocken abgegeben. August Döpker Schierloh bekam das EK II.8 August Auf der Landwehr wurde Unteroffizier. Clemens Heuer ist im Lazarett. Frost: Hände und Füße.

19. Februar 

Die Kälte ist noch immer dieselbe. Heute morgen -7 °C. Alles liegt unter Eis und Schnee. Grosse Schneeverwehungen, dass Wagen und Autos nicht durchkommen.

20. Februar 1942

Kälte: dieselbe. Wind: Ost-Nordost. Zunehmender Mond. Gestern den ganzen Tag -6 °C und mehr. Abends -10 °C.
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  1. Eisernes Kreuz 2. Klasse.

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[Blatt 162] 

Heute morgen -8 °C. Mirlenbrink-Sudendorf hat Urlaub. Hat EK I9 , goldene [Front]Flugspange, in ¼ Jahr 116 Feindflüge. Einsatz von Athen, Kreta und Italien, dauernd nach Afrika. Sturzflieger.

21. Februar 1942

Heute morgen -10 °C, Wind: Ost. – Am Montag läuft bei Herbermann der Film: "Annelie". Jos. Dallmöller hat einen Fuß verforen. Bei Alex Herbermann ist vorletzte Nacht gestohlen: Zucker. Bei Riesenbeck in Schwege 112 Pfund Kaffee, Nüsse und Rauchmaterial, das zur Verteilung kommen sollte.

23. Februar 1942

Im Wetter scheint eine Veränderung eintreten zu wollen. Gestern abend um 0 °C. Wind: Nord (oberen Schichten West). Aug. Knappheide soll den Russen in die Hände gefallen sein. Oswald Bauhaus ist vom Militär entlassen und kommt zur Organisation Todt als Fahrer. In Münster ist nichts los, nur viel Schnee. Der Tommy hat doch viel Schaden in Münster angerichtet. Zur Zeit wird viel Schlitten gefahren, besonders sonntags.

24. Februar 1942

Gestern Film: Annelie, gut besucht. Temperatur gestern 0–2 °C, heute morgen -4°C, Glatteis. Wind: Nordnordost.

25. Februar 1942

-3–4 °C Kälte, auch tagsüber. Nichts Neues.

26. Februar 1942

Stellungsbefehle kamen Paul Auf der Landwehr-Westendorf bekam das Kriegerverdienstkreuz mit Schwertern.

27. Februar 1942

Gestern war wieder Wehrmannschaftsdienst in der Klasse von Pg. Beckmann. Kälte -3 °C. Stellungsbefehle zum Arbeitsdienst kamen. Die Post soll nunmehr nur Leute mit Wochenkarten mitnehmen (zu voll). Es ist ja sonst gar keine Verbindung mehr. Gestern bekamen die Hilfspolizisten ihren Ausweis und Armbinde (etwa 40). Sie sind dem Wachtmeister unterstellt und zwischen 45 und 55 Jahre alt. Landwacht!

28. Februar 1942f

Letzte Nacht Schnee. 5–7 cm. Gestern Temperatur nachmittags 3 °C, nachts Frost, heute morgen -3 °C. Wind: nach Westen. Flieger waren da. Vor acht Tagen fiel in Georgsmarienhütte eine schwere Bombe. Sie richtete Scheibenschaden an. Der Franzose von Hoffmann kommt in die Heimat. 63 gefangene Russen kamen nach Oesede. Hier bekommt Engelen noch Russen. Heute morgen war der
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  1. Eisernes Kreuz 1. Klasse.

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[Blatt 163] 

Engländer um 630 Uhr da. Abwehr von Münster.

2. März 1942

Gestern Lebensmittelkartenausgabe. Demnächst vollständige Mondfinsternis. Mittwoch ist Pferdemusterung auf dem Marktplatz. Gestern wurden auf dem Tie [sic] zwei Polen festgenommen. Ohne Papiere und ohne P. – Seit gestern Tauwetter. Gestern 4 °C. Schneewasser. Die Nacht zum 2. März war die erste in diesem Jahre ohne Frost. Heute morgen 0 °C. Der Schnee liegt noch hoch. Auf den Feldern noch immer 20 cm. Die Gräben sind mit Schnee zugeweht. Die Flüsse sind noch unter dickem Eis. – Ein anonymer Briefschreiber hat Isfort und Wippern angezeigt, dass diese geschlachtet hätten und das Tier noch keine drei Monate im Stalle war. Hilkemann wurde angezeigt, dass er ein Fass Schnaps im Keller habe. (Bei der Angabe vor vier Wochen durfte keiner mehr als 30 Ltr. auf Lager haben.) Vom Zoll- oder Finanzamt wurde nachgeforscht. Darob große Empörung in Glandorf. – In den Wirtschaften ist zur Zeit nur Bier zu haben. Schnaps schon seit zwei Monaten nicht mehr, mit Ausnahme von einigen Wirten (1 Schnaps). Zigarren und Zigaretten laufen auf Marken. Das ist auch Blech, da der Wirt nur abgeben kann, wenn er selber was hat.

3. März 1942

Letzte Nacht fror es wieder. Gestern hat es gründlich getaut, aber der Schnee liegt noch hoch. Im Keller, überall, ist Wasser. Heute muss Jahrgang 24 fort zum Arbeitsdienst. Heute nachmittag müssen sich Jahrgang 24–27 in der Schule melden. Am Sonntag wurden auf dem Tie [sic] zwei Verdächtige festgenommen vom Wachtmeister Hoffmann (Russen?) Sie kommen nach Osnabrück. Letzte Nacht Mondfinsternis. – Fischer ist mit seinem Wagen gestern verunglückt. Wagen-Achsenbruch. Nur Wagenschaden.

4. März 1942

Gestern Appell der HJ. Alle Jungen und Mädchen der Jahrgänge 24, 25, 26 und 27 traten an und wurden erfasst (Schule). Temperatur morgens 1 °C, nachts gefroren. Wetter schön. Starker Dreck! Gestern Gerichtstag bei Kellinghausen. Jos. Feldhoff ist im Lazarett in Warschau. Beide Füße verfroren. Paul Feldhoff ist Obergefreiter. Gestern war Schweinezählung.
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[Blatt 164] 

5. März 1942

Gestern wieder Tau. 3–4 °C. Abends Frost. Heute morgen 5 °C, dabei starker Schneesturm. 10 cm Neuschnee. Hohe Schneeverwehungen. An der Kirche bis 1 ½ m hoch. – Gestern und heute Pferdemusterung. Heute beginnt bei Springrose der Webekursus. – Es fehlen heute viele Schulkinder.

6. März 1942

Gestern den ganzen Tag -6 °C, heute morgen -10–15 °C. – Scharfer Ostwind. Das Teutoburger Bähnlein ist infolge Schneeverwehungen gestern bei Iburg entgleist. Am Morgen konnte das Postauto nicht kommen. Zeitung und Post gab es nachmittags. Walter Biedendieck hat das EK II.10 Die Post und Wacker konnten heute auch nicht fahren. Schneeverwehungen von 2 m Höhe. Den ganzen Tag herrschte gestern Kälte von -7 °C bei scharfem Oststurm, abends -6 °C, heute morgen -2 °C, nachts etwas Regen. Starkes Glatteis. In der Schule fehlen 30% der Kinder. Gestern und vorgestern 20–25%. Der Botenwagen konnte die ganze Woche nicht fahren. Die Post kommt erst spätnachmittags, die meisten Lastwagen, die noch in Glandorf sind, sind beschädigt und können nicht fahren.

9. März 1942

Montag. Noch immer kalt. Heute morgen -6 °C. Der Schnee geht aber in sich zusammen. Die Schneefelder sind mit einer 3/4 cm dicken Eisschicht überzogen (Wild in Not). Glatteis. Bürgermeister Birkemeyer ist vorgestern morgen schwer gestürzt (Becken?). Unser Wachtmeister sprang vom durchgehenden Wagen Buxel und liegt mit Gehirnerschütterung. Heute morgen war der Engländer hier. 5 Uhr in Münster Abwehr. Jos. Weber-Westendorf ist gefallen. – Gestern Opfersonntag.

10. März 1942

In der Nacht wenig Frost. Um 24 Uhr war der Engländer da. Eine schwere Bombe erschütterte das Haus (wo?) Starke Abwehr.

11. März 1942

Gestern schönes Wetter, 5 °C, der Schnee geht fort. Auf dem Lande sieht man ab und zu dunkle Stellen. Stellenweise liegt noch viel Schnee. Abends eben unter 0 °C. Heute Morgen 0 °C. Nebel. Gestern abend war der Engländer da. Von 22–24 Uhr. Sehr starkes Abwehrfeuer über Münster und südlich (Dortmund, Hamm). Viele Scheinwerfer, Leuchtkugeln, Erschütterungen. Unser Ort wurde einigemale überflogen. Vorletzte Nacht sind in Münster mehrere Bomben gefallen.
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  1. Eisernes Kreuz 2. Klasse.

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[Blatt 165] 

Franz Trentmann soll gefallen sein (Feldwebel). Ein Kamerad schrieb. Noch keine amtliche Nachricht. Überschwemmungen nehmen zu. Stare sind wieder da.

12. März 1942

Nachts leichter Frost. Ruhige Nacht. – Heute Flugblatt C 12 gefunden. Den ganzen Tag unter 0 °C.

13. März 1942

Abends 7 °C, nachts kälter, heute morgen 9 °C, Wind: Ost. Johannes Knappheide-Schierloh und Clemens Künne sollen gefallen sein. Karl Vennemann aus Averfehrden, in Gronau verheiratet, ist gefallen. Flugblätter in Westendorf. Miniaturausgabe "Völkischer Beobachter" gefunden. – Viel Frostschaden. Kaninchen fressen die Rinden der Obstbäume ab. Der Roggen steht schlecht. Viel Gerste ist ganz verfroren. Der Winterweizen hat am besten ausgehalten. Die Tiere leiden große Not. – Rebhühner halten sich in den Gärten auf.

14. März 1942

Gestern abend feindliche Flieger. Abwehr in Münster. Nachts Frost. Scharfer Oststurm. Heute morgen 2 °C. Wilhelm Vogt aus Schierloh, in Füchtorf verheiratet, zwei oder drei Kinder, ist gefallen.

16. März 1942

Montag. Wetter vorgestern und gestern tau. Viel Dreck. Schnee verschwindet. Vorletzte Nacht Frost. Gestern nachmittag Regen, abends starker Nebel. Heute morgen schön. Kein Frost. – Gestern Heldengedenktag. 1630 Uhr auf dem Tie [sic] antreten, Abmarsch zum Kriegerdenkmal. Pg. Beckmann hatte die Leitung. Seine Jungens singen und tragen Worte des Führers vor. Kranzniederlegung. Ehrung. Aug. Schmidt-Riese redet. Rückmarsch bis Herbermann. Fahneneinmarsch. – Besprechung wegen Kinderlandverschickung mit der NSV11. 34 Kinder kommen nach Glandorf und müssen untergebracht werden. Weiter anschliessend stand eine Amtsleiterbesprechung der Partei. Flugblatt 531 auf dem Laudiek gefunden. Auf dem Mersch sind starke Überschwemmungen.

17. März 1942

Tauwetter hält an. Dreck. Hochwasser. Franz Kl. Niesse aus Schwege ist vermisst. Kraniche und Bachstelzen sind gekommen. – Militär kam durch Glandorf. Merine, in Richtung Osnabrück. Karl Biedendieck-Herbermann wurde Unteroffizier.-

19. März 1942

Der Schnee ist so langsam verschwunden. Schneeglöckchen und Krokus kommen aus der Erde. – Starker Dreck! Gestern Nachricht, dass Entlassung am 21. März sein soll und die Feier bei Herbermann am folgenden Tage.
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  1. Nationalsozialistische Volkswohlfahrt.

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[Blatt 166] 

Clemens Künne-Westendorf und Johannes Knappheide-Schierloh sind jetzt von der Truppe als vermisst gemeldet (S. 163).

23. März 1942

Arbeitsreiche Tage liegen hinter uns. Am 21. März war Schulentlassung von 830 bis 1 Uhr in der Klasse von Pg. Beckmann. Vier Zeitungen, recht nett, 10 Theaterstücke, Lieder usw. – Nachmittags mit den Berufskameraden die Bühne fertig gemacht. 22. März Nachmittags 1630 Uhr in Herbermann Saal Entlassung der 14-Jährigen, Verpflichtung auf den Führer und Aufnahmen in die HJ. Pg. Beckmann hatte die gesamte Vorbereitung und Leitung. 90 entlassen, 200 HJ. 50 Gäste. Der Saal war voll. Gut geklappt. Pg. Beckmann hatte die große Ansprache. Als Vertreter der Lehrer sprach Pg. Steinborn, Wolbert Walker am Schluss. Wetter schön. Nachts Frost. Gestern Abend Flieger.-Heini Gründker ist verwundet, Schuss Gesäß. Karl Maag großer Zeh erfroren. Das Stahlwerk in Osnabrück brannte letzte Nacht. Heute Film: Rotes Dorf im Sturm. Heinrich Vormund, Laudiek, verwundet, Granatsplitter. Paul Schmidt-Sudendorf, Schuß durch beide Arme. Militär kam durch Glandorf nach Osnabrück. Heute hier Untersuchung der Entlassenen von den Bauerschaften. Pg. Beckmann muss mit seiner Klasse  am 30. März nach Iburg. Heute die ganze Schule mit zum Begräbnis der 9-Jährigen Marianne Kaperschmidt – Westendorf. Lungenentzündung. Franz Drücker-Schwege ist vermisst. Militär kam durch Glandorf nach Osnabrück.

25. März 1942

Frühlingswetter. Morgens Nebel. In wärmeren Gärten ist der Frost aus dem Boden. Dort kann man arbeiten. Im allgemeinen ist die Erde noch zu naß und noch Frost in der Erde. Schneeglöckchen fangen an zu blühen. Flugblatt:"Ein peinliches Versprechen" gefunden. Therling-Sudendorf soll gefallen sein.

26. März 1942

Frühlingsarbeiten im Garten. Buchsbaum umgelegt. – Gestern abend 2230 Uhr war der Engländer da, im Westen schweres Abwehrfeuer. Erschütterungen durch Bomben.
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[Blatt 167] 

Viehhändler Hörstkamp (Kirchhof, Joseph) hatte die Gestapo für zwei Tage mitgenommen (Schwarzschlachterei?). Flugblatt: Völkischer Beobachter: "Die große Stunde hat geschlagen" gefunden. Franz Drücker, Schwege, ist gefallen. Er ist erst als vermisst gemeldet jetzt Nachricht. Schulkinder sammelten für die verwundeten Soldaten im Kreise (Rothenfelde) Ostereier. Gesamtglandorf brachten 2000 Eier mit. Vor vier Wochen lieferten die Glandorfer Gastwirte 70 Schachteln Zigaretten, für denselben Zweck ab.

27. März 1942

Gestern abend 2130 Uhr starker Fliegerangriff, Richtung Münster. Sehr starke Abwehr, viele Leuchtkugeln, rote und bunte Reihenkugeln usw. Um 23 Uhr noch kurze Abwehr über Bielefeld. Gestern Arbeitstagung NSLB.12 bei Börger.

28. März 1942

Wetter: Frühling. Wind: Ost. Gartenarbeit. Feldpostbriefe des Kreisleiters an die Soldaten der Ortsgruppe fertiggemacht.

30. März 1942

Bernhard Horstmann bekam das Infanterie Sturmabzeichen. Lebensmittelkartenverteilung. Kürzung von Brot und Fett. Tag der Wehrmacht. Plakettenverkauf. Militär kam durch Glandorf nach Münster. Luft-Wehrmacht.

1. April 1942

Gestern mit den Kindern nach Iburg zum Gesundheitsamt. Untersuchung auf Tuberkulose, weil der Klassenkamerad Brümmer krank ist und bis vor einem halben Jahr noch zur Schule ging. Alles frei. Auf dem Rückweg hatten wir Regen. Heute bekommen wir Osterferien, vom 2. bis 13. April einschließlich.

2. April 1942

Gestern abend 2215 bis 2330 Uhr war der Engländer da. Starker Nordwestwind. Starke Bombeneinschläge und Maschinengewehrfeuer. Flugzeuge waren aber nicht zu hören und auch keine Flak. In Kattenvenne wurde die Bahn bombardiert. In einem Güterzug wurde ein Ölwagen getroffen. Ein anderer Güterzug wurde zum Stehen gebracht. – Heute Rohmaterialien abgeliefert:

                          Knochen   476 kg =  1428 Punkte

                          Lumpen    447  " =  2235 Punkte

                          Papier    51  " =  102 Punkte

                                     974 kg =  3765 Punkte
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  1. Nationalsozialistischer Lehrerbund.

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[Blatt 168] 

974 kg = 2765 Punkte bei 164 Schüler, ohne 1. und  2. Jahrgang. Durchschnitt 23 Punkte.

7. April 1942

Dienstag. Ostertage gut verlaufen. Alles ruhig. Pro Kopf gab es drei Eier. Auf dem Lande ist alles zu haben an Lebensmitteln. Geschoben wird schwer. – Das Wetter ist kühl mit Regenschauern. Letzte Nacht war der Engländer da, um 4 Uhr. Schwere Bombenerschütterungen. Nicht weit weg. Flakfeuer usw. In Vinnenberg und Warendorf fielen Bomben. Sechs Leuchtschirme. Es sind Fallschirm und Zeug gefunden. Nächste Nacht hat der zivile Sicherheitsdienst (gut 20 Mann) bis 5 Uhr morgens Dienst. – Man befürchtet Anschläge.

13. April 1942

Montag. Nachts war der Engländer da. Sehr stark. Glandorf wurde von mehreren überflogen. In Münster wurden die Glocken vom Turm abgenommen.

12. April 1942

Wieder sind mehrere gefallen. Tillkamps Sohn – Mersch hat sich aufgehangen (Liebe). Am 8. April. Letzte Nacht war hier nichts los. In Meppen soll ein Schwesternheim getroffen sein. Neun Tote! An der Bahn von Kattenvenne nach Brock-Ostbevern sind links mehrere Bombentrichter. Der Frühling kommt. Es ist aber immer noch kalt. Krokus blühen jetzt. Viel Saat ist verfroren und wird umgepflügt. Morgen um 8 Uhr beginnt die Schule wieder.

14. April 1942

In Füchtorf wurde ein englischer Fallschirm gefunden. Die Wachen gehen noch. Heute musste sich der Jahrgang 23 zum Militär stellen. Feldhoff und Karl Knappheide Schierloh erhielten das EK II.13 Wilhelm Therling, Sudendorf, ist gefallen (s. Seite 164). Franz Drücker – Schwege, ist gefallen (siehe S. 164). Heinrich Buller aus Erfurt gebürtig, in Sudendorf wohnhaft, ist dienstverpflichtet in Erfurt gestorben. – Adolf Niemerg, früher bei Julius Landwehr, Leutnant, ist gefallen.

15. April 1942

Wir schreiben Soldatenbriefe an unsere Soldaten, Fliegerhelden und Tiggeschmidts Franz. Letzte Nacht war der Engländer da. Viel Schiesserei und Leuchtkugeln. 3 Uhr.    

16. April 1942

Nachts noch immer kalt. Morgens ist alles weiß. Die ersten Frühlingsblumen blühen. Krokus, Osterblumen, Schneeglöckchen, Veilchen, sonst nichts.
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  1. Eisernes Kreuz 2. Klasse

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[Blatt 169] 

Heinrich Gödker-Schwege ist gefallen. Gestern abend 2115 Uhr Flieger da. Neumond, sehr dunkel. August Pille, Averfehrden, schwer verwundet. Ein Bein ab. Bei Füchtorf soll ein Scheinflugplatz errichtet werden.

18. April 1942

Wetter andauernd gut. Ostwind. Alles ruhig. August Peters aus Füchtorf, war bei Wennemann in Westendorf als Knecht, ist gefallen. – Heute nachmittag um 16 Uhr ist die Aufnahme der 10-Jährigen in die HJ. bei Herbermann.

20. April 1942

Alles ruhig. Schule. Erste Stunde Feierstunde. Es wird geflaggt. Heute Film: 16 Uhr und 20 Uhr. Heimkehr der Wollhyniendeutschen. Sonst keine Feier. Gestern Versammlung der Mütter des Kindergartens. – Wetter gut mit etwas Regen. Natur noch weit zurück. Das erste Gartengemüse, Spinat usw. geht auf. Die ersten Schwalben sind da.

22. April 1942

Die russischen Gefangenen sollen nun kommen. Wetter schön, nur zu kalt. August Schmidt-Riese ist leicht verwundet. Gartenarbeiten.

24. April 1942

Glandorf und Laer müssen je 10 Kastenwagen ans Heer abliefern. Gestern und heute Kontrolle. Ein französischer General soll entwichen sein. – Wetter schön, aber zu trocken.

25. April 1942

Schwere Flak kam durch nach Münster. Bei Lackmann wurd ein Rad entwendet. Kontrolle auf dem Tie [sic] (Räder und Lebensmittel) (Hamsterei). – Wetter schön, zu trocken.

27. April 1942

Bis gestern abend stand Tag und Nacht auf dem Tie [sic], Iburger Bahnhof usw.Landjägerposten. Kontrolle wegen den vom Königsstein geflohenen General Giraud. – Gestern, Sonntag, Führerrede. Rückblick auf den Winter in Russland. 1730 Uhr Versammlung. Pg. Staatsrat SA-Führer Bertram – Braunschweig. 120 Personen. Wir können, müssen, werden siegen. 20 Uhr in Schwege. Feuerwehr und Militär 20–30 Wagen kamen gestern durch Glandorf nach Osnabrück.
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[Blatt 170] 

August Dettmeyer, Averfehrden bei Birkemeier in Glandorf, ist gefallen. Lebensmittelkarten kamen. Clemens Koch bekam das EK 214 .

28. April 1942

Engelen in Schwege hat 20 Russen. Gestern musste Glandorf (auch Laer) 10 Ackerwagen für die Wehrmacht stellen. Heute sammeln wir Altmaterial. Wetter schön. Ostwind. Nur kalt und zu trocken. Die Natur kommmt nichts weiter. Bei Lackmann, Westendorf wurden 30 Hühner und ein Fahrrad gestohlen.

30. April 1942

Alles still. Starker Oststurm. Zu trocken.

1. Mai 1942

Schule, denn der Tag wird morgen, am 2. Mai, Sonnabend, gefeiert. Keine Beflaggung, keine Schule, keine Feiern. Der Tag soll der Familie gehören. –  Alles ruhig. Stellungsbefehle kamen. Wetter: kalt. Die Natur ist weit zurück. Die Pfirsiche fangen an zu blühen. 

5. Mai 1942

Wetter: kalt. Vorgestern hat es geregnet. Joseph Schliehe ist nach Afrika gekommen. Heute Film: Wunschkonzert.

6. Mai 1942

Gestern Kontrolle auf dem Tie [sic]. Montag müssen Pferde abgegeben werden, aus dem Dorfe drei.

7. Mai 1942

Pastors Hausdach wird neugedeckt. Josef Versmold fiel vom Dach. Bluterguss usw. Wetter schön, aber zu trocken.

8. Mai 1942

Alles ruhig. Nachts zu kalt und zu trocken. Ostwind. Maßmann, Glandorf war auch anonym angezeigt wegen Schwarzschlachtens. Bekam neben Geldstrafe ¼ Jahr. Sitzt schon.

11. Mai 1942

Montag. Alles ruhig. Regen fehlt so notwendig. "Wann ist der Krieg alle?" Wenn Schlachter Erpenbeck sagt: "Darfs nicht nen Bisken mehr sin?" so kam schon vor einem Jahr ein schöner Witz auf. In Iburg war gestern Waldbrand. – Heute soll Pferdemusterung sein. Aufgehoben! – Auf dem Tie [sic] stiessen letzte Nacht zwei Autos zusammen (Lastwagen), leichter Schaden. – Mehrere Bereithaltungsbefehle kamen. Jos. Funke, W. Bollmann, Drücker, H. Schwöppe-Knemeyer.

12. Mai 1942

Seit gestern wunderbaren Regen in Schauern. Man sieht, wie die Natur weiterkommt. Alles ist am Pflanzen. Gestern abend bei Forsthoff Schulungsabend der Partei. Frohns sprach: Parisitäre Staaten und
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  1. Eisernes Kreuz 2. Klasse.

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[Blatt 171] 

wir. Mart. Körling wurde zum Schulungsleiter bestimmt. Die HJ. führt Steinborn. A. Ortmann hat das EK I bekommen. – Mehrere wurden eingezogen: Paulus Döpker, H. Riese usw. Aug. Künne Bereithaltungsbefehle kamen.

13. Mai 1942

Josef Mirlenbrink ist vermisst (heute Nachricht)(auf Malta). Er besitzt das EK II und I und die silberne [Front]Flugspange. Er flog als Bordfunker auf Stuka15 . – Gustav Birkemeier muss Montag fort nach Smolensk als Tischler. Am 17. Mai Sonntag, war Muttertag. Das Ehrenkreuz erhielten:

                                     4 Kinder  6 Kinder  8 Kinder

                Glandorf       9          4         3         2                    Averfehrden     7         4          1         2

                Schwege         4          1         3        

                Sudendorf      4          3         -         1

                Westendorf     2          1         1         -

                Schierloh      -          -         -         -                                26        13          8         5

14. Mai 1942

Heute Christi Himmelfahrt. Der Staat verlegte das Fest auf den folgenden Sonntag (nicht aber die Kirche). Es wurde Schule gehalten. Die Messen in der Kirche waren wie Alltag. 24 Ferienkinder kamen aus Bremen (im ganzen 40 Kinder). Morgen ist Pferdemusterung. Bernhard Hagedorn-Rewe ist vermisst.

15. Mai 1942

Aus einem englischen Lager sind 50 Engländer (Offiziere) ausgebrochen. Starke Kontrollen, besonders in den Bergen überall (Hilfspolizei). Brockmann und W. Lienkamp müssen sich heute stellen. Jos. Börger muß fort. – Jos. Funke muß Montag fort.

16. Mai 1942

Paul Koch, Sudendorf, zwei Jahre beim Militär als Arbeitsdienst ist in Rußland am Schlag gestorben. Man fand ihn am Morgen auf einem Stuhl sitzend tot auf. – Gestern war große Pferdemusterung. 21 Tiere wurden ausgemustert und kamen sofort nach Iburg zur Verladung. Wenn einer sein einziges Pferd verlor, bekam er von einem Bauern mit mehreren Tieren eins zurück. Einer wurde bei der Musterung von einem Pferde geschlagen und kam ins Krankenhaus.

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  1. Sturmkampfflugzeug.

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[Blatt 172] 

Bei Harms kommt eine Polenfamilie mit vier Kindern. Bei Döpker in Westendorf ist schon eine. – Heute sollen 14 Mann Civilrussen kommen. Das Wetter ist wunderbar. Ostwind. Wunderbare Blüte, hauptsächlich Birnen und Kirschen. Die Apfelblüte ist nicht so stark, kommt aber noch.

18. Mai 1942

Vorgestern starb unser Gauleiter Karl Röver. – Jos. Funke musste heute fort. – Wetter: schön, warm, trocken. – Nachts ruhig. Der gestrige Muttertag verlief würdig und schön. Jos. Börger musste fort. – In Iburg wird die Rektoratschule geschlossen, da der Leiter Dinessen eingezogen und nur noch zwei Lehrkräfte da sind. – Pg. Beckmann muss die Schulterriemen vom DRK16 einziehen.

19. Mai 1942

Gestern und heute wurde das Altmaterial       abgeholt.                 Lumpen 584 kg, Knochen 364 kg = 2,5 Pf, Papier 756 kg,                     Alteisen 3320 kg = 0,5 Pf. = 49.80 RM, Blech 3000 kg,                    Buntmetall 27,5 kg. Nachts etwas Regen.                          Gewitterstimmung. Verrechnung       des Altmaterials.                   Lumpen a 6 Pf = 35,04 RM. Papier: 1 1/2 = 11.34                   Lumpen a 5 Punkte = 2920 Punkte, Knochen a 3 Punkte                     = 1092 Punkte, Eisen 3320 + 3000 = 6320, Buntmetall                     a 3 = 72,5 Punkte, zusammen: 8051,5 kg                                          "    11916,5 Punkte                    Kinder ohne 1. Und 2. Jahrgang = 150 Kinder                              11916,5 : 150 = 79,5 Punkte pro Kind.

20. Mai 1942

Wetter: herrlich! Zu trocken. Jeden Tag Sondermeldungen. Gestern abend kam die Meldung über den Fall von Kertsch. Grosse Freude. Willi Landwehr ist am 7. Mai verwundet. Jos.Bäumer ist auch verwundet (Zehen verfroren). Matrose Felix Krimphoff war verwundet und ist jetzt im Urlaub hier. Hermann Pöhler ist auch verwundet, aber es ist schon eine Zeit her. Julius Forsthoff ist jetzt in Nürnberg (krank). – Clemens Koch bekam EK II.17 

21. Mai 1942

Georg Dieckriede vom Laudiek (früher bei Pöhler gewohnt) ist gefallen am 6. Mai Bernhard Horstmann ist verwundet. Granatsplitter im Rücken. – Letzte Nacht Regen. –     
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  1. Deutsches Rotes Kreuz.

  2. Eisernes Kreuz 2. Klasse.

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[Blatt 173] 

Aug. Krümpelmann ist verwundet. Zwei große Zehen abgenommen usw. – Aug. Nieße wurde verwundet (Granatsplitter im Ellenbogen).

22. Mai 1942

Gestern abend Besprechung (politsiche Leiter) bei Gülcker-Forsthoff wegen Begräbnis Karl Röver. Es fahren mit: Ein Fahnenträger und vier Mann. Pues, Jos. Schierloh (Fahne), Schmidt Riese, Riesenbeck, August Winterberg Flak und Eggert mit Wagen. Noch immer Regenschauer. Fruchtbares Wetter. Heute Ferien bis 27. Mai, Mittwoch.

27. Mai 1942

Heute Schulbeginn. – Vier Tage Ferien gehabt. Wetter: Regenschauer und frisch. Pfingsten: Lebensmittelkarten. –  In Schwege wurden von Lückener drei Russen gefangen. – Das Gefangenenlager bei Eichholz ist fertig. Erst sollten Russen kommen, nun kommen 40 Franzosen. In dieser Woche sollen die Glocken abgegeben werden. – Zum Begräbnis Karl Rövers wurden fünf Mann mitgeschickt. Gut geklappt.

28. Mai 1942

In Milte kam ein kleiner englischer Ballon herunter. – Wetter: günstig. Regenschauer. Karl Biedendieck Herbermann wurde Unteroffizier. Alles ruhig!

29. Mai 1942

Karl Brinkhus ist verwundet. Sieben Granatsplitter im Rücken. Gestern v. NSLB18 bei Gülker-Forsthoff. – Alles ruhig. Extrameldungen. Große Siegeszuversicht. Noch immer Regenwetter.

[Fortsetzung Blatt 173 folgendes Kapitel]
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  1. Nationalsozialistischer Lehrerbund.