August – November 1940

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[Fortsetzung Blatt 85]

3. August 1940

Alles still. Seit gestern ist das Wetter wieder schön. Alles wartet auf England. Nacht für Nacht ist Betrieb: starke Abwehr, Nachtjäger (jetzt auch mit Scheinwerfern). Alarm war in den letzten Tagen nicht. England berichtet, dass Osnabrück schwer getroffen sei (nichts von mit). In den letzten Tagen fanden dauernd Musterungen statt. Die Bauerschaften kamen verschieden dran. Heute Schierloh und Schwege. – Heute wurde der 4. Kriegsbrief der Ortsgruppe fertiggemacht. Die Tomaten werden rot. Alles ist bei der Roggenernte. Er liegt stark und war schon am Auswachsen. Ernte: mittel. Sonstige Früchte sind gut. Stellenweise gibt es schlechte Kartoffeln.

7. August 1940

Wir warten und warten! Es wird nun bald in England losgehen.  Soeben waren mal wieder feindliche Flieger über Münster 1730 Uhr) Man konnte die Sprengwolken gut sehen. Der Himmel ist dunstig und bewölkt. Auch über Glandorf kam was her. Ausmachen konnte man nichts, da zu hoch. Die Bevölkerung schaut wohl hin, spricht darüber, macht sich aber nichts aus dem Tommy. In den letzten Tagen waren die Brüder nachts hier. Flak und Leuchtkugeln, kein Alarm, alles schläft ruhig weiter. Es sind auch nicht mehr soviel Engländer eingeflogen. Wetter gestern und vorgestern recht warm. Heute mässig. Vorgestern 5. August war Pg. Beckmann mit Pg. Walker nach
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[Blatt 86] 

Rothenfelde. Sie haben Rauchware und Süssigkeiten für Soldaten in der Larzarettkantine eingekauft. 450 Pakete schicken wir an unsere Soldaten. Für 1700 RM. eingekauft. Es war noch alles zu haben. Das Lazarett in Rothenfelde wird aufgelöst. Sonntag (3. August) war 2. Strassensammlung für das DRK.1 Sie wurde als Listensammlung ohne Plaketten durchgeführt vom Luftschutzbund. Rud. Anton Thiemann ist befördert zum Hauptmann, desgleichen Suerbaum. Sie liegen jetzt in Süddeutschland. Hohenzollern. Die Division soll aufgeglöst werden. Unsere Badeanstalt soll nun von der HJ. wieder fertig gemacht werden. Es wird wieder viel in der Glane gebadet. – Alles noch ruhig. Gestern nachmittag kam mal wieder eine Sondermeldung: Erfolge der Schnellboote und Flugzeuge im Kanal. – Vorgestern wurde nachmittags, als hier die Flak schoss, bei Münster ein Engländer abgeschossen. Der Absturz konnte hier beobachtet werden.

10. August 1940

Schön Wetter! Viel Fliegerbetrieb. Auch nachts. Man macht sich nur wenig daraus. Der Engländer kommt auch am Tage. Sehr hoch. Man schaut hin und arbeitet weiter. In Osnabrück gestern nachmittag Fliegeralarm. Familie Buller feiert morgen, Sonntag, bei Brandes ihren Sippentag. Viele Kinder aus Wilhelmshafen sind untergebracht. Bis zum 15. sollen alle Kinder aus Wilhelmshafen aufs Land. 4 Wochen.

11. August 1940

Sonntag. In Füchtorf Kirmes. Der Blindgänger liegt noch immer. – In der letzten Nacht war wieder viel Betrieb in der Luft. Leuchtraketen; mit  Leuchtspurkugeln suchte man die Schirme herunterzuholen. Starke Abwehr. In Telgte wurde der Gasthof Brandhofer mit Nebengebäude in Brand geworfen. Auch in Bielefeld wurden mehrere Häuser getroffen. Heeresbericht. In Osnabrück sollen alle Schulen von Militär belegt sein. – Heute nachmittag Schießen in Sudendorf der Glandorfer Kriegskameradschaft. Die NSV2 sammelte wieder Mitglieder. 40 neue. Im Ganzen 620–630. In letzter Nacht fielen viele Flugblätter "417" über Glandorf. – HJ. sucht. In unserem Garten lagen 4 Stück.

12. August 1940

In  Telgte ist der Gasthof Brandhofer vollständig abgebrannt. Eine Bombe hat das Haus (Ecke) getroffen (Sprengbombe). Der
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  1. Deutsches Rotes Kreuz.

  2. Nationalsozialistische Volkswohlfahrt.

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[Blatt 87] 

Keller ist eingestürzt. Im Busch nebenan fiel die zweite. Splitter durchschlugen die 1 ½ Backstein dicke Mauer, durch das Haus, andere Seite auch durchschlagen. Eine Telegrafenstange zeigt runde, große, vollständige Durchschüsse. Im Hause, im Saal, lagen 20 Soldaten. Hier fiel eine Brandbombe. Nur ein Mädchen hatte leichte Gesichtsabschürfungen. In letzter Nacht war ein ganz großer Betrieb. Von 2330 bis 330 Uhr ununterbrochen. Zeitweise war rings um Glandorf großer Betrieb. Leuchtbomben. Starke Abwehr in Osnabrück, Georgsmarienhütte, Bielefeld, Marienfeld, Rheda, Wiedenbrück, Warendorf, Hamm und Münster. Alle zu gleicher Zeit. Leuchtschirme wurden mit Leuchtspur beschossen, dazwischen viele Sternschnuppen. Ein Fallschirm landete bei Vogt in Schierloh (5 m Durchmesser). Heute hat Pg. Beckmann Hauptmann Wiggert in Osnabrück besucht. Auf dem Adolf Hitler-Platz fand eine Parade eines Regimentes, das entlassen wird, statt. Auf der Straße von Telgte nach Ostbevern liegen noch Blindgänger. Der Verkehr ist gesperrt. Das Blitzauto fuhr über Warendorf Milte. – Ein Blindgänger ging gestern mittag 11 Uhr hoch.

14. August 1940

Nichts Neues. Hier alles still. Nachts geht es um 24 Uhr los. Große Abwehr. Freude herrscht ob der Erfolge in England. Gerüchte sind überall. In Osnabrück erzählt man, hier sei ein Engländer abgeschossen. Tatsache ist, dass bei Hasbergen ein Engländer am Propeller beschädigt wurde und vor Münster notlanden musste.

16. August 1940

Wetter wieder recht schauerhaft. Wind: Westnordwest. Darum ist der eigentliche Angriff in England wohl verschoben. Große Freude ob der gewaltigen Flugzeugabschüsse in England. – Heute nachmittag bekamen viele Zurückberufungsbefehle vom Urlaub. So auch Gustav Ballmann b/Knemeyer. Er liegt bei den Fliegern in Mecklenburg. – Vorletzte Nacht war ziemlich ruhig. Letzte Nacht wieder starke Abwehr in Münster. Ueber Glandorf wenig Betrieb, obwohl sternenklar. 430 Uhr Abwehrschießen im Nordwesten. Am Sonntag war Pflichtschießen vom Kriegerverein, Sudendorfer Stand, 5 Schuß, liegend freihändig. Anschließend hatten wir ein kleines Preisschiessen. 3 Schuß. Pg. Beckmann war bester Mann mit 10, 10, 11. – Der zweitbeste hatte 27 Ringe. Preis: 6 gute Teelöffel. – Heute Nachricht, dass Ferien in Osnabrück und Münster unbestimmt verlängert werden.
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17. August 1940

In letzte Nacht wieder Betrieb. Man macht sich nur wenig daraus. Auch am Tage schiesst die Flak. Heute kam amtliche Nachricht, dass die Ferien in den luftgefährdeten Gegenden unbestimmt verlängert werden. Dazu auch der Regierungsbezirk Osnabrück. 

19. August 1940

Große Erfolge in England. – Die beiden letzten Nächte waren ziemlich ruhig. Vor Münster soll eine Bombe einen Eisenbahnzug getroffen haben. Heute nachmittag am hellen Himmel ein Engländer. Später war Flakfeuer zu hören. – Gestern Kirmes. Großer betrieb nur auf dem Marktplatz. Abends um 21 Uhr Schluß. In den Wirtschaften länger. Kein Tanz. Gestern letzte Plakettensammlung für das DRK.3 Ergebnis 1000 RM. Die Arbeitsfront sammelte.

23. August 1940

Immer dasselbe. Nachts nichts oder wenig los. Morgens, tagsüber, hört man ab und zu die Flak ballern. Gestern starker Fliegerbetrieb. Die Schulen haben weiter frei. Alles wartet. Aus Frankreich schicken die Feldgrauen viele Pakete mit Zeug, Kaffee usw., Strümpfe, Seidenstoff, Handtücher usw. Bauer Mennemann hat beim Empfang des Bischofs trotz Warnung eine kleine Kirchenfahne geflaggt, angezeigt, jetzt 52,50 RM Strafe. Schimpft, reichlich nervös. Der Mann sollte vorsichtiger sein. Der arme Hafer kann nicht vom Lande und wächst aus. – Sonntag, 18. Kirmes. Viel Betrieb. Am 20. August Markt. Auftrieb gering, Betrieb groß. Heute nachmittag gegen 17 Uhr Schießerei.

24. August 1940

Aug. Funke ist bis auf weiteres beurlaubt. Die ganze Division ist nach Hause geschickt. Alles abgegeben, nur die Uniform behalten die Leute.

26. August 1940

Heute morgen starker Flieger-Betrieb. Auch der Engländer ist da, man hört es am Flakbeschuss in Münster und Osnabrück. Letzte Nacht hat Schwege seinen Segen erhalten. Pg. Beckmann berichtet: "Ich beobachtete folgendes. Gegen 0020 Uhr kam ein Flugzeug rechts von Münster heran. Sehr dunkel. Bewölkter Himmel. Hinter Münster wurde er von Scheinwerfern erfasst. Dann ein Scheinwerfer rechts von Münster. Das Flugzeug kam
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  1. Deutsches Rotes Kreuz.

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[Blatt 89] 

näher auf Glandorf zu. Fünf schwere Einschläge, Bomben, der Flieger kam bis Glandorf, dann nahm er Richtung Osnabrück. Dort kurzes Abwehrfeuer. Dann kam aus Richtung Osnabrück Ein Flieger (derselbe??) flog östlich Glandorf vorbei und warf hinter den Dörenberg eine Leuchtbombe. Er befand sich über den Wolken. Der Fallschirm versagte wohl, die Leuchtkugel kam dann aus der Wolke, fiel schnell herunter und brannte am Boden etwa 3–4 Minuten weiter. In Schwege  sind zehn Bomben geworfen. Vier Blindgänger? Genaues steht noch nicht fest. Sprengtrichter 5–6m Durchmesser, mehrere Meter tief, Grundwasser, befindet sich etwa 150m links des Dorfes. Jedenfalls ist in Schwege Licht gewesen. Weiter ist nichts gewesen. Die Grasplacken flogen 100–150m weit. Schwegmanns Pferde und Kühe weideten auf der Wiese. Alles gesund! In  Remsede wurden drei Bomben geworfen, in  Melle ist ein Haus zerstört, mehrere beschädigt. Wegen der Blindgänger musste Ahmann in Schwege sein Haus räumen.

27. August 1940

Nachts in Münster Abwehrfeuer. Mehrere Engländer kamen über Glandorf. Heute morgen Flakschießerei in Richtung N[orden?]. – In Münster stürzte gestern an der elektrischen Haltestelle, Osnabrücker Straße, ein deutscher Flieger ab. Drei Tote. Einer rettete sich durch Fallschirmabsprung. Das Flugzeug zerstörte ein Haus vollständig.

29. August 1940

Den ganzen Morgen hört man in Richtung Münster und Nord Flakschießerei. Abends starker Truppenverkehr nach Münster. Kurz nach 23 Uhr starke Scheinwerfertätigkeit über Münster. Plötzlich eine ganze Wand (mindestens 20 Scheinwerfer senkrecht in regelmässigem Ab-
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[Blatt 90] 

in regelmässigem Abstand) über Münster und rechts und links. Gegen 24 Uhr kam ein Deutscher Nachtjäger in den Bereich zahlloser Scheinwerfer. Sonst war die Nacht ruhig. Einige Flieger kamen über Glandorf. Gestern morgen hatten wir die Kinder geladen und Heilkräuter abgeliefert. Heute morgen um 930 Uhr war sehr starke Abwehr vor Münster. Der Himmel war bedeckt, das Flugzeug nicht zu sehen, aber der ganze Himmel war mit Flakwölkchen bedeckt. Alles war auf der Straße und sah zu.

31. August 1940

Alles wartet. Vorletzte Nacht war Betrieb hinter Münster. Letzte Nacht recht starker feindlicher Betrieb ringsum. Viele Engländer kamen über Glandorf von 2330 bis 4 Uhr. Die Wache steht jetzt von 23–4 Uhr. Zwei Mann Feuerwehr, Zwei Mann Zivil. – Heute kam neu eingekleidete Marine Infanterie durch. Richtung: Münster. Viele Glandorfer (30 Mann) müssen sich stellen. Einige Soldaten sind bis auf weiteres beurlaubt. Gestern sind die Trichter und Blindgänger in Schwege photographiert. – Jeden Mittwoch müssen die Schulkinder antreten und Heilpflanzen abliefern. – Wetter: noch immer trübe. Der Hafer leidet. – Heute morgen starke Schießerei. – In letzter Nacht soll das Arbeitslager in Sudmühle bombadiert sein. –

3. September 1940

Dasselbe. Wir warten und warten. Wetter gut. Wind: West. Unsere Flieger arbeiten sehr. Es herrscht viel Flugbetrieb. Nachts ist regelmäßig der Engländer da. Man macht sich nur wenig daraus. Gestern sollten die Bomben in Schwege gesprengt werden. Verschoben. Der Hafer kommt nun herein, ist noch ganz gut. – Gestern Versammlung der Leiter des Luftschutzes. Verdunkelung soll mehr kontrolliert werden. Streifen sollen gebildet werden. Pg. Beckmann war als Vertreter des Pg. Walker da. Urlaub an der Front ist zum Teil gesperrt. Alles ruhig. Nacht für Nacht kommt der Engländer. Etwa 23 Uhr erscheint die erste Welle, quetscht sich nach Möglichkeit durch die flakleere Stelle wischen Münster und Ibbenbüren, trifft auch meist dieses Loch (wenn nicht, gibt´s schweres Flakfeuer), sehr hoch (bubbert so, -wuh wuh- wuh). In der Zeit zwischen 2 und 3 Uhr kommt er dann zurück. Meist fliegen in den Wellen 3–5–10
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[Blatt 91] 

Flugzeuge, weit verteilt. Mit seinen Leuchtbomben ist er recht sparsam geworden. Unsere Nachtjäger haben Lichter gesetzt. Fliegen auch niedriger. Vorgestern fielen bei Remsede vier Bomben ins Gelände. – Gestern haben wir die Arzneipflanzen für den Versand fertig gemacht. Gut: 7 Ztr. Everwin nimmt sie mit nach Kattenvenne (Osnabrück, Hamburg, Leipzig, Würzburg, Stuttgart). Letzte Nacht Wache (neu eingeteilt). Ein Feuerwehr, drei Zivil  – bei Middelberg – von 23–4 Uhr. Vorgestern Eröffnung des KWHW.4 Sonntag erste Sammlung. Pg. Beckmann hat seinen Bezirk um die Schule. – Die Fortbildungsschule hat Dienst. Am 10. muss sich Jahrgang 1923 in Iburg (Jugenddienstpflicht) stellen und melden.

7. September 1940

Letzte Nacht wieder Betrieb. Kein Alarm. In Füchtorf  hat die Schuljugend heute die Phosphorplättchen gesucht, die der Engländer dort abgeworfen hatte. 151 haben sie gefunden. 13 waren noch nicht abgebrannt. Auch über Gut Bohlen wurden die Dinger abgeworfen. In Oesede fielen in letzter Nacht an den Weg nach Georgsmarienhütte (beim Konsum) drei Bomben. Zwei hatten 9 m breiten und 5 m tiefe Trichter, einer kleiner. 80 m vor der Hüttenanlage. Wenig Schaden. Ein Baum entwurzelt, Telegraphenstangen beschädigt, Fensterscheiben entzwei. – Gestern und heute morgen
Abwehrschiessen in Richtung Ibbenbüren-Osnabrück. Morgen findet die 1. Winterhilfssammlung statt. DAF5 führt sie durch. Gestern war der Rat hier. Besichtigt mit Aug. Riese die Berufsschule.

11. September 1940

29. Juni Paul Ellerbrock schrieb er wäre in französischer Gefangenschaft und verwundet am Oberschenkel. – Viel französische Beuteware kam durch Glandorf. – 30. Juni Nachricht: P.Hälker aus Füchtorf ist gefallen. – H. Heuer schreibt am 4. Juli, dass er vier Gefangene gemacht hat. Bei Springrose ist ein englischer Fallschirm ausgestellt. Am 4. Juli wurden in Warendorf zehn Bomben auf den Wilhelmsplatz geworfen. 6. Juni wurde Aug. Brinkmann bei Dünkirchen bewusstlos aufgefunden; er war mit dem Motorrad verunglückt (Wirbelsäule, sechs Rippen und Gehirnerschütterung. Er muss noch vier Wochen im Lazarett liegen. – 11. Juli Schierloh, Westendorf und Sudendorf rich-
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  1. Winterhilfswerk.

  2. Deutsche Arbeitsfront.

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[Blatt 92] 

ten Posten ein, auch Glandorf (Nachts Fliegerwache). 11. Juli Albert Busch erhielt das EK II.6 – 11. Juli In Ostbevern fiel auf den Friedhof eine Bombe. 9. Juli. Es wurde die HJ.-Feuerwehr eingesetzt. 15. Juli P. Döpker ist verwundet. Hat Streifschuss am Arm.

17. Juli 1940

Bei Witte vor der Tür ist ein Fahrrad von einem Polen gestohlen. Man hat ihn am Iburger Bahnhof gepackt durch den Wachmeister. Während der Abwesenheit des Wachtmeisters machte der Pole sich frei und ging dadurch. Georg Dieckriede erhielt das EK II.

5. August 1940

Heute kamen die Ferienkinder aus Wilhelmshafen.

13. August 1940

Es kamen erbeutete Pferde durch Glandorf. Am 12. August ist aus dem Lager in Averfehrden ein Pole seinem Aufseher durchgegangen. Er wurde in Berlin festgenommen.

16. August 1940

Heute wurden die polnischen Gefangenen Civilgefangene.

27. August 1940

Es wurde bei Aug. Niermann b/Borgmeier gestohlen (20 Würste, 2 Decken, 1 Stück Schinken). 31. August. W. Lückeber Westendorf und Bültmeier entlassen.

12. September 1940

Die letzten Tage waren hier ziemlich ruhig, auch nachts. Ueber Münster war ab und zu Flakfeuer. Es macht sich aber bald keiner mehr war draus. Umso schlimmer ist es in London (siehe Heeresbericht). Gestern erlitt Frau P. Biedendieck einen Schlaganfall.

13. September 1940

Letzte Nacht egal, Regenwetter. Gestern war in Münster auf dem Domplatz  eine Ausstellung von Beutesachen aus dem Kriege (zum Teil auch im Landesmuseum). – Gestern ist in Schwege ein Blindgänger gesprengt. Heute morgen sollen die anderen gesprengt werden. Nach anderen Berichten sollen die beiden anderen erst später gesprengt werden. Mehrere haben Einberufungsbefehle  bekommen.

14. September 1940

Die Sprengung in Schwege ist gestern noch nicht erfolgt. Es liegen dort 32 Mann. – Es kam viel französische Beuteware durch den Ort. Den ganzen Tag regnete es. Gestern Film bei Brandes: "Grenzfeuer!". – Viel Flak kam durch Glandorf in Richtung Münster. Der Schweinehund von Engländer hat in letzter Zeit über Füchtorf-Vinnenberg tausende von Brandplättchen abgeworfen. Alle gingen suchen.
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  1. Eisernes Kreuz 2. Klasse.

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[Blatt 93] 

Auf den Wiesen gingen andauernd die Dinger in Brand. Die Schulkinder fanden alleine 60 unbeschädigte Brandplättchen, schwarze, weisse, grüne und rosa. Jetzt hat man auch runde Plättchen gefunden. Ein Junge hatte eins in der Tasche. Es ist dort zur Entzündung gekommen. Auch von Dächern hat man mehrere abgesucht. Ferner fand man in Staniol eingewickelte, fünf Markstück große Schokoladenplätzchen. An beiden Seiten Schokolade, in der Mitte eine weisse Schicht. Wir schickten sie nach Münster. Ferner viereckige, 5cm große Zink- oder Eisenplättchen, eine Seite weiß, die andere braun. Sie fühlten sich an wie Seife. – Weiter weg wurden auch kleine Püppchen von Schokolade, innen auch weiß (Bazillen?) gefunden. – In Westfalen beginnt der Unterricht wieder am Dienstag. Von 10–13 Uhr.

16. September 1940

In den letzten Nächten kam der Engländer, überflog Glandorf. Abwehrfeuer. Die Bevölkerung macht sich nichts mehr draus. – In Holland wurden Kartoffelkäfer abgeworfen. Samstag, den 14. September wurden auf dem Marktplatz Maulpferde abgenommen. 29 Maulpferde waren da. – Gestern wurden die Lebensmittelkarten und Kleiderkarte II ausgegeben.

17. September 1940

Mittags machte eine Stuka7 einen Sturzflug direkt über Glandorf. – Französische Scheinwerfer kamen durch Glandorf. Konferenz der Schulleiter in Rothenfelde (Schulleiter Richtlinien). Musterung der jungen Mädchen (Jahrgang 1922) in Iburg. – In Schwege liegen noch 32 Mann Spreng-Commando. Nur eine Bombe ist bisher gesprengt. 1430 Uhr. Die zweite (an der Straße) ist nicht hochgegangen. Die erste hat man aus dem Loch, hinter Ahmann herausgeholt und weiter in die Wiese gelegt. Sprengtrichter 5 m Ø und 4–4 ½ m tief. – Letzte Nacht fielen in Gmhütte mehrere Bomben. Nichts getroffen. – In Osnabrück wurden in der Nacht zum Sonntag (14.-15. September) auf drei freie Plätze Bomben geworfen. Brandplättchen fielen dort auch.

18. September 1940

Die zweite Bombe ist gestern morgen in Schwege gesprengt. Militär WL. kam durch Glandorf, Richtung Münster. Die ersten Gasmasken wurden hier verkauft. Stück 5 RM. – Sonst nach Verdienst. Preise 0.50–5.- RM. –
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  1. Sturmkampfflugzeug.

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[Blatt 94] 

34 Ferienkinder von der NSV8 aus Wilhelmshafen kehrten zurück. Von Glandorf sind zwei Kinder (Bernhardine Pille und Irmgard Schwegmann) in Österreich (St. Pölten). – Obergefreiter Franz Ellerbrock Schwege wurde Unteroffizier, Erich Holtkamp wurde Feldwebel, Gerding, Döpke und Ballmann = Gefreite.

19. September 1940

Letzte Nacht waren die Engländer über Münster, dann in Hamm und weiter Krefeld. Schwere Detonationen. Von 23–24 Uhr Leuchtkugeln im Westen und über Georgsmarienhütte. In Osnabrück sind Bomben geworfen. Ein Flugzeug ist abgeschossen. Es liegt auf dem Stahlwerk. Besatzung: 5 Mann = alle tot. Ein Fallschirmer ist in der Hochspannung hängen geblieben.

20. September 1940

Gestern abend ist die 3. Bombe in Schwege gesprengt. Militär kam durch Glandorf nach Münster. In Osnabrück wurde gestern ein Haus völlig zerstört, eine andere Bombe traf ein Haus und tötete im Luftschutzkeller zwei Personen. – Hier werden nunmehr durch die NSV. Gasmasken verkauft. Es melden sich nicht viel.

21. September 1940

In Schwege wurde gestern nachmittag die 3. Bombe gesprengt. Eine ist fehlgesprengt. Soll 5–7m tief im Boden sitzen. – Letzte Nacht waren sie wieder da von 1–6 Uhr. Gestern morgen war in Münster (9 Uhr) zwei Stunden Flugalarm. Ein Brite ist bei Handorf abgeschossen. In Westbevern sind in letzter Nacht Bomben geworfen, auf die Bahn. Getroffen! Der Betrieb ruht. Heute morgen meldet das Radio: In Georgsmarienhütte sind auch Bomben geworfen (Zwei Mädchen tot, ein Knabe von 8 Jahren schwer verletzt). Kl. Nieße aus Schwege liegt in Münster im Lazarett. Er war in Norwegen und hatte Trichinen. – Gestern Abend 1845 Uhr ist in Oesede ein Blindgänger explodiert.

23. September 1940

Letzte Nacht 330 Uhr feindliche Flieger. In Westbevern-Kattenvenne wurde vorgestern ein Güterzug getroffen. Der Lokomotivführer tot. Ausserdem ein 3. Packwagen beschädigt. Etliche Stellungsbefehle. Reichsstraßensammlung (Büchlein vom Polenfeldzug verbunden mit Li-
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  1. Nationalsozialistische Vokswohlfahrt.

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[Blatt 95] 

Stensammlung (der Sport sammelte) [)]. Marine kam durch Glandorf. Bei Erpenbeck hat sich der Lehrjunge mit Spielerei aufgehangen (Johannes Fellhölter aus Remsede 15 Jahre). – In Osnabrück wurden vorgestern viele Brandplättchen abgeworfen. Ferner Schokolade in Tüten, ferner Birnen und Äpfel (mit Bazillen). – In Schwege wurde Sonnabend die letzte Bombe gesprengt.

24. September 1940

Militär kam durch Glandorf. Marine nach Münster. Sehr starke Fliegertätigkeit. – Erlass  vom Reichserziehungs-Minister: "Wenn nachts Fliegeralarm, Schulbeginn: 10 Uhr. –" Erlass vom Regierungspräsidenten: Schulkinder können auf Antrag bis zu sechs Tagen zur Hackfruchternte beurlaubt werden. – Gestern Nachmittag 1615 Uhr war ein feindlicher Flieger hoch über Glandorf. – Abends gegen 22 Uhr Scheinwerfertätigkeit; um 24 Uhr überflogen etliche Glandorf. Um 4 Uhr ebenfalls.

25. September 1940

Gestern abend sehr starkes Abwehrfeuer über Münster und links. Rote Perlen stiegen in zwei Schnüren zum himmel. Ein Flieger war der Bahnlinie entlang mehrere Leuchtbomben und dann Bomben. – Gestern morgen in Münster Fliegeralarm. Heute morgen starkes Schießen über Osnabrück.

26. September 1940

Militär kam durch, gestern abend und heute morgen. 4–5 Uhr, Richtung Osnabrück. Feindliche Flieger  kamen heute morgen 4–530 Uhr vom Einflug zurück. Sie waren sehr hoch und hatten Berlin bombadiert. Ringsum war sehr starkes Abwehrfeuer. Gestern abend 23 Uhr wurde Großangriff auf die Hütte gemeldet. Es war aber alles wohl nach Berlin. Erst um 4 Uhr kamen 4–5 Flieger über die Georgsmarienhütte zurück. Heute haben wir an der Straße nach Münster Aepfel verkauft. Die Klassen bringen je Schulkind 1 ½ Pfd. Äpfel und 1 Flasche für Most für die NSV9 nach Herbermann mit.

27. September 1940

Gegen 2–3 Uhr kamen wieder Flieger.

28. September 1940

Militär kam durch Glandorf, Marine, nach Münster. Alles erbeutete Wagen. Etliche wurden eingezogen. Gestern Radio: Drei Mächtepakt: Deutschland, Italien, Japan. Zu Dienstag
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  1. Nationalsozialistische Volkswohlfahrt.

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[Blatt 96] 

und Mittwoch kamen wieder Stellungsbefehle.

30. September 1940

Vorletzte Nacht, in den Morgenstunden bis 5 Uhr war sehr starkes Abwehrfeuer über Osnabrück und Münster; letzte Nacht war Abwehrfeuer stark ringsum, gegen 24 Uhr, besonders im Süden, Südwesten, Norden, Nordwesten, und Nordwesten [sic] bis Osten. Im Landkreis Osnabrück fielen etliche Bomben, Brandplättchen usw. Mehrere Stellungsbefehle liefen ein. Marine kam durch Glandorf. – Gestern Sammlung (Listen) als Ersatz für die Pfundspende. 50 Lieferwagen kamen durch nach Osnabrück. – In Füchtorf Kirmes. Der alte Cl. Börger-Forsthoff-Gülker feiert seinen 70. Geburtstag. – Heute waren wir in Füchtorf. Wir besichtigten das Schloss. Die ganzen Kunstschätze (Wert 20 Millionen RM) waren dort von Köln vom Anfang des Krieges untergebracht. Vor etwa vier Wochen aber alles an Köln zurück und im Tresor untergebracht. Das Schloss steht wieder leer. Nur einige Sachen sind zurück geblieben.

1. Oktober 1940

August Funke ist auch wieder plötzlich einberufen. Letzte Nacht ging die feindliche Fliegerei und starke Schießerei schon um 22 Uhr los. Bei Quakenbrück soll ein Flieger abgeschossen sein und bei Bremen gelandet. – Viele Neueinberufungen vom Jahrgang 21. – Starke Fliegertätigkeit den ganzen Tag. Gestern morgen kreisten drei Engländer in großer Höhe über Glandorf.

2. Oktober 1940

Die feindliche Flieger kamen früh. Um 22 Uhr kamen etliche direkt über Glandorf. Starke Abwehr. Um 2230 Uhr standen schon die Leuchtkugeln. – Morgen ist Film: Leinen aus Irland, bei Herbermann. – Heute Nachmittag ist das
Sportfest des JV10 (vorgelegt) da der Bannerführer Habig zum Arbeitsdienst eingezogen werden soll. – Vorletzte Nacht wurden nördlichen Osnabrück von Nachtjägern im Kreise Bersenbrück vier Engländer abgeschossen.

3. Oktober 1940

Gestern fand das Sportfest des JV statt. Iburg und Laer waren auch angetreten. Von Iburg 75, Glandorf 56, Laer 12. – Nachts Wache. Nichts los. Nur gegen 24 Uhr ein wenig Knallerei im Westen. – Mehrere bekamen

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  1. Jungvolk.

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Stellungsbefehle für Heer und Arbeitsdienst. Um 19 Uhr schoß die Flak schon.

4. Oktober 1940

Der Film: "Leinen aus Irland" lief bei Herbermanns. Marine kam durch Glandorf, Richtung Münster. Flieger waren in der Morgenzeit da. Nachmittags 17 Uhr Flakfeuer in Münster.

6. Oktober 1940

Gestern abend 2130 Uhr starker Feuerüberfall auf Flieger in Richtung Nordwesten. Alles eilte auf die Straße. Flieger machte kehrt und zog sich zum Süden und dann nach Norden hinter Münster her, von starker Flak verfolgt, zurück. In letzte Nacht wurde Pg. Schmidt krank (Magenbluten).

7. Oktober 1940

Gestern abend 1830 Uhr war ein deutscher Bomber mit defektem Motor zu hören. Militär kam durch den Ort (Münster). Auf dem Marktplatz ist heute Pferdemusterung. Ebenfalls in Schwege bei Schwege erwähnt, die unter anderem für ihre Kegelbahn bekannt war. --- Um Mehr zu erfahren, klicken Sie auf den Link!" rel="noreferrer noopener">Winterberg Plock. – Neue Stellungsbefehle zum Bereithalten (Jahrgang 21) kamen. Gestern war das Wetter recht stürmisch, auch die Nacht. Regen, Wind: West. Unser Lichtbildgerät, dass wir Anfang Juli 40 nach Georgsmarienhütte zur Verfügung der Wehrmacht gestellt hatten, ist zurückgebracht.

8. Oktober 1940

Gegen 2015 Uhr Schiesserei. 11 Uhr und am morgen waren Flieger da. Gestern ist ein deutsche Flugzeug im Nebel am Dörenberg abgestürzt. Zwei Tote. Ein zweites stürzte ebenfalls weiter nach Osnabrück zu ab. Das 2. ist bei Lengerich abgestürzt. Die Trümmer kamen durch Glandorf, auf zwei Wagen geladen. Am Schwanz waren acht weiße Striche (8 Abschüsse). Das Flugzeug war ein Zerstörer.

9. Oktober 1940

Brümmer erhielt jetzt endlich die Todesnachricht von ihrem Sohn. – August Schmidt Riese kommt morgen ins Krankenhaus. Er hat viel Blut verloren, es geht ihm soweit aber besser. Becks, Glane, haben heute Nachricht, dass einer der Jungens an der Küste gefallen ist. – Bei Glösker in Sudendorf wäre heute bald ein großer Brand entstanden. Sie hatten in der neugemachten Küche einen Topf mit dickem Öl auf den Herd gestellt. Er explodierte. Alle Wäsche usw. in Brand. Die Fliesen sprangen an den Wänden. Sie löschten mit Milch.
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[Blatt 98] 

10. Oktober 1940

Gestern abend um 1830 Uhr war schon ein feindlicher Flieger über Glandorf in großer Höhe, nachts ruhig. Heute wieder Einberufungen vom Jahrgang 1904. Gestern abend um 2130 Uhr war der Engländer da. Starke Abwehr. Über Hamm, Münster, [aus Norden kommend Richtung Osten]. Osnabrück standen etliche Leuchtbomben, zwei in Richtung Warendorf, mehrere Münster. Abwehr dauerte bis 2230 Uhr. – 315 Uhr waren wieder Leuchtkugeln da. 430 Uhr Abwehr. Die Luft war sehr klar, wir hatten Halbmond. Drei Mann mussten sich gestern stellen. Alle drei sind einen Monat zurückgestellt.

12. Oktober 1940

Vorgestern wurde auf dem Donnerbrink ein Lastwagen vom Flieger umflogen. Die Fahrer schalteten das Licht aus und sprangen in den Graben. Es fiel bei Recker ein Blindgänger, nicht weit von dem Wagen. – Vorletzte Nacht sind in Osnabrück auf der Bramscherstrasse Bomben gefallen. – Gestern, um 16 Uhr, ist bei Buller in Schwege ein Lastwagen in den Graben gefahren. – In Glandorf ist Rotlauf. Gestern abend 2230 Uhr und in der Nacht bis 1830 Uhr (immer nur zeitweise) war draussen Flakbeschuß., trotz strömenden Regens.

14. Oktober 1940

Vorgestern abend, in der Nacht vom Sonnabend auf Sonntag war Nebel. Trotzdem war der Engländer hier. Man hörte die Abwehr, aber man sah nichts. Die Kliniken in Münster wurden beworfen. Noch gegen 7 Uhr morgens war Abwehr zu hören.

15. Oktober 1940

2130 Uhr kam der Engländer. Abwehr hörte man von Osnabrück und Münster. Er flog in grosser Höhe weiter nach Westen. Es waren aber nur einzelne.

16. Oktober 1940

Die Bombe vor einigen Tagen auf dem Donnerbrink soll eine Flakgranate (Blindgänger) gewesen sein. Gestern traten die 350 Mann zu den vormilitärischen Übungen der Samtgemeinde Glandorf bei Herbermann an. Kreisleiter und Standartenführer waren da. Da zuviel, wird Schwege abgetrennt. Erster Dienst Mittwoch 8–10 Uhr, drei Monate, einmal Sonntag im Monat. Es soll auch eine weltanschauliche Unterweisung erfolgen unter Dieckmann. – Gestern wurden auf den
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[Blatt 99] 

Donnerbrink Brandplättchen abgeworfen. 12 Stück hat man bei Recker gefunden. Um 2130 Uhr fuhren dauernd Engländer ein, lange Zeit hindurch, aber einzeln. Wir hatten Vollmond, aber stark bewölkt. In Münster an der Bahn war starke Abwehr. Der Feind war wegen Bodennebel nicht zu sehen, nur zu hören. – Gestern war der Engländer schon um 2030 Uhr da. Man hörte Maschinengewehrfeuer in der Luft.

17. Oktober 1940

In Rothenfelde sind auch Brandplättchen geworfen. Größere 10 x 10cm mit 4 Wattebäuchen zum Zünden. Gestern abend von 2115 bis 2230 starker Einflug der Engländer. Viele kamen über Glandorf. In Füchtorf war anscheinend die Feuerwehr alarmiert. Man hörte den Wagen signalisieren. Truppendurchzüge WH Richtung Osnabrück, gestern nachmittag. – Gestern große Hanfabgabe in Laer. Jahrgang 22 muss Fotos fertig haben zur Meldung.

18. Oktober 1940

Trotz des schönsten Wetters war gestern abend alles ruhig. Erst spät nachts und heute morgen. In Kattenvenne wurde noch um 7 Uhr Alarm gegeben. – In Schwege wurden 150 RM gestohlen. – Bei Schmidt Erpenbeck. Zeitungsträger Möller Papenbrock – Sudendorf, wurde dabei ertappt (2 Jahre aus der Schule). – Jetzt gehen überall die Gerüchte, dass am 3. September alles bereit wär, England zu besetzen. Soll aber abgeblasen sein.

20. Oktober 1940

Am Freitagabend (18. Oktober) um 2130 Uhr starke Schießerei, ebenfalls am 19. Oktober morgens etliche Flugzeuge auf dem Vorbeimarsch. Keine Schießerei. In Schwege war das Begräbnis von Schulken Anna. Während des Begräbnisses waren im Norswesten Ibbenbüren? Flieger. Alarm, Abwehr und Motorgeräusche. Gestern abend 2130 Uhr ein Alleingänger über Glandorf. Rings alles ruhig. Gute Sicht. Mond. Direkt über Glandorf setzte er eine Leuchtkugel, machte eine Schleife Richtung Füchtorf und kam wieder. Wir erwarteten schon Bomben, da erlosch die Leuchtkugel. Der Engländer flog dann Richtung Sudendorf auf Warendorf zu, warf hinten in Sudendorf die 2. Leuchtkugel, der Fallschirm versagte. Das Feuer brannte auf der Erde weiter. In Füchtorf und Warendorf war Fliegeralarm. Er kam wieder, hin und her. Dann verschwand er Richtung Nordwesten. In Glandorf war alles neugierig auf der Strasse.
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[Blatt 100] 

21. Oktober 1940

Vorgestern abend ist am Iburger Bahnhof ein Lastwagen mit Zement in den Graben gefahren. Der Fahrer war betrunken. Jahrgang 21 kommt zum Arbeitsdienst. Gestern Reichsstrassensammlung. Plaketten: Waffen, Steinbeile usw. Die zweite Kaffee-Ausgabe wird zurzeit getätigt. Heute nachmittag und um 19 Uhr über Osnabrück Flakfeuer.

23. Oktober 1940

Alles ruhig. Gestern wurde in Laer wieder Hanf abgeliefert.

24. Oktober 1940

Letzte Nacht von 1615 bis 1910 Uhr war hier starker Fliegerbetrieb. Große Abwehr. Ringsum überall Alarm. Um 2 Uhr nachts kam Karl Knappheide auf Urlaub. Heute morgen sind in Ostbevern, diesseits, mehrere Bomben geworfen. Auf der Lohburg, den Schafstall usw. Auch Tafeln Schokolade wurden abgeworfen. Brandplättchen fielen. In Schwege wurden sie gefunden, ebenfalls in Glane. – Nachmittags Flugmodellbau in Laer (Schule).

25. Oktober 1940

Mehrere feindliche Überflüge über Glandorf. – Mehrere sind zum Arbeitsdienst einberufen.

26. Oktober 1940

Gestern ist die Bühne für das Wunschkonzert fertig gemacht. Abends um 2230 und nachts um 3 Uhr waren die Engländer hier. Eine Funkerabteilung übte gestern hier. Sie hatten ihren Sitz im Krankenhaus aufgeschlagen. – Schwere Raupenschlepper kamen von Richtung Füchtorf nach Osnabrück. – Drei aus Averfehrden kommen nach Polen zum Siedeln.

28. Oktober 1940

Vorgestern und letzte Nacht war der Engländer da. Gestern Abend schon um 22 Uhr. Richtung NO. und Osnabrück. Abwehrfeuer. Kein Mensch macht sich mehr etwas daraus. Luftalarm war ringsum. Sternenklar und dunkel. – Gestern Wunschkonzert. – Es fand im Saale Herbermann statt. 500 Karten verkauft. – 1000 Mk.12 Prämien und fünfhundert RM. Eintritt: 1500 RM. Es spielte eine Fliegerkapelle von Quakenbrück. Ansager: Hermann vom Stadttheater. Sehr viel Urlauber sind daheim. In Iburg ist gestern abend 22 Uhr auf der Glanerstraße bei Dr. Feldmann eine Bombe geworfen. Kein Schaden. – Morgen beginnt die
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  1. "Mk" war die Abkürzung für die bis 1923 in Deutschland geltende Währung "Mark" (oft auch "Goldmark" genannte). Beckmann meint hier wahrscheinlich Reichsmark.

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[Blatt 101] 

ländliche Berufsschule wieder. Für A. Schmidt übernimmt wieder B. Suren die Vertretung. A. Schmidt-Riese ist noch im Krankenhaus. Es geht ihm gut.

29. Oktober 1940

In Iburg ist keine Bombe, sondern ein Flakgeschoss niedergegangen, ähnlich wie damals auf dem Mersch

30. Oktober 1940

In  Schwege haben die Bombentrichterbesitze für jedes Loch als Ersatz 75 RM. erhalten. Gestern abend war ein feindliche Flieger dauernd von 21 Uhr bis nachts 1 Uhr hier. Ab und zu Abwehrfeuer, sonst nichts. – Gestern nachmittag kam Militär durch Glandorf Richtung Osnabrück. Infanterie und Marine. Horstmann von der Post musste nach Thorn und dort Postwagen empfangen. – Auf unserem Schulplatz standen heute morgen zwei Marinewagen. – Es fiel der erste Schnee.

31. Oktober 1940

Es kamen Beutewagen aus Dünkirchen durch den Ort. – In Osnabrück war abends Propagandabesprechung vom Kreis. – Für den Kindergarten arbeiten wir Puppenstuben, Möbel, Tiere. In der Nacht hielt Marine auf dem Marktplatz. Richtung Münster.

[Fortsetzung Blatt 101 folgendes Kapitel]

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